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Thiem kämpft sich ins Halbfinale von Kitzbühel

Thiem kämpft sich ins Halbfinale von Kitzbühel

"Nur noch" zwei Siege fehlen Dominic Thiem zum sensationellen Titel-Hattrick auf der ATP-Tour.

Der 21-jährige Niederösterreicher profitierte am Donnerstag bei 35 Grad Hitze beim Stand von 7:6 (3), 3:2 nach 84 Minuten von der Aufgabe seines Gegners.

"Lucky Loser" Albert Montanes musste wegen einer Verletzung im linken Knöchel passen.

Thiem trifft im Halbfinale nun auf Philipp Kohlschreiber (GER-6).

Zehnter Sieg in Folge

Thiem setzte damit seinen tollen Siegeslauf fort und gewann bereits sein zehntes Match in Folge. Der Vorjahres-Finalist steht damit schon in seinem vierten Semifinale in diesem Jahr.

Jedes Mal, wenn er diese Phase erreicht hatte, hat er in Nizza, Umag und Gstaad dann das Turnier gewonnen.

Gegen Kohlschreiber tritt er am Freitag (2. Match nach 13.00 Uhr/live im LAOLA1-Ticker) an.

Mitleid mit dem Gegner

Thiem dachte im ersten Moment aber an Montanes und die wieder über 5.900 Zuschauer auf der Anlage des Generali Open.

"Es tut mir leid für ihn und auch für das Publikum, weil es eine unfassbare Kulisse war gestern und heute und ich hoffe natürlich, morgen auch. Es war ein komisches Match, weil ich im ersten Satz kein einziges Mal das Break bestätigen habe können", erklärte Thiem, der über ein paar Konzentrationslöcher klagte.

"Das hätte ich natürlich schneller machen müssen", sprach er seine 5:3-Führung und den vergebenen Satzball bei 5:4 an.

Erstes Duell mit Kohlschreiber

So musste Thiem ins Tiebreak, dass er sehr stark begann und stark abschloss.

"Körperlich fühle ich mich besser als gestern, ich habe mich recht gut erholt", beantwortete er diesbezügliche Fragen.

Gegen Kohlschreiber hat Thiem noch nie gespielt, aber er kennt ihn von diversen Trainings und auch als Mensch.

Leistungssteigerung nötig

"Wir verstehen uns sehr gut. Er ist ein sehr kompletter und erfahrener Spieler, einer der letzten mit einer einhändigen Rückhand leider", sagte Thiem, der eine "sehr coole Partie" erwartet. "Ich glaube, dass wir beide ein recht attraktives Spiel haben."

Allerdings wird er sich gegenüber seinen ersten beiden Auftritten gegen die 31-jährige Nummer 39 der Welt besser präsentieren müssen.

"Die Leistungssteigerung wird kommen müssen, das ist ein Superspieler, der sich hier sehr wohlfühlt."

Aufgaben gegen Thiem kein Zufall?

Dass es sich, wenn auch nicht immer aus Erschöpfungsgründen, bereits um die sechste Aufgabe in diesem Jahr gegen ihn handelt, scheint auch für Thiem kein Zufall zu sein.

"Es ist halt auch schon so, dass es, glaube ich, sehr anstrengend ist, gegen mich zu spielen. Vor allem bei solchen Temperaturen", erklärte Thiem.

Und wenn man dann nicht ganz fit ist, spielt das sehr wohl eine Rolle für ihn. "Die vielen Aufgaben kommen, glaube ich, nicht von ungefähr."

Bruder trainierte mit Kohlschreiber

Zu seiner Siegesserie hat er eine eher lapidare Einstellung. "Das ist gar nicht in meinem Kopf, weil leider jede Serie irgendwann zu Ende geht. Ich hoffe, nicht bei dem Turnier, aber alles hat ein Ende."

Gegen Kohlschreiber will er versuchen, wieder mehr sein eigenes Spiel durchzuziehen, und den Deutschen weniger kommen zu lassen.

Sehr gefreut hat er sich übrigens für seinen kleinen Bruder Moritz, da dieser mit Kohlschreiber trainiert hat. "Das ist eine unglaubliche Aktion von ihm. Das ist eine unfassbare Freude für den Moritz."

Virtuell auf Rang 17

In einem inoffiziellen, virtuellen Ranking liegt Thiem aktuell sogar schon auf Platz 17 in der ATP-Weltrangliste.

Der Top-20-Platz sollte ihm schon jetzt, unabhängig vom Ausgang in Kitzbühel und Washington, aber nicht mehr zu nehmen sein.