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Keine neuen Skandale, aber erfolgreiche Ex-Doper

Keine neuen Skandale, aber erfolgreiche Ex-Doper

Die Olympischen Spiele in London sind ohne spektakuläre Doping-Fälle zu Ende gegangen.

Zwar wurden im Vorfeld zahlreiche Athleten, darunter auch einige Medaillenanwärter wie Peking-Olympiasieger Alex Schwazer (ITA) positiv getestet, während der Wettkämpfe gingen den Dopingfahndern allerdings nur einige kleine Fische ins Netz.

Das Thema Doping war in London aber dennoch dauerpräsent, weil zuhauf Athleten mit Dopingvergangenheit teilnahmen und etliche auch Medaillen gewannen.

Einige Ex-Doper mit Medaillen

So haben etwa die Leichtathletik-Sprintstars Justin Gatlin und Shelly-Ann Fraser-Pryce, Hammerwerferin Tatjana Lysenko, Radprofi Alexander Winokurow, Schwimmer Oussama Mellouli und zumindest zehn weitere bereits mehr oder weniger lange Dopingzwangspausen hinter sich und in London Edelmetall gewonnen.

Geht es nach dem Willen der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) und des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), soll das 2016 in Rio nicht mehr in dieser Form möglich sein.

Mit dem Inkrafttreten des neuen WADA-Codes zu Jahresbeginn 2015 sollen schwer vorbelastete Dopingsünder wie Gatlin an künftigen Olympiateilnahmen gehindert werden, auch wenn ihre Sperren bereits abgelaufen sind.

"Osaka-Regel" gekippt

Eine derartige Regelung des IOC wurde im Oktober 2011 vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) aufgehoben. Die 2008 eingeführte "Osaka"-Regel besagte, dass Athleten mit abgesessenen Sperren von mehr als sechs Monaten an den darauffolgenden Olympischen Spielen nicht teilnehmen dürfen.

Diesen Passus und auch Sonderregelungen einiger nationaler olympischer Komitees, die Sportler mit Dopingvergangenheit sogar lebenslang von Olympia ausgeschlossen hatten, wurden vom CAS widerrufen.

Im neuen, bis 2013 zu beschließenden Anti-Doping-Code wollen die WADA und das IOC den Olympiabann bei schwerwiegenden Dopingfällen künftig in sportrechtlich wasserdichter Form neu festschreiben.

Nachträgliche Aberkennungen?

In London förderten die 5.000 Dopingkontrollen bis zum Schlusstag eine Hand voll Dopingfälle zutage. Gänzlich Entwarnung kann aber noch nicht gegeben werden, zumal auch diese Proben für acht Jahre aufbewahrt werden, um später mit neuen und verbesserten Analysemethoden nachuntersucht zu werden.

Nach Olympia 2008 brachten diese nachträglichen Kontrollen mit Rashid Ramzi (BAH/Gold über 1.500 m) und Davide Rebellin (ITA/Silber im Radstraßenrennen) noch zwei Medaillengewinner zu Fall.

Die Namen der fünf bei Nachtests der Proben der Sommerspiele von 2004 in Athen Erwischten werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Es soll sich durchwegs um Leichtathleten, darunter auch Medaillengewinner, handeln.