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Geht der "Zwergen-Aufstand" bei Olympia weiter?

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Nicht nur die Fußball-Welt lacht über Red Bull Salzburg. Nein, die ganze Sport-Welt.

Die Nachricht von der Riesen-Pleite gegen den Fußball-Zwerg F91 Düdelingen hat es sogar bis ins Olympische Dorf geschafft.

Pikant: Beim offiziellen Welcome der ÖOC-Delegation im Village am Mittwoch marschierten Österreich und Luxemburg Seite an Seite auf die Plaza.

"Die Färöer gewinnen ja auch ab und zu"

LAOLA1 schnappt sich am Rande der Begrüßungszeremonie Heinz Thews, den Chef de Mission der Luxemburger.

Frage: Wie haben sie die CL-Sensation mitverfolgt?

„Wir haben ein weitverzweigtes Sport-Netzwerk und sind natürlich auch in London gut informiert. Und wenn es eine solche Sensation ist, dann macht die natürlich besonders schnell die Runde“, kann sich der Olympia-Funktionär ein Grinsen nicht verkneifen.

Schadenfreude kennt Heinz Thews aber nicht: „Solche Überraschungen gibt es im Fußball ja öfter. Die Färöer-Inseln gewinnen auch ab und zu Spiele und Liechtenstein hat mit der Kreisauswahl von Esch, wie wir sagen, auch schon große Nationen geschlagen.“

Neun Athleten, neun Chancen

Dem luxemburgischen Olympia-Team gibt der Erfolg der Teilzeit-Kicker jedenfalls Hoffnung auf ähnlich sensationelle Ergebnisse bei den Spielen.

„Wir sind zwar nur mit neun Athleten hier, aber wir rechnen uns einiges aus.“

Die Hoffnungen ruhen zum Beispiel auf Tennisspieler Gilles Müller – ein möglicher Gegner von Jürgen Melzer in Wimbledon. Die Nummer 56 der Welt spielte am Sonntag noch das Finale in Atlanta, verlor dort gegen Andy Roddick.

„Hoffentlich erholt er sich gut, damit er den einen oder anderen auf Rasen richtig ärgern kann“, hofft Thews.

Mit einem Bogenschützen, der bei der WM im Finale war, einer Judoka und einer Tischtennisspielerin hat man weitere drei Kandidaten für eine Medaille.

"Gewinnen nicht oft Medaillen"

Die letzte für Luxemburg gewann übrigens ausgerechnet ein Österreicher: Marc Girardelli holte bei den Winterspielen in Albertville 1992 Silber in Super-G und Riesentorlauf.

Olympia-Gold gab es für Luxemburg überhaupt erst einmal – und das ist mittlerweile 60 Jahre her. Josy Barthel gewann 1952 in Helsinki den 1.500-m-Lauf.

„Ja, wir gewinnen nicht so oft Medaillen. In erster Linie wollen wir unseren Athleten Bedingungen schaffen, dass sie bei den Spielen ihre Bestleistung abrufen können.“

Schlecks sind daheim geblieben

Dass mit den Schleck-Brüdern Andy und Fränk zwei Kandidaten auf einen Stockerlplatz verletzungsbedingt beziehungsweise wegen eines Doping-Verdachts ausfallen, schmerzt Funktionär Thews.

„Wir hätten gerne gleich am ersten Tag etwas gezeigt, aber jetzt müssen es halt die anderen richten.“

Und sollte man doch leer ausgehen, hat man ja immer noch die Fußballer von F91 Düdelingen ...

 

Stephan Schwabl