Der US-Amerikaner Nathan Adrian hat am Mittwoch bei den Olympischen Spielen in London den Schwimm-Königssprint über 100 m Kraul gewonnen.
Der 23-Jährige verwies den favorisiert gewesenen australischen Weltmeister James Magnussen um 1/100 auf Rang zwei.
Über 200 m Brust triumphierte der ungarische Europameister Daniel Gyurta in der Weltrekordzeit von 2:07,28 souverän.
In eine neue Dimension schwamm auch die US-Amerikanerin Rebecca Soni, die bereits im Halbfinale über 200 m Brust nach exakt 2:20,00 Minuten anschlug.
In den weiteren Entscheidungen des Tages siegte die Chinesin Jiao Liuyang über 200 m Delfin ebenso souverän wie die von Jungstar Missy Franklin angeführte US-Staffel über 4 x 200 m Kraul.
"Weltrekord macht stolzer als Gold"
Über 200 m Brust suchte der Japaner Kosuke Kitajima sein Heil in der Flucht, bis zur Halbzeit lag der Titelverteidiger voran.
Dem Angriff von Gyurta konnte der 29-Jährige aber nicht entgegenhalten. Vielmehr machte sich Michael Jamieson unter dem Jubel des Publikums auf die Verfolgung, verfehlte Gold trotz schnellster letzter Länge aber um 15/100.
Gyurta unterbot die drei Jahre alte Bestmarke des Australiers Christian Sprenger um 3/100. "Der Weltrekord macht mich stolzer als Gold", betonte der Ungar.
Kitajima verfehlt Triple
Kitajima wurde 6/100 hinter seinem Landsmann Ryo Tateishi nur Vierter und verpasste damit nach Rang fünf über 100 m Brust nicht nur erneut eine Medaille, sondern auch, als erster männlicher Schwimmer ein olympisches Gold-Triple über eine Einzelstrecke zu holen.
Diese Chance hat in London noch Michael Phelps, über 200 m Lagen und 100 m Delfin. Über 400 m Lagen und 200 m Delfin hat der US-Superstar diese Möglichkeit allerdings bereits ausgelassen.
Die 200 m Delfin der Damen holte sich Weltmeisterin Jiao Liuyang. Die 20-jährige Chinesin setzte sich dank einer unwiderstehlichen letzten Länge mit dem olympischen Rekord von 2:04,06 um 1,19 Sekunden vor der Spanierin Mireia Belmonte Garcia durch, durch die drittplatzierte Natsumi Hoshi (2:05,48) ging auch hier Bronze an Japan.
Enttäuschung für Deutschland
In den Semifinalläufen erwischte es über 100 m Kraul die deutsche Titelverteidigerin Britta Steffen als nur Semifinal-Zwölfte, nachdem ihr Freund Paul Biedermann über 200 und 400 m Kraul ohne Medaille geblieben war.
Auch im Kraulsprint ist Steffen Titelverteidigerin. Über 200 m Rücken der Herren war Tyler Clary wie schon im Vorlauf voran, fordert im Finale seinen US-Landsmann Ryan Lochte.
Der muss am Donnerstag seine Kräfte einteilen, da er auch über 200 m Lagen um eine Medaille schwimmt.
Rogan-Kollegin mit Rekord
Soni sorgte im 200-m-Brust-Halbfinale für das nächste Glanzlicht der Schwimm-Entscheidungen.
Die Trainingskollegin von Österreichs Schwimm-Star Markus Rogan in Los Angeles unterbot den drei Jahre alten von der Kanadierin Annamay Pierse bei der Rom-WM im Semifinale in einem Ganzkörperanzug aufgestellten Weltrekord um 12/100.
Zum Abschluss wurden dann die US-Schwimmerinnen ihrer Favoritenrolle in der langen Kraulstaffel gerecht.
In 7:42,92 Minuten triumphierten Franklin und Co. mit olympischem Rekord in 7:42,92 vor Australien (7:44,41), dem Olympiasieger von Peking 2008.
Dritter wurde Frankreich (7:47,49). Die 17-jährige Franklin hält damit bereits bei zweimal Gold und einmal Bronze in London.