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Le Clos: "Der größte Augenblick meines Lebens."

Le Clos:

Das österreichische Team bei den Olympischen Spielen in London hat seine erste Spitzenplatzierung.

Dinko Jukic schwamm am Dienstag im Aquatics Centre im Finale über 200 m Delfin auf Rang vier, von den Medaillenrängen blieb er 1,14 Sekunden entfernt. In 1:54,35 Minuten verbesserte der 23-Jährige seinen drei Jahre alten nationalen Rekord um 7/100.

Gold holte sensationell der Südafrikaner Chad le Clos (1:52,96) vor US-Star Michael Phelps (1:53,01) und dem Japaner Takeshi Matsuda.

"Bin mit Rennverlauf zufrieden"

Jukic war als Verfolger der Top drei allein auf weiter Flur, die andere Hälfte des Finalfeldes mit Tyler Clary (USA), Velimir Stjepanovic (SRB), Pawel Korzeniowski (POL) und Chen Yin (CHN) reihte sich in dieser Reihenfolge ab 1:55,06 innerhalb von 12/100 ein.

Sowohl vom Abstand nach hinten wie nach vorne war Jukic etwas überrascht.

"Mich wundert, dass man mit einer Sekunde hinter den ersten drei Dritter wird, im Semifinale waren wir doch alle knapp zusammen", sagte der OSV-Star.

Mit seiner Leistung an sich konnte Jukic aber sehr gut leben. "Ich bin mit dem gesamten Rennverlauf zufrieden", führte er aus.

"Traum, im Finale zu sein"

"Es ist österreichischer Rekord, wie ich angekündigt habe. Ich habe ein gutes Rennen geliefert. Ich habe es mir optimal eingeteilt, ich kann mir echt keinen Vorwurf machen."

Der vierte, undankbare Platz schmerzte den SC-Austria-Wien-Athleten keineswegs. "Es war schon ein Traum, im Finale zu sein. Von einer Medaille konnte ich nur träumen."

In drei Läufen war Jukic immer neben Phelps geschwommen, immer hatte er sich stellenweise an dem erfolgreichsten Olympioniken aller Zeiten orientiert.

"In Vorlauf und Semifinale auf den letzten 50 m, im Finale auf dem dritten 50er", verriet er. Denn auf der vorletzten Länge hatte der zweifache Ex-Europameister seinen Angriff gestartet, nachdem er nach 50 m Siebenter und nach 100 m schon Fünfter gewesen war.

"Auf den letzten 15 Metern hat mir dann ein bisschen die Kraft gefehlt."

Überraschungssieger

In die Entscheidung war Jukic nie involviert. Außer Le Clos, Phelps und Matsuda lag nur Stjepanovic im Rennverlauf einmal unter den Top drei (100 m/3.).

Phelps führte das Feld bis zur 150-m-Marke an und sah wie der sichere Sieger aus. Doch der erst 20-jährige WM-Fünfte Le Clos nahm dem Favoriten auf der letzten Länge 63/100 ab und schob sich noch mit einem Vorsprung von 5/100 an die Spitze.

Seinen erst im Semifinale fixierten Afrika-Rekord drückte er gleich um 1,40 Sekunden.

Warten auf Einzel-Gold

Phelps vergab damit schon die zweite Chance auf ein historisches Gold-Triple auf einer Einzelstrecke, nachdem er über 400 m Lagen nur Vierter geworden war.

Nun ist wieder Kosuke Kitajima am Zug. Der Japaner hat nach Platz fünf über 100 m Brust am Mittwoch über die doppelte Distanz die Möglichkeit, als erster männlicher Schwimmer auf einer Strecke dreimal hintereinander zuzuschlagen.

Phelps bleiben danach noch die Möglichkeiten darauf über 200 m Lagen und 100 m Delfin.

Wenn Träume wahr werden

Le Clos war natürlich aus dem Häuschen, bei der Siegerehrung bzw. dem Abspielen der südafrikanischen Hymne kamen ihm die Tränen.

"Es war ein Traum von mir, seit ich ein kleiner Bub war", sagte er, nachdem er Phelps die erste Niederlage auf dieser Strecke bei internationalen Großereignissen seit Olympia 2000 zugefügt hatte.

"Ich wollte mit Phelps im Finale schwimmen, jetzt habe ich ihn besiegt. Ich kann es nicht fassen. Er ist mein Held. Das ist der größte Augenblick meines Lebens."