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Weber verabschiedet sich mit Rang 18

Weber verabschiedet sich mit Rang 18

Mit einer Rangverbesserung ist es für Caroline Weber nichts mehr geworden, doch ihre Leistungen im Olympia-Bewerb der Rhythmischen Gymnastik waren mehr als ansprechend.

Einzig bei der abschließenden Keulen-Übung hatte die Vorarlbergerin am Freitag in der Londoner Wembley Arena eine winzigkleine Unsicherheit, aber gerade da erhielt sie die beste ihrer vier Bewertungen.

Mit Endrang 18 in der Qualifikation landete die 26-Jährige einen Platz hinter ihrem Abschneiden von Peking 2008.

Tränen zum Ende

Weber kam nach dem Bewerb mit Tränen aus der Wettkampfhalle, Tränen der Erleichterung und Freude. Ihr stark österreichisch angehauchtes Programm war beim Publikum voll angekommen, und auch die Wertungsrichter hatten an ihr mehr Gefallen gefunden als noch am Vortag.

Allerdings waren die "Judges" andere als am Donnerstag. "Ich bin mit dem Wettkampf sehr zufrieden, ich habe eine riesige Freude", sagte die Athletin des österreichischen Turnverbandes (ÖTF).

Am Vortag war Weber mit Ball und Reifen jeweils unter 26 Punkten bewertet worden, sehr zum Unverständnis mancher Experten. Am Quali-Finaltag erhielt sie für ihre Band-Vorführung immerhin 26,350 Zähler und mit den Keulen letztlich 26,725. Mit 104,950 Punkten fehlten der Wahl-Wienerin lediglich 0,150 Zähler auf die vor ihr platzierte Deutsche Jana Berezko-Marggrander.

"Bin stolz auf Caro"

Trainerin Luchia Egermann war nichtsdestotrotz hochzufrieden mit der Präsentation: "Ich bin sehr stolz auf Caro."

In der Band-Kür ist Weber mit einem der von ihr selbst designten rot-weißen Kostüme sowie einem rot-weiß-roten Band aufgetreten, passend zur Musik des "Radetzky Marsch" von Johann Strauß Vater.

Das Publikum klatschte a la Neujahrskonzert von Anfang an mit, ähnlich wie am Donnerstag bei dem für die Ball-Präsentation ausgesuchten "Wildschütz Rap". Trotz der auch vom Hallen-Fachkommentator gelobten Darbietung fiel Weber zwischenzeitlich auf Platz 19 zurück.

Mit Bewertung zufriedener

Zum Abschluss holte sie sich zur Musik von "Suena Flamenco" aber wieder Platz 18. Über die beiden schwarzen Keulen hatte sie mit ihrem Team zur besseren Sichtbarkeit ein Tape gegeben. Beim Podiumstraining hatte Weber bei diesem Gerät wegen der Lichtverhältnisse in der Halle Probleme gehabt.

"Ich bin heute gerechter bewertet worden", zog die Heeressportlerin eine doch noch recht versöhnliche Bilanz. "Nur leider ist sich kein besserer Platz ausgegangen."

In der "Kiss & Cry"-Zone beim Warten auf die letzte Wertung verabschiedeten sich Weber und Egermann mit einem Tirolerhut und Österreich-Brillen von der Olympia-Bühne, dafür gab es erneut starken Applaus. "Rio 2016 ist für mich kein Thema mehr", erklärte die gebürtige Dornbirnerin danach.

Vorfreude auf Heim-EM

"Mehr als ich hier gezeigt habe, kann ich nicht. Ich freue mich jetzt aber auf die EM nächstes Jahr in Wien. Das ist so cool, die daheim zu haben. Das lasse ich jetzt auf mich zukommen."

An der Spitze des Olympia-Feldes löste Peking-Olympiasiegerin Jewgenija Kanajewa ihre Landsfrau Darja Dmitrijewa ab. Beide ukrainische Teilnehmerinnen schafften es ebenso ins Finale der ersten zehn.

Mit Russland schaffte es auch in der Gruppe das 2008-Siegerteam an die Spitze der Qualifikation, gefolgt von Weltmeister Italien. Die Medaillen-Entscheidungen fallen am Samstag ab 14.30 Uhr MESZ.