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Brasilien und Spanien sind Favoriten auf Olympia-Gold

Brasilien und Spanien sind Favoriten auf Olympia-Gold

Der Kampf um die Goldmedaille beim am Donnerstag beginnenden olympischen Fußball-Turnier der Männer könnte zu einem Fall für zwei werden.

Brasilien und Spanien werden die größten Chancen auf einen Finalsieg am 11. August im Londoner Wembley-Stadion eingeräumt, als gefährlichste Herausforderer gelten Uruguay und Großbritannien.

"Sind hier um Gold zu holen!"

Den Brasilianern dienen die Spiele gleichsam als Generalprobe für die Heim-WM, das erste olympische Gold wäre für den Rekordweltmeister die ideale Einstimmung auf das Turnier in zwei Jahren und die Sommerspiele 2016 in Rio de Janeiro.

Stürmerstar Neymar gab sich im Vorfeld siegessicher. "Wir sind nicht gekommen, um spazieren zu gehen oder nach einem Spiel wieder nach Hause zu fahren. Wir sind hier, um Gold zu holen."

Die Gegner in Gruppe C dürften für die von A-Teamchef Mano Menezes betreute Truppe keine großen Hürden sein: Am Donnerstag geht es zum Auftakt gegen Ägypten, am 29. Juli folgt Weißrussland und am 1. August Neuseeland - keine übermächtigen Kontrahenten für eine Mannschaft, die neben Neymar mit Stars wie Hulk (Porto), Alexandre Pato (Milan), Thiago Silva (PSG) oder Marcelo (Real Madrid) bestückt ist.

Keine Goldmedaille in der Vitrine

Als Gastgeber ist Brasilien sowohl für den Confederations Cup 2013 als auch die WM gesetzt, das heißt, die "Selecao" muss sich mit einer endlos anmutenden Reihe von Freundschaftsspielen wach halten.

Nach dem Ausscheiden bei der WM 2010 im Viertelfinale und dem enttäuschenden Viertelfinal-Aus in der Copa America 2011 bietet sich nun in London die Chance, das angekratzte Renommee aufzupolieren. Bisher reichte es bei Olympia nur zu zwei Silbermedaillen (1984,1988) und zweimal Bronze (1996,2008).

Trainerstuhl wackelt

Menezes, der als Nationaltrainer nach der Südafrika-WM auf Carlos Dunga folgte, sieht seinen Job selbst bei einem schlechten Abschneiden nicht wirklich in Gefahr. "Ich habe Hoffnungen in diese Richtung", formulierte der 50-Jährige vor dem Abflug nach London etwas holprig.

Bei einem Misserfolg in Großbritannien dürfte aber eine Debatte über seine Zukunft nicht zu vermeiden sein. "Ich geben keine Garantien, nicht einmal meiner Frau, wie könnte ich das dann bei einem Nationaltrainer tun", sagte Verbandschef Jose Maria Marin.

Hochkaräter auch bei Spanien

Nicht ganz so groß lastet der Druck auf Spaniens Olympia-Teamchef Luis Milla. Doch auch der 46-Jährige ist mit hohen Erwartungen konfrontiert, immerhin scheinen im Kader mit Jordi Alba (FC Barcelona), Juan Mata (Chelsea) und Javi Martinez (Athletic Bilbao) drei frischgebackene Europameister auf.

Als weitere hochkarätige Kicker stehen Milla unter anderem Iker Muniain (Bilbao), Cristian Tello (Barcelona), Oriol Romeu (Chelsea) und David de Gea (Manchester United) zur Verfügung.

Prominentestes Mitglied der britischen Mannschaft ist Kapitän Ryan Giggs, der mit 38 Jahren sein erstes großes Turnier bestreitet. In punkto Qualität kann das Team von Stuart Pearce nicht mit Brasilien und Spanien mithalten, der Trainer hofft aber auf den Heim-Effekt und erinnert in diesem Zusammenhang an die EM 1996 in England.

Turnier in bekannten Stadien

"Als wir das Momentum auf unserer Seite hatten, haben wir das ganze Land mitgerissen", sagte der 50-Jährige über seine damalige Erfahrung als Spieler.

"Das könnte jetzt wieder passieren. Wir wissen, dass es etwas Aufregendes ist. Es ist etwas Besonderes, das ich gar nicht richtig in Worte fassen kann." Gegner der Briten in Gruppe A sind neben Senegal und den Vereinigten Arabischen Emiraten auch die Uruguayer, die auf ihre Sturm-Stars Luis Suarez (Liverpool) und Edinson Cavani (Napoli) zurückgreifen können.

Gespielt wird das Turnier in einigen der bekanntesten Fußball-Stadien der Welt. Zu den Austragungsorten zählen unter anderem das Wembley-Stadion in London, das Old Trafford in Manchester, der Hampden Park in Glasgow, der St. James' Park in Newcastle und das Millennium Stadium in Cardiff.