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Spaniens Olympia-Aus "beschädigt Ansehen"

Spaniens Olympia-Aus

Der Traum vom nächsten großen Titel ist für Spaniens Fußballer brutal geplatzt.

"Die Niederlage fühlt sich an wie ein trockener Faustschlag in die Magengrube", beschrieb die Zeitung "El Mundo" am Montag die Stimmung nach dem frühen Olympia-Aus.

Nach 0:1-Niederlagen gegen Japan und Honduras haben die Iberer schon vor dem abschließenden Gruppenmatch gegen Marokko keine Chance mehr aufs Erreichen des Viertelfinales.

"Olympia-Aus beschädigt das Ansehen"

Die Spanier hatten nach dem Gewinn der EM-Turniere 2008 und 2012 sowie der Weltmeisterschaft 2010 bei Olympia mit einem Finale gegen Brasilien und dem Gewinn der Goldmedaille geliebäugelt.

"Das Olympia-Aus beschädigt das Ansehen des spanischen Fußballs", beklagte die Zeitung "El Pais". "Spanien bot gegen Teams der zweiten Kategorie Darbietungen, die am Rande der Lächerlichkeit standen."

Nach dem Abpfiff des Honduras-Spiels erwiesen sich die Spanier auch noch als schlechte Verlierer.

Spanische Empörung über Schiedsrichter

Die Europameister Juan Mata und Javier Martinez konnten die Kollegen nur mit Mühe abhalten, ihren Frust am Schiedsrichter auszulassen.

"Jeder hat gesehen, was geschehen ist: Der Referee hat uns zwei Elfmeter versagt", empörte sich Iker Muniain, der noch der beste spanische Akteur war. Sein Team war durch Jerry Bengtson in der 7. Minute früh in Rückstand geraten und fand lange nicht zum Spiel.

Erst in der Schlussphase bestürmte "La Rojita" ("Die kleine Rote") bedingungslos das Tor der Mittelamerikaner, hatte aber bei drei Pfosten- und Lattentreffern Pech.

"Spanien spielte erst so wie Spanien, als es praktisch schon zu spät war", meinte "El Mundo".

"Marca" zweifelt an der Bedeutung

Das Madrider Sportblatt "Marca" tröstete die Fans, dass im Fußball vor allem die Welt- und Europameisterschaften zählen. "Olympia hat nie wirklich an den Fußball geglaubt", schrieb die meistgelesene spanische Zeitung. "Spanien hat die Wettbewerbe gewonnen, auf die es in Wirklichkeit ankommt. Die Olympia-Schlappe gefällt uns zwar nicht, aber sie schmerzt auch nicht sonderlich."

Dagegen sind die übrigen Top-Favoriten auf Kurs. Gold-Anwärter Brasilien zog mit einem 3:1-Sieg über Weißrussland vorzeitig ins Viertelfinale ein.

Gastgeber Großbritannien verhinderte mit dem mühsamen 3:1-Erfolg über die Vereinigten Arabischen Emirate eine Schlappe und steht schon bei einem Punktgewinn gegen Uruguay ebenfalls in der Runde der Top-Acht.