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"Bei Olympia werden die Karten neu gemischt"

Clemens Doppler und Alexander Horst können nur noch auf eine gelungene gemeinsame Olympia-Premiere hoffen.

Die Generalprobe für die Spiele in London haben die zwei Österreicher ordentlich verpatzt. Ausgerechnet beim Heimturnier in Klagenfurt gewannen sie nicht einmal einen Satz.

Doris und Stefanie Schwaiger scheiterten zwar in der Zwischenrunde. Österreichs Damenteam in London war etwas mehr als eine Woche vor Olympia-Start aber zumindest mit der gezeigten Leistung zufrieden.

Keine "positive Energie"

Von Doppler und Horst kann man das nicht behaupten. Gegen die Brasilianer Pedro/Marcio Araujo setzte es am Freitag das dritte 0:2 in Serie.

"London hat nichts damit zu tun, dass ich so schlecht gespielt habe", versicherte Doppler.

2008 hatte Klagenfurt ebenfalls als Olympia-Generalprobe gedient. Horst und Doppler landeten danach in Peking mit ihren damaligen Partnern auf den Rängen fünf und neun.

"Damals haben wir die positive Energie aus Klagenfurt mitgenommen. Das ist uns diesmal nicht gelungen", gestand Doppler.

"Sind erfahren genug"

Erklärung hatten die Routiniers keine dafür.

"Keine Ahnung warum, aber es hat spielerisch überhaupt nicht funktioniert", sagte Horst.

Nervös machen lassen wollte sich Österreichs Olympia-Duo von der schwachen Vorstellung so kurz vor den Spielen aber nicht. "Wir sind erfahren genug, um zu wissen wie man richtig spielt", versicherte Horst.

"Es wird schwer, so ein Turnier abzuhaken. Aber genau das müssen wir tun", ergänzte Doppler.

Schwierige Auslosung

In London wartet eine enorm schwierige Vorrunden-Gruppe mit den brasilianischen Weltmeistern Emanuel/Alison, den Schweizern Patrick Heuscher/Jefferson Bellaguarda sowie den Italienern Paolo Nicolai/Daniele Lupo auf die Österreicher.

"Darüber sollten wir uns aber nicht beschweren", meinte Doppler. "So eine starke Gruppe kann sogar gut sein, weil wir darin nichts zu verlieren haben. Nach so einem schwachen Turnier, das wir hier gespielt haben, werden wir vielleicht ein bisschen unterschätzt."

Seidl mit von der Partie

Das Auftaktspiel steigt vermutlich am ersten Olympia-Tag (28. Juli) gegen Emanuel/Alison. Die Abreise nach London erfolgt wie für die Schwaigers bereits am Montag.

Mit dabei ist auch Trainingspartner Robin Seidl. Der 22-jährige Kärntner ist im Gegensatz zu Doppler, der sich für die heuer eingegangene Partnerschaft mit Horst erst dazu umfunktionieren lassen musste, ein echter Blockspezialist.

Seidl und Partner Alexander Huber zogen am Freitag in Klagenfurt als einzige Österreicher in die Zwischenrunde ein.

Nominierung "geht in Ordnung"

Gemeinsam hatten die zwei ÖVV-Duos bei der finalen Welt-Qualifikation in Moskau das Olympia-Ticket gelöst. Der Verband sprach es Doppler/Horst zu.

"Es war eine knappe Sache, aber es geht in Ordnung", sagte Huber.

Auch wenn das Turnier in Klagenfurt suggeriert, dass die Lokalmatadore derzeit besser in Form sind.

"Es wäre unfair zu behaupten, dass sie es weniger verdient haben", betonte Huber.

"In Moskau haben sie sensationelles Beach-Volleyball gespielt. Sie können in London einiges erreichen."

"Haben uns nichts vorzuwerfen"

Gleiches gilt für die Schwaiger-Schwestern, die am Vortag in drei Sätzen an den als Nummer fünf gesetzten Brasilianerinnen Talita/Maria Antonelli gescheitert waren.

"Wir haben uns nichts vorzuwerfen", meinte Stefanie Schwaiger. "Wir fahren mit einem guten Gefühl nach London."

Auch wenn mit drei 17. Rängen in Serie auf der World Tour zuletzt die Topplatzierungen ausgeblieben sind. "Bei Olympia werden die Karten neu gemischt", erklärte Doris Schwaiger.

In der Gruppenphase geht es unter anderem gegen Misty May-Treanor/Kerri Walsh, die US-Olympiasiegerinnen von 2004 und 2008.