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Hirscher vs. Alaba: Wer wird "Sportler des Jahres"?

Hirscher vs. Alaba: Wer wird

Die Buchmacher sind sich einig: Marcel Hirscher wird heute Abend in der Event-Pyramide in Vösendorf als „Sportler des Jahres“ geehrt.

Eine Woche nach der Auszeichnung zum „Skieur d’Or“ bekommt die Pokal-Vitrine des 23-Jährigen weiter Zuwachs.

Haben bei der Wahl zum „Skifahrer des Jahres“ die Ski-Journalisten aus aller Welt abgestimmt, so waren beim „Sportler des Jahres“ die heimischen Sport-Journalisten aufgefordert, ihr Kreuz zu machen.

„Das sind die Experten, deshalb haben diese Preise einen ganz besonderen Stellenwert“, freut sich Hirscher im Gespräch mit LAOLA1  auf die Preisverleihung im Süden der Hauptstadt.

Sein größter Gegner im Kampf um die prestigeträchtige Trophäe vom Salzburger Metallkünstler Stefan Gahr („Jede Skulptur ist ein geschweißtes Unikat!“) kommt aus dem Fußball-Lager: David Alaba.

Auf alle Eventualitäten vorbereitet

Der Wiener wird bei der „Gala-Nacht des Sports“ fehlen, ist er doch zur gleichen Zeit mit dem FC Bayern in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den 1. FC Kaiserslautern im Einsatz.

„Wir sind aber natürlich auf alle Eventualitäten vorbereitet“, lässt Ronnie Gollatz, Pressesprecher der „Sporthilfe“, auf LAOLA1-Nachfrage wissen.

Sollte also der ÖFB-Legionär „Sportler des Jahres“ werden, gibt es eine Video-Botschaft vom jüngsten rot-weiß-roten Fußball-Hero.

Schon 2007, als NHL-Export Thomas Vanek geehrt wurde, hielt dieser seine Dankesrede nur auf der Vidi-Wall.

Viel Freude für viele Jahre

„David ist ein Parade-Sportler, er hat in diesem Jahr Gewaltiges geleistet. Aber Hirscher ist der große Favorit und er hätte es verdient“, legt sich ÖFB-Präsident Leo Windtner im Gespräch mit LAOLA1 auf den Gewinner des Gesamt-Weltcups fest.

„Beide sind Shooting-Stars und werden uns in den nächsten Jahren hoffentlich noch viel Freude bereiten. David hatte das Pech, dass er mit den Bayern drei Mal Zweiter (Bundesliga, DFB-Pokal und Champions League; Anm.) wurde."

"Aber ich bin sicher, dass er eines Tages auch ‚Sportler des Jahres‘ wird“, hofft der höchste Fußball-Funktionär des Landes auf eine erfolgreiche WM-Qualifikation für Brasilien 2014 und zumindest eine Ehrung bei der Sportler-Wahl: mit dem Nationalteam als „Mannschaft des Jahres“.

"Sicher kein schlechter Zeitpunkt"

Für Marcel Hirscher ist der 20-Jährige mehr als nur „ein großer Konkurrent“, wie er gegenüber LAOLA1 ausführt: „David Alaba hat mir und ganz Österreich mit seinen Leistungen große Freude bereitet, vor allem aber den Bayern-Fans. Echt eine super G’schicht, dass wir so einen Sportler haben.“

Der Salzburger, der am Sonntag beim Weltcup-Auftakt in Sölden Dritter wurde, zieht aber auch vor den anderen „Konkurrenten“ die Haube.

„Wenn man sich die Liste anschaut, dann ist es ein Wahnsinn, was für super Sportler wir in Österreich haben. In der NHL muss man einmal so brillieren wie der Thomas Vanek, da kannst dich als Österreicher normalerweise brausen gehen“, lacht Hirscher, der aber natürlich nach einer Saison mit neun Siegen, fünf Stockerlplätzen, der großen und einer kleinen Kristall-Kugel um seine Chance weiß.

„Viel mehr kann ich aus einem Jahr und aus meinem Können gar nicht mehr rausholen – und viel mehr wird es die nächsten Jahre auch nicht geben. So gesehen ist heuer kein schlechter Zeitpunkt.“

Viele Parallelen bei Shooting-Stars

Das findet auch ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der das Management seines neuen Aushängeschilds zur Chefsache erklärt hat.

„Marcel hatte eine tolle Saison, die er mit dem Gesamt-Weltcup gekrönt hat. Er ist ein cooler Typ, der es schafft, dass auch die Jugend wieder über das Skifahren spricht“, lobt der wortgewaltige Tiroler im LAOLA1-Talk sein Zugpferd in den höchsten Tönen.

Gleichzeitig sieht er viele Parallelen zu David Alaba.

„Es ist für den Fußball wichtig, dass da wieder ein junger Hoffnungsträger ist“, so Schröcksnadel, der sich auch für den Ski-Weltcup einen schnellen Österreicher mit Migrationshintergrund wünschen würde.

Schröcksnadel ist Arnautovic-Fan

Gerne einen David Alaba, aber noch lieber einen Marko Arnautovic.

„Der gefällt mir sehr gut! Es schaut zwar manchmal plump aus, was er am Platz macht, aber der kann sehr viel“, outet sich der Tiroler als Fan des „Enfant terrible“.

Und sollte sein „Ski-Arnautovic“ ähnliche Eskapaden im Sinn haben? „Das wäre kein Problem! Wir haben ja auch schon einmal einen Rainer Schönfelder gehabt!“

 

Stephan Schwabl