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Hirscher und Fenninger sind Sportler des Jahres

Hirscher und Fenninger sind Sportler des Jahres

Der Alpine Skisport und der Fußball sind am Donnerstag die großen Gewinner der Lotterien-Galanacht des Sports in Wien gewesen.

Anna Fenninger wurde zum dritten Mal in Folge zur "Sportlerin des Jahres" gewählt, ihr Salzburger Landsmann Marcel Hirscher erhielt die Trophäe zum zweiten Mal.

Ein Comeback nach 18 Jahren in der Kategorie "Mannschaft des Jahres" feierte das ÖFB-Nationalteam.

Alle Ergebnisse im Detail

Aus der Ferne grüßte Fenninger die Gäste im Austria Center Vienna.

Wie 2013, als sie wegen eines Magen-Darm-Virus die Gala vorzeitig hatte verlassen müssen, konnte die Doppelweltmeisterin von Vail/Beaver Creek und Gesamtweltcupsiegerin Fenninger ihre Trophäe nicht vor Ort entgegennehmen.

Eineinhalb Wochen nach der Knieverletzung und dem vorzeitigen Saisonaus arbeitet die 26-Jährige aber bereits am Weg zurück.

"Bin sehr dankbar"

"Das ist die wichtigste Trophäe für mich, es ist unglaublich, was ich in den letzten drei Jahren alles erreicht habe. Ich bin sehr dankbar dafür", sagte Fenninger, die in die ORF-Liveübertragung zugeschaltet war.

Als Überraschungsgast bei ihr daheim in Rohrmoos hatte sich Annemarie Moser-Pröll eingestellt. Sie hatte einen Tipp parat: "Anna soll nicht zu früh wieder anfangen, sondern die Verletzung ausheilen lassen."

ÖSV-Erfolgsserie fortgeführt

Fenninger gewann mit 309 ersten Plätzen und der Gesamtpunktzahl von 1.662 deutlich vor Snowboard-Weltmeisterin Claudia Riegler (19/432) und Weltklasse-Billardspielerin Jasmin Ouschan (16/254) und zog an Auszeichnungen mit Petra Kronberger (Ski alpin) und Mirna Jukic (Schwimmen) gleich.

Nur Moser-Pröll ist mit sieben "Titeln" noch erfolgreicher.

Fenninger führte auch die Erfolgsserie der ÖSV-Alpindamen fort, die durch Andrea Fischbacher, Elisabeth Görgl, Marlies Schild und dreimal Fenninger zum sechsten Mal in Folge Österreichs Sportlerin des Jahres stellen.

Fenninger wurde von ihren heuer zurückgetretenen Kolleginnen Kathrin Zettel, Fischbacher und Nicole Hosp als Siegerin ausgerufen.

 

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Jung-Papa Raich ehrt Hirscher

Bei den Herren hatte nach dem Gewinn 2012 Hirscher Fußball-Star David Alaba zweimal den Vortritt lassen müssen, vergangenes Jahr nur um einen Punkt.

Heuer warf Hirscher den vierten Gesamtweltcupsieg in Folge, zwei kleine Kugeln, zwei WM-Goldene und eine -Silbermedaille in die Waagschale - und blieb erfolgreich. Jung-Papa Benjamin Raich hatte die Ehre, das Resultat zu verkünden.

"Eine geniale Geschichte"

"Es ist echt gewaltig! Dass ich da stehen darf, ist eine geniale Geschichte, ich habe mir schon gedacht, was soll ich noch alles gewinnen... Aber in dem kleinen Land gibt es viele saugute Sportler", sagte Hirscher, der ob des erfolgreichen "Paarlaufens" mit seiner ehemaligen Klassenkameradin Fenninger im Sport und bei Ehrungen meinte: "Wenn ich nicht schon so gut wie verheiratet wäre, würden wir gut zusammenpassen."

Hirscher wurde 205 Mal an die erste Stelle gereiht (1.272 Zähler), Alaba folgte mit 105 (861), auf Rang drei kam Tennis-Ass Dominic Thiem, die zwei Letzteren waren bei der Gala berufsbedingt nicht anwesend.

Der FC Bayern München hatte Alaba aufgrund des Ligaspiels am Freitag in Frankfurt keine Freigabe erteilt, Thiem war am Donnerstag im Achtelfinale des ATP-Tennisturniers in Basel im Einsatz, wo ihn das Aus ereilte.

Koller erhält den "Special Award des Jahres"

Special Award für Koller

War dieser Preis für Koller nicht wirklich überraschend, so haute ihn eine andere Auszeichnung um.

Nach einer Laudatio von Herbert Prohaska nahm er den "Special Award" "völlig baff" entgegennahm.

Grünberg rührt zu Tränen

Emotionaler Höhepunkt des Abends war aber der Auftritt der ehemaligen Stabhochspringerin Kira Grünberg, die seit einem Trainingsunfall Ende Juli querschnittsgelähmt ist.

Das Projekt "Laufen für Kira" wurde mit dem Preis "Sportler mit Herz" ausgezeichnet, Mittelstreckler Andreas Vojta reichte stellvertretend für Lauf-Organisator Wilhelm Lilge (team2012.at) die 5.000 Euro gleich an die Tirolerin weiter.

"Ohne Unterstützung hätte ich es nicht geschafft, diesen Weg zu gehen. Die Anteilnahme hat mir geholfen, darüber hinwegzukommen. Es ist ja kein schlechtes Leben", sagte Grünberg mit Tränen in den Augen und nach minutenlangem Applaus und Standing Ovations.

Lösch räumt zum fünften Mal ab

"Sportler des Jahres mit Behinderung" wurde Patrick Mayrhofer (Snowboard), bei den Damen setzte sich zum bereits fünften Mal Claudia Lösch (Ski alpin) durch.

Special-Olympics-Sportler des Jahres wurde Jochen Hugmann (Tischtennis).

Der in einer Publikumswahl ermittelte Aufsteiger des Jahres ist Skispringer Stefan Kraft, der sich mitten in der Saisonvorbereitung befindet und den Weg nach Wien nicht angetreten hatte.

Song-Contest-Gewinner als Showact

An der Wahl beteiligten sich 432 Mitglieder von Sports Media Austria (SMA), deren Präsident ORF-Sportchef Hans Peter Trost ist.

Für Unterhaltung bei der von der Sporthilfe unter Geschäftsführer Anton Schutti veranstalteten "Nacht des Sports" sorgte u.a. der schwedische Song-Contest-Gewinner Mans Zelmerlöw, der auch sein Siegerlied "Heroes" zum Besten gab.

Der Reinerlös des Abends kommt wie immer gänzlich der Förderung von Österreichs Nachwuchs- und Spitzensportlern mit und ohne Behinderung zugute. 1.600 Gäste ließen sich die Gala nicht entgehen.

Comeback nach 18 Jahren

Das österreichische Fußball-Nationalteam war haushoher Favorit und feierte sein Comeback als Preisträger nach 18 Jahren.

Das Team von Marcel Koller hatte als souveräner Gruppensieger die Qualifikation für die EM 2016 in Frankreich geschafft und wird kommende Woche erstmals in den Top Ten der Weltrangliste aufscheinen.

Das Ergebnis fiel überragend aus, gleich 326 Mal wurde das Fußball-Nationalteam an die erste Stelle gesetzt, die Gesamtpunktzahl von 1.796 war fast doppelt so hoch wie jene der zweitplatzierten Tischtennis-Herren (951/61), hinter den Europameistern landeten die alpinen Ski-Weltmeister an der dritten Stelle.

"Auszeichnung für das ganze Team"

Aufgrund ihrer Vereins-Verpflichtungen waren nur wenige aus dem ÖFB-Team bei der Gala anwesend, Teamchef Koller, der verletzte Stammtormann Robert Almer sowie ÖFB-Präsident Leo Windtner und ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig waren bei der Preisverleihung u.a. aber zugegen.

Almer nahm den Preis entgegen. "Das ist eine Auszeichnung für das ganze Team." Koller sagte: "Wir haben eine sehr gute Qualifikation gespielt und die Leute mitgerissen."