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Rio-Testevent als große Standortbestimmung

Rio-Testevent als große Standortbestimmung

Nach bisher knapp 150 Trainingstagen im Olympiarevier von Rio de Janeiro wartet auf Österreichs Segler ab Sonntag mit dem Testevent die bisher wichtigste Regatta.

Für den OeSV sind Thomas Zajac/Tanja Frank (Nacra17), Matthias Schmid/Florian Reichstädter, Lara Vadlau/Jolanta Ogar (470er) sowie Nico Delle Karth/Niko Resch (49er) mit dabei.

Die vier Boote haben bereits Olympia-Quotenplätze errungen.

Das Ziel der Österreicher ist die jeweilige Qualifikation für das Medal Race der Top Ten, die 49er und Nacra17 bestreiten nach zwölf Wettfahrten ihr Entscheidungsrennen am 21. August, die 470er nach zehn einen Tag später.

339 Segler aus 52 Nationen haben sich qualifiziert, nur ein Boot pro Nation und Klasse ist startberechtigt.

Die wahren Kräfteverhältnisse kommen ans Licht

"Wenn wir punkto Verhältnisse keine Überraschungen erleben, sind wir in unserer Entwicklung hier vor Ort bei etwa 70 Prozent angelangt. Damit ist der Anspruch, mit sämtlichen Booten ins Medal Race zu segeln, legitim", sagte OeSV-Sportdirektor Georg Fundak.

Es sei sicherlich einiges möglich, man habe vor allem hinsichtlich Material und Strömungssegeln Fortschritte gemacht.

"Auf der anderen Seite wissen wir auch, dass der Rest der Welt nicht schläft. Wir nehmen diese Standortbestimmung absolut ernst, jetzt wird sich zeigen, wo wir im Vergleich zu den Top-Nationen stehen."

Weniger Müll

Im Vergleich zu vergangenen Trainingslagern habe sich die Qualität des Wassers zumindest optisch verbessert, teilte der OeSV mit.

"Die schwimmenden Müllberge sind deutlich weniger geworden, die Schäden an Schwertern und Rudern haben ebenfalls abgenommen. Auf ein freiwilliges Bad wird trotz des überaus milden Winters und Temperaturen um die 30 Grad aber nach wie vor verzichtet", hieß es in der Pressemitteilung.

Meteorologisches Verständnis gefragt

Auf den insgesamt sechs Regattabahnen in und außerhalb der Guanabara-Bucht sind die Verhältnisse teilweise sehr unterschiedlich.

Auf Ponte, Escola Naval und Pao de Acucar herrschen wechselhafte Strömungs- und Windsysteme vor, auf den Regattabahnen außerhalb der Bucht - Copacabana, Niteroi und Pai - kommt noch eine meterhohe Dünungswelle dazu.

Insgesamt ist nicht nur seglerisches Können gefragt, sondern auch meteorologisches Verständnis.

Vadlau/Ogar haben im Vorfeld die Südamerika-Meisterschaften bestritten und den dritten Platz belegt. Welt- und Europameisterin Vadlau hatte sich im März einen Kreuzbandriss im rechten Knie zugezogen und beim Comeback Mitte Juni vor Weymouth Platz acht belegt.

Selbstvertrauen gewonnen

Danach stand zu Trainingszwecken die - nicht sehr stark besetzte - Kieler Woche auf dem Programm, die aber half, wieder in den Rennmodus zu kommen, der Sieg gab Selbstvertrauen.

Anschließend ging es für zwei Monate nach Rio, dafür verzichteten die 470er auf die EM-Teilnahme.

Die 49er ließen ihre Kontinentaltitelkämpfe ebenfalls aus. Zajac/Frank bestritten hingegen im Juli vor Aarhus die Nacra17-WM, landeten aber auf dem enttäuschenden 14. Platz.