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"Im Finale habe ich nun nichts zu verlieren"

Die Hoffnungen des Österreichischen Leichtathletikverbandes auf eine Finalteilnahme bei der WM in Peking haben sich erfüllt.

Überraschend kam jedoch, dass dies 5.000-m-Läuferin Jennifer Wenth verwirklichte, und nicht einer aus dem höher eingeschätzten Diskuswerfer-Duo.

Wenth will nun gut generieren und im Endlauf am Sonntag zum WM-Ausklang noch einmal eine gute Vorstellung abliefern.

Vorgabe: Genießen

"Sich freuen, regenerieren, genießen, das Finale herankommen lassen", lautet die Vorgabe von Trainer Karl Sander, der "hochzufrieden und dankbar" mit und für die Leistung seines Schützling war.

Bevor auf das Finale im dann mit 55.000 Zuschauern ausverkauften Vogelnest-Stadion geblickt wird (13.15 Uhr MESZ), soll aber das Erreichte realisiert werden. "Dafür sollte jetzt einmal Zeit sein, und die Freude ist groß", meinte Sander.

Den geplanten Besuch der Chinesischen Mauer hat man nun natürlich (auf Montag) verschoben, ganz wichtig sind nach dem anstrengenden Hitzerennen am Donnerstag die Regenerationsmaßnahmen. "Aktives Regenerieren in Form von leichtem Auslockern steht auch auf dem Programm", erklärte Sander und verwies auf die gute Betreuung im ÖLV.

"Nichts zu verlieren"

Für das Finale hat sich Wenth vorgenommen, das Rennen zu genießen. "Im Finale habe ich nun nichts zu verlieren, ich freue mich über jeden Platz, und wenn ich eine hinter mir lasse, noch mehr. Für mich war es ja schon überraschend, dass ich mich überhaupt für die WM qualifiziert habe", meinte die Freiluft-EM-Elfte von 2014 in Zürich über 5.000 m und Hallen-EM-Neunte über 3.000 m heuer in Prag.

Läuft alles plangemäß, wird bei der WM ein Top-15-Rang dazukommen. Und damit lässt es sich mit Zuversicht nach Rio zu den Sommerspielen 2016 blicken, für die sie bereits qualifiziert ist.

"Im Finale gilt es einmal, 'den Schritt zu finden', wie wir immer das notwendige Gefühl bezeichnen, damit ein zufriedenstellendes Rennen herauskommt", sagte Sander. Eine Orientierung an den Läuferinnen mit annähernd gleicher persönlicher Bestleistung könne helfen, damit die Vorstellungen auch eintreffen.

Dibaba strebt Weltrekord an

Im Vorlauf hatte sich die Hoffnung von Wenth erfüllt, in dem schnelleren Rennen zu sein und über die Zeitregel weiterzukommen. "Bei den 5.000 m der Männer hat man schon gesehen, dass aus einem Heat zehn weiterkommen können, wenn der andere Lauf verbummelt wird", meinte ÖLV-Sportdirektor Hannes Gruber.

Als Favoritin im 15-köpfigen Finalfeld auf Gold gilt die 24-jährige Äthiopierin Genzebe Dibaba, die in Peking bereits den Titel über 1.500 m gewonnen hat und über die 5.000 m nachlegen will. "Der Sieg über 1.500 m hat mir Selbstvertrauen gegeben, aber man weiß nie, was in einem Finale passiert. Wenn ich meine Form beibehalte, dann kann ich schneller als Weltrekord laufen", meinte sie selbstbewusst.

Der wird mit 14:11,15 Minuten von ihrer großen Schwester Tirunesh Dibaba gehalten, die in Peking aufgrund ihrer Babypause fehlt.