news

Stechen im Hochsprung, Kenia schreibt Geschichte

Stechen im Hochsprung, Kenia schreibt Geschichte

Mit einem Stechen um Gold hat der Hochsprungbewerb am letzten Tag der Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Peking geendet.

Der Kanadier Derek Drouin überquerte 2,34 Meter und verwies damit den Chinesen Zhang Guowei und Titelvereidiger Bohdan Bondarenko aus der Ukraine ex aequo auf den Silberrang. Die Medaillenwertung holte sich erstmals in der Geschichte Kenia.

Stechen im Hochsprung

Bondarenko, Drouin und Zhang waren jeweils bei 2,36 Meter dreimal gescheitert. Da sie noch ohne Fehlversuche waren, wurde ein Stechen notwendig. Die Latte wurde auf 2,36 m gelassen, daran scheiterten aber alle drei. Drouin klärte dann als einziger die aufgelegten 2,34.

Dramatisch verlief auch das Speerwerfen der Frauen. Mit dem letzten Wurf sicherte sich die Deutsche Katharina Molitor den WM-Titel. Die 31-Jährige warf den Speer auf die Jahresweltbestleistung von 67,69 m, übertrumpfte damit noch die Weite der Chinesin Huihui Lyu (66,13) und verhinderte Gold für das Gastgeberland.

Bronze sicherte sich die Südafrikanerin Sunette Viljoen (65,79). "Davon habe ich geträumt, perfekt!", jubelte Molitor.

WM-Double verpasst

Die Äthiopierin Genzebe Dibaba verpasste ihren erhofften zweiten Titelgewinn nach den 1.500 m, über die 5.000 m musste sie sich zwei Teamkolleginnen geschlagen geben. Almaz Ayana stellte in 14:26,83 Minuten WM-Rekord auf, hinter ihr kamen Senbere Teferi (14:44,07) und Dibaba (14:44,14) ins Ziel. Die Österreicherin Jennifer Wenth landete bei ihrem WM-Debüt in 15:35,46 auf dem 15. Platz.

Der Kenianer Asbel Kiprop gewann zum dritten Mal nacheinander den Titel über 1.500 Meter, der 26-Jährige verwies in 3:34,40 Minuten seinen Landsmann Elijah Motonei Manangoi (3:34,63) und den Marokkaner Abdalaati Iguider (3:34,67) auf die weiteren Medaillenränge.

"Ich bin so stolz auf mich, dass ich nun im Club jener bin, die drei Goldmedaillen gewonnen haben. Ich würde ihn gerne in London noch einmal verteidigen", sagte Kiprop. In den abschließenden 4 x 400-m-Staffelbewerben gab es Gold für die Männer aus den USA und die Frauen aus Jamaika.

Kenia holt Medaillenspiegel

Mit einem packenden Schlusssprint gewann die Äthiopierin Mare Dibaba den Marathon. Die 25-Jährige lief nach 2:27:35 Stunden als Erste über die Ziellinie im Olympiastadion, knapp dahinter folgten die Kenianerin Helah Kiprop (2:27:36) und die für Bahrain startenden Eunice Kirwa (2:27:39).

"Die Medaille hat mir so viel Energie gegeben. Es war wunderbar, mit meiner Flagge und dem chinesischen Publikum zu feiern", erklärte Dibaba nach der Ehrenrunde. Mare gehört nicht zur Familie der so erfolgreichen Schwestern Genzebe und Tirunesh Dibaba.

Den einzigen Weltrekord der WM hatte der US-Amerikaner Ashton Eaton im Zehnkampf aufgestellt. Erstmals in der Geschichte von nun 15 Leichtathletik-Weltmeisterschaften gewann Kenia die Medaillenwertung, die Bilanz lautet sieben Gold-, sechs Silber und drei Bronzemedaillen. Auf den Plätzen landeten Jamaika (7/2/3) und die USA (6/6/6).