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Sebastian Coe ist neuer IAAF-Präsident

Sebastian Coe ist neuer IAAF-Präsident

Der frühere Weltklasseläufer Sebastian Coe ist neuer Präsident des Leichtathletik-Weltverbandes. Beim 50. IAAF-Kongress am Mittwoch in Peking setzte sich der 58-jährige Engländer mit 115:92 Stimmen klar gegen Sergej Bubka durch.

Für den sieben Jahre jüngeren Ukrainer war es die zweite große sportpolitische Niederlage: Vor knapp zwei Jahren scheiterte er mit der Kandidatur um das Präsidentenamt des Internationalen Olympischen Komitees am Deutschen Thomas Bach. Bubka wird aber in der IAAF-Führungsspitze bleiben, bei der Wahl der vier Vizepräsidenten schnitt er mit 187 Stimmen am besten ab.

"Das zweitwichtigste Ereignis in meinem Leben"

"In meinem Leben gab es keine Aufgabe, auf die ich besser vorbereitet war. Ich werde Ihr Vertrauen nicht enttäuschen", sagte Coe. "Für die meisten von uns in diesem Raum sind die Geburten unserer Kinder die größten Momente im Leben. Dass ich die Möglichkeit bekomme, mit ihnen allen in der Zukunft in unserem Sport zu arbeiten, ist wohl das zweitgrößte und -wichtigste Ereignis in meinem Leben."

Coe ist der sechste Präsident in der 103-jährigen IAAF-Geschichte. Doppel-Olympiasieger Coe löst den Senegalesen Lamine Diack ab, der fast 16 Jahre lang als Präsident amtierte.

"Wir haben zwei gute Kandidaten gehabt. Ich freue mich, einen Nachfolger zu haben", sagte Diack. "Seb Coe ist ein Mann, der sein ganzes Leben unserem Sport gewidmet hat."

Reformen und Kampf gegen Doping

Der neue IAAF-Chef will die olympische Kernsportart mit zahlreichen Reformprojekten wieder attraktiver und moderner machen. Priorität hat dabei der Kampf gegen Doping. Jüngste Veröffentlichungen über mögliche Manipulationen hatten das Image der Leichtathletik erneut beschädigt. So wurde in einer ARD-Dokumentation der Vorwurf erhoben, die IAAF habe möglicherweise Blutdoping-Fälle verschwiegen.

Lord Coe hatte als OK-Chef der Olympischen Spiele 2012 in seiner Heimatstadt London eine überzeugende Arbeit geleistet und viel Lob bekommen. Der Chef des britischen NOK war 1980 und 1984 Olympiasieger über 1.500 m und hielt 16 Jahre lang den 800-m-Weltrekord.

Als fairer Verlierer zeigte sich Bubka. "Seb, ich wünsche dir, unseren Sport gut in die Zukunft zu führen. Die Leichtathletik wird wachsen und immer stärker werden", sagte der mehrfache Stabhochsprung-Weltrekordler. "Ich bin ein glücklicher Mann, weil ich die Leichtathletik liebe. Ich werde der Leichtathletik weiter mit Leidenschaft dienen."

Vallon gratuliert

Auch Ralph Vallon, der Präsident des Österreichischen Leichtathletik-Verbands (ÖLV), gratulierte Sebastian Coe zur Wahl zum IAAF-Präsidenten. "Ich wünsche ihm alles Gute bei der Umsetzung seiner Vorhaben. Mit einem erfahrenen Profi haben Europa und die IAAF gewonnen. Ich bin zuversichtlich, dass es Seb gelingen wird, die Welt-Leichtathletik auf einen neuen Weg zu führen", sagte Vallon.

Auch im Sinne von mehr Transparenz in der Dopingbekämpfung gehe die IAAF nun in eine neue Ära, meinte der ÖLV-Präsident.