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Revanche für "Wunder von Medinah" ohne Woods

Revanche für

US-Golfstar Tiger Woods steht für einen Einsatz beim 40. Ryder Cup vom 26. bis 28. September im schottischen Gleneagles nicht zur Verfügung.

Der 38-Jährige begründete seinen Verzicht auf den Kontinentalvergleich gegen Europas Golf-Asse am Mittwoch (Ortszeit) mit seinen anhaltenden Rückenproblemen.

Ärztlicher Rat

"Meine Ärzte haben mir gesagt, dass meine Rückenmuskulatur erst wieder ganz hergestellt sein muss. Sie haben mich angewiesen, im Moment nicht zu spielen und zu trainieren", erklärte Woods auf seiner Homepage.

Trotz großer Schmerzen war er am vergangenen Wochenende bei der PGA-Championship in Louisville/Kentucky angetreten, hatte dort aber nach zwei 74er Runden den Cut verpasst.

Comeback im Dezember

Er habe bereits mit US-Teamkapitän Tom Watson gesprochen und ihm seinen Entschluss mitgeteilt, berichtete Woods.

"Der Ryder Cup bedeutet mir zu viel, um dort nicht in bester Verfassung an den Start zu gehen", sagte der Profi, der mehr als 13 Jahre an der Spitze der Weltrangliste stand.

"Mein oberster Wunsch für Tiger ist, dass er wieder vollkommen gesund wird und ich hoffe, dass er bald zurückkehrt. Natürlich bin ich etwas enttäuscht, dass wir Tiger nicht im Ryder-Cup-Team dabei haben, aber seine Gesundheit geht vor", sagt Tom Watson.

Seine Rückkehr auf die Profi-Tour plant Woods für Anfang Dezember in Orlando/Florida.

Amerikanisches Team

Watson hat für den alle zwei Jahre ausgetragenen Kontinentalvergleich mit Bubba Watson, Rickie Fowler, Jim Furyk, Jimmy Walker, Phil Mickelson, Matt Kuchar, Jordan Spieth, Patrick Reed and Zach Johnson die neun über die Ranglisten qualifizierten US-Spieler bereits bestätigt, drei weitere wird er persönlich nominieren.

Die Amerikaner haben von den vergangenen neun Begegnungen sieben verloren. Zuletzt gewonnen haben sie 2008, auch damals fehlte Woods wegen einer Knie-Operation.

Der Ausfall von Woods ist nicht der erste, den US-Captain Tom Watson verkraften muss. Longhitter Dustin Johnson, der laut US-Medien wegen Kokain für sechs Monate gesperrt wurde, ist sicher nicht in Schottland mit dabei.

Ein möglicher Kandidat für einen Captains’s Pick, Jason Dufner, laboriert an einer Nackenverletzung. Und Fixstarter Matt Kuchar plagen Rückenprobleme. Das, und die Tatsache, dass die USA mit drei Rookies (Walker, Spieth, Reed) in den Ryder Cup gehen, erhöht die Chancen auf einen erfolgreichen Wettkampf in Schottland nicht gerade.  

Europäisches Team

Das Team von Titelverteidiger Europa wird Ende August bekannt. Derzeit liegen Rory McIlroy, Victor Dubuisson, Sergio Garcia, Henrik Stenson, Justin Rose, Martin Kaymer, Thomas Björn, Graeme McDowell und Jamie Donaldson in den Punktelisten auf den neun Startplätzen.

Europa-Kapitän Paul McGinley wird darüber hinaus nach den Italian Open ebenfalls persönlich drei weitere Spieler auswählen. Auch der Österreicher Bernd Wiesberger macht sich noch Hoffnung auf einen Startplatz.

Aussichtsreichster Kandidat für einen Captain’s Pick ist der Engländer Ian Poulter, der beim Sieg 2012 eine entscheidende Rolle gespielt hat und als exzellenter Match-Play-Spieler gilt.

Darüber hinaus dürfen sich wohl auch Luke Donald (ENG), Stephen Gallacher (SCO), Joost Luiten (NL) und Miguel Angel Jimenez (ESP) berechtigte Hoffnung darauf machen vom europäischen Captain Paul McGinley eine Wildcard zu erhalten.

„Wunder von Medinah“

Bei der letzten Ausgabe des Ryder Cups 2012 gelang den Europäern ein historischer Comeback-Sieg. Nach den ersten beiden Spieltagen im Medinah Country Club (Illinois, USA) lag die europäische Mannschaft bereits mit 6:10 Punkten zurück.

In den Einzelmatches am Sonntag holten McIlroy und Co. noch 8,5 von 12 möglichen Punkten. Der Endstand lautete 14,5:13,5 und somit schafften die Europäer das „Wunder von Medinah“. Erst einmal war es gelungen, einen so großen Rückstand noch in einen Sieg umzuwandeln. (USA 1999 in Brookline)

Insgesamt konnten die Europäer fünf der letzten sechs Ryder Cups für sich entscheiden. Die Chancen stehen gut, dass sie in diesem Jahr diese Statistik weiter verbessern.