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Wiesberger verpasst US Open um einen Schlag

Wiesberger verpasst US Open um einen Schlag

Wie befürchtet hat Golfprofi Bernd Wiesberger hauchdünn einen Start bei den US Open 2013 verpasst.

Der Österreicher fiel nach seinem 14. Platz bei der verpassten Titelverteidigung in Atzenbrugg auf Platz 62 der Weltrangliste zurück, die Top-60 wären notwendig gewesen. Dabei wäre es sich trotzdem noch fast ausgegangen.

Letztlich fehlten dem Burgenländer ein Schlag bzw. wenige Zehntelpunkte, um als erster Österreicher in der 118-jährigen Open-Geschichte beim zweiten Saison-Major an den Start gehen zu können.

Ein Schlag fehlt

Die Suche nach dem verlorenen Schlag war nach vier Tagen ebenso sinnlos wie sie jene nach Hundertstelsekunden bei Skirennen ist.

Fakt ist, dass der Österreicher auf Platz zehn liegend am 18. und letzten Loch des Diamond Country Clubs noch ein Bogey kassierte und damit auf Platz 14 zurückfiel.

Mit einem Schlag weniger wäre Wiesberger bei den Lyoness Austrian Golf-Open Zehnter geworden und hätte dafür 3,0 statt 2,16 Weltranglistenpunkte bekommen.

Das hätte für den nun bei 2,2209 Durchschnittspunkten haltenden Österreicher knapp aber problemlos gereicht, um die beiden US-Amerikaner Kyle Stanley (60. mit 2,2331) und Marc Leishman (61. mit 2,2251) hinter sich zu lassen und ab Donnerstag bei den Open in Pennsylvania aufzuteen.

Schon in Dubai hauchdünne Entscheidung

Zum wiederholten Mal ist Österreichs Nummer eins damit denkbar knapp an einem großen US-Schritt gescheitert.

Nachdem er im Vorjahr beim Bridgestone Invitational auf der US-PGA-Tour debütiert hatte und danach mit der PGA-Championship auch sein erstes Major gespielt hatte, verpasste er am Jahresbeginn bei der Dubai Classic erst durch ein Doppelbogey am Schlussloch einen Start bei der hochkarätigen "Match Play Championship".

Und er verspielte damit letztlich auch die Chance, jetzt schon zumindest einen Fuß fest auf die US-Landkarte zu bekommen.

Wiesbergers Weltranglistenplatzierung reichte knapp nicht für das Masters und am US Open biss er sich nicht nur in einem Qualifikationsturnier, sondern letztlich nun auch über die Weltrangliste denkbar knapp die Zähne aus.

"Manchmal ist dieses Spiel einfach grausam", hatte der Oberwarter im Februar in Dubai gemeint, ähnlich klang er nun in Österreich.

Enttäuschende Woche für Wiesberger

"Diese Woche ist wirklich nicht so gelaufen, wie ich es mir vorgestellt habe", sagte der müde wirkende Vielspieler, nachdem er die Titelverteidigung und den US-Open-Start speziell auf den zweiten Neun verspielt und sich mit bescheidenen 14.400 Euro Preisgeld auch den Platz des besten Österreichers mit Amateur Matthias Schwab teilen hatte müssen.

Gedacht habe er an die US Open aber nur ein Mal, nämlich nachdem er auf dem letzten Loch seinen sonst so soliden Abschlag verzogen hatte.

"Vor dem dritten Schlag auf der 18 war da dieses Deja-vu von Dubai und die Erinnerung, dass ich das heuer schon ein Mal erlebt habe", gestand Wiesberger seine Enttäuschung ein.

"Irgendwann kommt Frust auf"

"Ich kann mich nur über mich selbst ärgern. Ich weiß, wie gut ich Golf spielen kann. Aber wenn solche Schläge wie diese Woche passieren, kommt irgendwann Frust auf. Es ist bitter, wenn eine Runde so zu Ende geht", machte Wiesberger klar, dass er die einwöchige Pause bis zur BMW-Open in München (ab 20. Juni) nun ganz gut zum Regenerieren brauchen kann.

Der Flug in die USA wird umgebucht, denn bei der PGA-Championship im August ist der Österreicher sicher wieder dabei.

Dass er sich mit seinen US-Zielen noch ein wenig gedulden muss, ist dem Burgenländer bewusst.

"Aber solche Gedanken darf man gar nicht aufkommen lassen. Dinge wie in Atzenbrugg sind, wie mein Caddie immer sagt, ein Charaktertest. Wenn meine Formkurve so weitergeht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis ich alle vier Majors in einem Jahr spielen kann."