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Minnesota ohne QB Ponder chancenlos in Green Bay

Minnesota ohne QB Ponder chancenlos in Green Bay

GREEN BAY PACKERS (3)                                 24:10                MINNESOTA VIKINGS (6)

Mit miesem Quarterback-Spiel gewinnt man höchst selten ein Playoff-Spiel. Punkt.

Diese Erfahrung mussten die Minnesota Vikings in den NFC-Wildcards bei ihrer 10:24-Niederlage in Green Bay machen.

Allerdings enttäuschte nicht Starter Christian Ponder, er bekam wegen einer Ellbogenverletzung erst gar nicht die Gelegenheit dazu und musste bereits vor dem Kickoff w.o. geben.

Also bekam Ersatzmann Joe Webb das Vertrauen ausgesprochen. Dieser hat die Erfahrung von drei Karriere-Starts im Lebenslauf stehen.

Wenn die Statistik täuscht

Im Laufe der aktuellen Regular Season hat er jedoch nicht einen einzigen Pass geworfen - als erster Spielmacher der NFL-Geschichte ging er mit dieser Voraussetzung in die Partie.

Ein Unterfangen, das kaum gut gehen konnte. Seine Statistiken lesen sich mit 180 Passing-Yards (1 Touchdown-Pass, 1 Interception, 1 Fumble) und 68 Rushing Yards nicht so katastrophal wie seine Leistung tatsächlich war.

Dies ist jedoch ein klassischer Fall von statistischer Unschärfe. Den Haupteil seiner Passing-Yards ergatterte der 26-Jährige nämlich erst, als die Begegnung längst entschieden war - darunter ein 50-Yard-Touchdown-Pass auf Michael Jenkins 3:39 Minuten vor Schluss.

Green Bay nun gegen San Francisco

Green Bay revanchierte sich damit für die vorwöchige Niederlage gegen den NFC-North-Rivalen, die den Packers den zweiten Platz im NFC-Ranking und damit ein Freilos in der Wildcard-Runde gekostet hat.

In den Divisional Playoffs treten Aaron Rodgers und Co. am kommenden Wochenende die Reise nach Kalifornien zu den San Francisco 49ers an.

Gegen die Vikings musste der Super-Bowl-Champion von 2011 diesmal bei weitem nicht an die Leistungsgrenze gehen.

Nachdem Kicker Blair Walsh Minnesota per Field Goal in Führung gebracht hatte, war das violette Pulver verschossen.

Publikumsliebling Kuhn mit zwei Touchdowns

Running Back DuJuan Harris gelang mit einem 9-Yard-Lauf der erste Touchdown des Abends, den die Referees erst nach erfolgreicher Challenge von Head Coach Mike McCarthy anerkannten.

Ein Field Goal von Mason Crosby und einen 3-Yard-Lauf von Fullback John Kuhn später war der Halbzeitstand von 17:3 fixiert.

Nach der Pause durfte sich auch Rodgers über eine Touchdown-Beteiligung freuen, als Publikumsliebling Kuhn einen Pass des Superstar-Quarterbacks zu seinem zweiten Score in die Endzone trug.

Viel mehr Glanzlichter musste die gefürchtete Packers-Offense nicht setzen, den Rest erledigte die Defense.

Cornerback Sam Shields gelang eine Interception gegen Webb, Star-Linebacker Clay Matthews gar ein "Hattrick" aus Sack, Forced Fumble und Fumble Recovery in einer Aktion.

Vikings ihres Trumpfs Peterson beraubt

Noch tief im Schlussviertel hielt Webb bei gerade einmal 61 Passing Yards. Teilweise verfehlte er seine Anspielstationen so weit, dass Passspiel-Ästheten wohl der Verzweiflung nahe waren.

Da half es nur wenig, dass er seine einzige Stärke, nämlich selbst zu laufen, bisweilen gekonnt ausspielte.

STIMMEN ZUM SPIEL:

Aaron Rodgers (Quarterback Green Bay Packers): "Unsere Defense hat großartig gespielt, sie hat heute Abend auf Championship-Niveau agiert, und das ist, was du in den Playoffs brauchst."

Charles Woodson (Safety Green Bay Packers): "Das soll nicht respektlos gegenüber Ponder sein, aber es ging nur um einen Akteur, und das ist Adrian Peterson. Unser Hauptziel, egal ob Ponder oder Webb spielt, war, zu verhindern, dass Peterson in Fahrt kommt. Wenn wir verhindern, dass er in Fahrt kommt, und die Verantwortung dem Quarterback zuschieben, egal welchem, wussten wir, dass wir eine gute Chance haben."

Mike McCarthy (Head Coach Green Bay Packers): "Playoff-Siege sind immer etwas sehr Spezielles. Der heutige Sieg startet und endet definitiv mit unserer Defense."

Christian Ponder (Quarterback Minnesota Vikings): "Ich kann unter Schmerzen spielen, aber das größte Hindernis war der Verlust der Flexibilität. Ich konnte den Ball nicht in jene Position bringen, in der ich ihn normalerweise werfe, habe viel Kraft verloren. Es wäre nicht schlau gewesen, zu spielen."


Peter Altmann

Denn durch das Unvermögen durch die Luft beraubten sich die Vikings ihres größten Trumpfs: Adrian Peterson.

Die Packers konnten sich in aller Ruhe darauf konzentrieren, die Running-Back-Ausnahmeerscheinung in Schach zu halten. Dass der 27-Jährige trotzdem 99 Yards erlief, spricht für ihn, ist im Vergleich zu seinen jüngsten Galas jedoch eine moderate Vorstellung.

Nächste gelungene Revanche gegen 49ers?

Für Green Bay war es letztlich eine gelungene "Aufwärmrunde" für den Klassiker gegen San Francisco.

Gegen die 49ers steht aus Packers-Sicht die nächste Revanche an, feierten die Kalifornier in Woche 1 doch einen 30:22-Sieg im Lambeau Field.

Diesmal kommt diesem Kräftemessen jedoch ungleich größere Bedeutung zu, da den Gewinner nur noch ein Sieg von der Teilnahme an der Super Bowl in New Orleans trennt.