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"Das System wurde unsportlich verändert"

Die Reform der World Tour sorgte und sorgt immer noch für viele Diskussionen in der Beachvolleyball-Szene.

Nicht weniger einschneidend sind allerdings die Änderungen auf Nachwuchs-Ebene.

Startplätze paritätisch aufgeteilt

„Da hat man das System zu einem unsportlich verändert“, ärgert sich ÖVV-Vize-Präsident Stefan Potyka im Gespräch mit LAOLA1.

Von den 32 Startplätzen bei Nachwuchs-Weltmeisterschaften gehen zwei an das Veranstalter-Land.

Die verbleibenden 30 Startplätze werden paritätisch unter den fünf Kontinental-Verbänden aufgeteilt. Heißt unter dem Strich: Jeder Kontinental-Verband hat sechs Startplätze.

"Sportliche Kriterien rausgenommen"

„Die sportlichen Kriterien wurden rausgenommen“, ist diese Entscheidung für Poytka nicht nachvollziehbar.  Hinter der Änderung steht der Gedanke, den Beachvolleyball-Sport „breiter“ aufzustellen.

Ein begrüßenswerter Ansatz, allerdings wurde die Brechstange ausgepackt. Während in Europa seit Jahren gute Nachwuchs-Arbeit geleistet wird, fehlt diese auf anderen Kontinenten.

"In Europa wird professioneller gearbeitet"

"In Europa gibt es 12 oder 14 Länder, die professionell arbeiten, die ein Programm haben, Ausbildung machen, die Trainer bezahlen. Das ist nicht zu vergleichen mit dem asiatischen oder auch amerikanischen Raum“, führt Potyka aus.

"In Europa wird viel professioneller gearbeitet und trotzdem haben wir nur sechs Startplätze.“

Afrika von 0 auf 100

Ein Vergleich mit den Starterfelder bei den vergangenen U21-Titelkämpfen (U23 ist neu im Programm): 2012 hatte Europa 11 Teams im Herren-Bewerb, 2011 und 2010 jeweils 14.

Afrika war mit keinem Team vertreten, soll nun aber aus dem Stand sechs Teams stellen.

Die Nennlisten nach Verbänden:

U23-WM:

* Zwei Plätze stehen dem Veranstalter zu. Fünf weitere Startplätze werden entgegen den ursprünglichen Plänen in einer Qualifikation ausgespielt.

Alles anders

Das meist nicht alles so heiß gegessen wie gekocht wird, zeigte sich beim technischen Meeting der U23-WM in Myslowice: Von den 27 für den Hauptbewerb genannten Herren-Teams waren sieben nicht erschienen.

Das Feld wurde in der Folge mit Quali-Verlierern aufgefüllt. Sogar Teams, die in der zweiten von drei Quali-Runden verloren, dürfen als "Lucky Loser" mitspielen.

Damit hat Europa 16 Teams - statt der vorgesehen sechs - im Bewerb. Aus Südamerika sind etwa nur zwei der vier Teams am Start.

Auch bei den Damen erschienen nicht alle Teams. Da das Feld ohnehin klein war, wird das Kontingent von 32 nicht ausgefüllt, insgesamt sind nur 29 Teams am Start...

U23 - Vergleich Nennliste und tatsächliche Starter Herren:

Verband Mitglieder Startplätze *) Teams Herren Teams Damen
Afrika (CAVB) 53   6   5   6
Asien und Ozeanien (AVC) 65   6     3   1
Europa (CEV) 56   7     11
NORCECA 34   6     6   4
Südamerika (CSV) 12   6   4   4

Nennliste U21-WM:
Verband   Nennliste Tatsächliche Teilnehmer
Afrika (CAVB) 5   3
Asien und Ozeanien (AVC) 3   3
Europa (CEV) 7     16 (+2 Polen/Veranstalter)
NORCECA 6   6
Südamerika (CSV) 4   2

"Problem für den Nachwuchs"

Stefan Potyka sieht durch die Reform"ein echtes Problem für den Nachwuchs.“ So könnten Teams in Zukunft wegen fehlender WM-Starts um Nachwuchs-Förderungen umfallen. „Es sind zwar alles nur kleine Summe, aber die sind wesentlich.“

Das zeigt sich auch bei den Teilnehmerfeldern der anstehenden U21- und U23-WM. Nicht alle Verbände nützen ihr volles Kontingent aus, was dazu führt, dass aus Europa mehr Teams dabei sind, als vorgesehen. Allerdings nur als „Nachrücker“, in Zukunft werden diese Startplätze zum heiß begehrten Gut.

Kurios mutet die Aufteilung alleine aufgrund der unterschiedlichen Mitglieder-Zahlen der einzelnen Kontinental-Verbände an. Der europäische Verband CEV hat 56 Mitglieder, der südamerikanische CSV nur 12. Dennoch stehen beiden 6 Startplätze zu.

Starker ÖVV-Nachwuchs

In diesem Jahr sieht es aus rot-weiß-roter Sicht noch gut aus. Bei der U23-WM in Myslowice ist Österreich sowohl bei den Damen (Plesiutschnig/Schützenhöfer), als auch bei den Herren (Winter/Petutschnig) mit einem Team fix im Hauptbewerb. Auch bei der U21-WM in Kroatien hat der ÖVV fixe Plätze im Hauptfeld.

"Da sind wir sehr gut, viele Nationen, mit Startplätzen bei allen Weltmeisterschaften, gibt es nicht", so Potyka.

Philipp Bachtik

LAOLA1.tv zeigt die U23-WM LIVE>>>

Verband Mitglieder Startplätze Teams Herren Teams Damen
Afrika (CAVB) 53   6   6   6
Asien und Ozeanien (AVC) 65   6     6   3
Europa (CEV) 56   6     10
NORCECA 34   6     3   3
Südamerika (CSV) 12   6   4   4