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Es begann alles als Weihnachtsgeschenk

Es begann alles als Weihnachtsgeschenk

Österreichs Beachvolleyball-Fans könnten am Dienstag ein Stück Zukunft sehen.

Mit Nadine und Teresa Strauss schnuppert ein vielversprechendes Nachwuchs-Duo erstmals World-Tour-Luft. Die beiden 16-jährigen Zwillinge dürfen dank einer Wild Card in der Qualifikation ran.

Auf Nachwuchs-Ebene haben sie in den letzten Wochen bereits aufgezeigt. Die Ränge 7 (bei der EM) und 5 (bei der WM) zeigen, dass der eingeschlagene Weg stimmt.

Weihnachtsgeschenk als Auslöser

Den Ursprung hat das Projekt in einem Weihnachtsgeschenk.  „Ihr Vater hat ihnen ein Training mit Nik und mir geschenkt“, erinnert sich Robert Nowotny.

Was nicht als Probetraining gedacht war, entwickelte sich letztlich doch zu einem. Die Zwillinge hinterließen bei den österreichischen Beach-Legenden nachhaltigen Eindruck. „Wir kannten sie davor noch nicht. Aber man hat das Talent und das Potential sofort gesehen. Wir haben ihnen dann nochmals drei Einheiten geschenkt, um zu sehen, ob das Zufall war.“

Unter „Nowos“ Fittichen

War es nicht! Aus diesen ersten Trainings entwickelte sich eine Zusammenarbeit.

Zusätzlich zur Betreuung durch den Verband fungiert Robert Nowotny als Trainer des Duos. "Wir haben uns an einen Tisch gesetzt und Lösungen gefunden." So wird etwa die Winter-Vorbereitung geteilt.

Der Ex-Profi schaut auch bewusst darauf, dass seine Schützlinge nicht nur mit gleichaltrigen Teams trainieren.

Bei offiziellen Turnieren – wie zuletzt der EM und WM – ist der Verbands-Trainer für die sportlichen Belange zuständig. „Ich war aber mit. Und ich denke, dass das meinen Mädels gut getan hat.“

Keine Umfaller geleistet

Die Ergebnisse bei den ersten Nachwuchs-Turnieren können sich sehen lassen. „In diesem Jahr ist viel weitergegangen, daher ziehe ich ein positives Resümee“, meint Nowotny.

Zumal die Resultate relativiert werden müssen. „Man hat bei diesen Nachwuchs-Meisterschaften immer unterschiedliche Jahrgänge. Der aktuelle Jahrgang war wirklich stark.“

Was noch hinzukommt: Die Zwillinge waren bei den Jüngsten im Feld. Der späte Geburtstermin (Geburtstag im November) ist auf Nachwuchs-Ebene zudem ein Nachteil, da der Stichtag immer auf den 1. Jänner fällt.

Positiv streicht der Beach-Experte hervor, dass sich Teresa und Nadine keine Umfaller geleistet haben. „Sie haben gegen keine Nobodys verloren. Bei der WM setzte es die einzige Niederlage gegen die späteren Weltmeisterinnen.“

"Könnte ein gutes Team werden"

Das Talent wird auch von externer Seite attestiert. Bei der Frage nach der Zukunft wechselt Nowotny in den Konjunktiv: „Tessa und Naty könnten ein gutes Team werden. Die Voraussetzung sind jedenfalls da.“

Auch der Wille stimmt bei den beiden 16-Jährigen: „Sie sind im letzten Jahr neben der Schule drei Mal wöchentlich zum Training nach Wien gekommen. Von Leobersdorf sind das rund 50 Minuten in eine Richtung.“

Premiere mit niedriger Erwartungshaltung

Als Belohnung für die Mühen dürfen die „Straussis“ nun erstmals in Klagenfurt ran. „Im letzten Jahr waren sie noch als Zuschauer hier, haben von mir ein Leiberl geschenkt bekommen“, erinnert sich Nowotny.

In diesem Jahr sollen sie selbst ihr Können zeigen. Die Erwartungshaltung ist niedrig: „Die Mädls sind nach der Hitze-WM auf Zypern sicherlich ausgepowert und bekommen es mit den Top-Gesetzten der Qualifikation zu tun.“

Scheu ablegen

Der Klagenfurt-Start soll  vor allem für die Entwicklung wichtig sein: „Es geht darum, dass sie die Scheu verlieren. Sie sind noch sehr schüchtern. Sie müssen aus sich herausgehen, am Platz mehr schreien.“

Eines gibt der gewohnt kritische Nowotny seinen Schützlingen noch mit: „Sie müssen weiterarbeiten.“

Philipp Bachtik