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Unfassbares Comeback von Oberwart im ABL-Finale

Unfassbares Comeback von Oberwart im ABL-Finale

Österreichs Basketball-Meister wird am Mittwochabend (ab 19.30 Uhr) im Multiversum in Schwechat in einem Entscheidungsspiel ermittelt.

Die Redwell Gunners aus Oberwart gewannen am Samstagabend das vierte Finalspiel nach einem unglaublichen Comeback noch 77:75 (65:65, 34:39) nach Verlängerung gegen den BC Zepter Vienna und schafften damit den 2:2-Ausgleich in der "best of five"-Serie.

Nach 43 Minuten erstmals voran

"Im Finish haben wir unsere Energie gefunden. Das war ein ganz großes Basketball-Spektakel", betonte Gunners-Coach Tom Johnson nach dem dramatischem Heimsieg.

Sein Team war 43 Minuten lang einem Rückstand nachgelaufen und erst in der Overtime erstmals in Führung gegangen.

"Wir sind im Finish in der Defensive zusammengebrochen, und dazu ist auch in der Offensive nichts mehr gegangen", lautete der enttäuschte Kommentar von Vienna-Topscorer Shawn Ray.

Vienna startet stark

Die Gäste aus Wien starteten vor rund 2.000 Zuschauern fulminant und führten nach sieben Minuten bereits 25:8, auch weil sie fünf von sieben Dreiern versenkt hatten.

Im zweiten Viertel erfingen sich die Burgenländer aber und kamen bis zur Pause auf fünf Zähler heran.

Nach der Pause schöpften sie dann nach dem 42:42-Ausgleich (25.) Hoffnung, doch Vienna schlug mit einem 8:0-Run zurück und ging mit zehn Punkten Vorsprung (54:44) in das Schlussviertel.

14:0-Run der Gunners

In diesem verteidigten Ray und Co. ihren komfortablen Vorsprung zunächst erfolgreich und bauten diesen sogar noch weiter aus, hieß es doch 3:47 Minuten vor dem Ende sogar 65:51 für die Wiener.

Danach gelang ihnen aber kein weiterer Korb mehr, und Oberwart schaffte mit einem 14:0-Run noch den Ausgleich, womit das Match in der Verlängerung entschieden werden musste.

Artner und Stazic entscheidend

In den Schlussminuten der regulären Spielzeit fielen aufseiten der Gastgeber dank Hannes Artner auch erstmals zwei Dreier, nachdem zuvor 16 "Fernversuche" der Burgenländer nicht ihr Ziel gefunden hatten.

Auf der Gegenseite avancierte dagegen Kapitän Stjepan Stazic in dieser Phase zum Sargnagel, da er wiederholt mit wilden Würfen scheiterte.

"Wie ein angeschlagener Boxer"

Trotzdem führte auch in der Overtime zu Beginn Vienna und schien bei 70:66 wieder auf Meisterkurs zu sein.

Doch Artner verkürzte mit seinem dritten erfolgreichen Dreier en suite auf 69:70 und wenig später führte Oberwart dank Darnell Hinson erstmals in dieser Partie (71:70/64.), die damit endgültig kippte.

"Wir sind wie ein angeschlagener Boxer in den Seilen gehangen und dann hat Artner die Partie noch gedreht", erklärte Oberwart-Manager Andreas Leitner.

Spiel fünf im Mulitversum

"Das Momentum ist jetzt auf unserer Seite", frohlockte Artner. Bisher ist es nur einem einzigem Team gelungen, ein Finale nach einem 0:2-Rückstand in der "best of five"-Serie noch zu gewinnen - Kapfenberg im Jahr 2003 gegen Gmunden.

Oberwart will dies nun zehn Jahre später als zweite Mannschaft schaffen und hat dabei den Vorteil, nicht in die "ungeliebte" Wiener Stadthalle B zu müssen.

Da diese wegen der Europameisterschaften in der Rhythmischen Gymnastik nicht mehr zur Verfügung steht, muss der BC Vienna nach Schwechat ins Multiversum ausweichen.

Die Wiener sorgten für Unmut bei der ABL, da sie der Liga erst am Donnerstag mitteilten, dass nicht in der Stadthalle gespielt werden kann.

ABL-Finale (best of five), Spiel 4, Samstag:

Redwell Gunners Oberwart - BC Zepter Vienna 77:75 n.V. (65:65, 34:39)

Oberwart: Chaney 20 (11 Rebounds, 3 Steals), Hinson 16 (12/15 Freiwürfe), Boxley 15, Artner 12, Johnson 8, Gant 2, Linzer 2, Ochsenhofer 2, Jandl

BC Vienna: Ray 24 (5/8 3er, 11 Rebounds), Stazic 13, Francois 12, Richards 11 (10 Rebounds), Danek 10 (5 Assists), Boylan 5, Gaspar, Trmal, Pearson

Stand in der Serie: 2:2

Spiel 5 am Mittwoch (19.30 Uhr) im Multiversum