news

Hamilton stiehlt den WM-Rivalen die Show

Hamilton stiehlt den WM-Rivalen die Show

WM-Spitzenreiter Sebastian Vettel startet am Sonntag (17 Uhr MEZ) von Platz vier in den letzten Saisonlauf.

Sein einzig verbliebener Titelrivale Fernando Alonso kam am Samstagnachmittag im Qualifying in Sao Paulo nicht über Rang acht hinaus. Er profitierte aber von einer nachträglichen Rückversetzung von Pastor Maldonado (Infos zur Rückversetzung >>)

Pole Position sicherte sich McLaren-Pilot Lewis Hamilton in 1:12,458 Minuten. Für zusätzliche Spannung am Rennsonntag dürfte das Wetter sorgen, denn laut Meteorologen soll es regnen.

Eine Pole Position zum Abschied

Inwieweit diese Prognose schon eine Rolle bei den Quali-Abstimmungen der Boliden spielte, blieb vorerst das Geheimnis der Teams. McLaren okkupierte jedenfalls mit Hamilton und dessen englischen Landsmann Jenson Button, der nur 55 Tausendstel langsamer als sein Teamkollege war, in souveräner Manier Reihe eins.

"Das ist bisher ein gutes Wochenende für uns, ein super Job des Teams, bei dem ich mich noch einmal für die tolle Arbeit während meiner gesamten Zeit hier bei McLaren bedanken möchte", betonte Hamilton, der in der kommenden Saison für Mercedes fahren wird, nach der 26. "Pole" seiner Karriere freudestrahlend.

Mit versteinerter Miene studierte dagegen Vettel, der unmittelbar hinter seinem drittplatzierten Teamkollegen Mark Webber landete, die Daten-Monitore.

"Es kann alles passieren"

"Natürlich bin ich enttäuscht. Wir wussten, dass es extrem eng wird, und hatten McLaren von Anfang an auf der Rechnung. Wir hatten aber auch erwartet, dass wir von den Zeiten her deutlich besser sind", erklärte der 25-jährige Deutsche. 0,302 Sekunden büßte er am Ende auf die Bestzeit von Hamilton ein.

"Q3 war nicht ideal. Zuerst habe ich einen Fehler gemacht, beim zweiten Run war ich dann vielleicht hier und da zu schüchtern - so ist das manchmal", meinte Vettel, dem am Sonntag ein vierter Platz bereits zum dritten Titel en suite reichen würde.

Allerdings weiß auch der Doppel-Weltmeister, dass der Regen zum unberechenbaren Faktor werden kann. "Alles ist hier möglich, es kann alles passieren. Wir müssen wach sein und entsprechend reagieren", lautete die Antwort des Titelfavoriten, als er gefragt wurde, ob ihm die für den Renntag prognostizierte Nässe beunruhige.

Ferrari-Star Alonso hofft, dass die "Wetterfrösche" recht behalten, denn im Regen kann er mit seinem fahrerischen Können die Unterlegenheit seines Boliden viel leichter wettmachen.

Der 31-jährige Spanier muss schließlich 14 Zähler mehr als Vettel holen, wenn er diesem noch den Titel als jüngster Dreifach-Champion der F1-Historie wegschnappen will. Sein schwaches Quali-Abschneiden beunruhigte den Asturier in keiner Weise.

"Ich war Siebenter in Abu Dhabi, Neunter in Austin und jetzt Achter hier", gab Alonso zu Protokoll. Sowohl in der Wüste als auch zuletzt in Texas fuhr er dann jeweils aufs Podest.

Red Bull schaut nur auf Alonso

Platz drei würde Alonso zum Titel reichen, sofern Vettel in Brasilien nicht besser als Zehnter wird. Sollte er Zweiter werden, dürfte der Rivale nicht besser als Achter werden. Und sollte er seinen ersten Brasilien-Sieg feiern, dann darf der Red-Bull-Pilot maximal auf Platz fünf landen.

"Wir müssen versuchen, das Rennen zu gewinnen", forderte deshalb der Ferrari-Star, auf den die "Bullen" ihr ganzes Augenmerk richten werden. "Wir müssen auf Alonso schauen und nicht dieses Rennen gewinnen. Die Devise ist: Angriff, was geht, aber mit einem kalkulierbaren Risiko. Keine Dummheiten", verriet Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko die Taktik für den WM-Showdown.

Für Rekordchampion Michael Schumacher endete das letzte Qualifying seiner beeindruckenden Karriere enttäuschend. Der siebenfache Weltmeister muss von Platz 14 in sein Abschiedsrennen gehen.

"Happy bin ich natürlich nicht damit", gestand der 43-Jährige, der aber angesichts der Schlechtwetterprognose bereits stark auf eine Regenabstimmung gesetzt hatte.