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Flashback: Hamilton "vertwittert" sich

Flashback: Hamilton

Alle Jahre wieder!

Spa ist und bleibt eine der spektakulärsten Strecken im Formel-1-Kalender. Auch wenn der Ardennen-Klassiker bald nur noch alle zwei Jahre (alternierend mit einem neuen Frankreich-GP) gefahren werden soll, so erfreut er sich noch immer größter Beliebtheit bei Fans und Fahrern.

Was langweilig begann (kaum Fahrbetrieb in den Freitags-Trainings wegen des Regens), endete in einem spannenden und (zumindest in der Start-Phase) spektakulären Rennen.

Was auf und abseits des Asphalts passierte, könnt ihr im Flashback zum Belgien-GP in Spa-Francorchamps nachlesen:

MAN OF THE RACE: Jenson Button

MAN OF THE RACE: Jenson Button

Den britischen Ex-Champion hatten wohl die wenigsten auf der Rechnung: In der WM schon weit zurück hatte er seit Mitte April nur einen Podestplatz zu Buche stehen. Bei McLaren wurde schon offen von Stallorder zugunsten Lewis Hamiltons gesprochen.

Doch die Sommerpause hat Button sichtlich gut getan! Pole Position am Samstag (seine erste für McLaren), souveräner und ungefährdeter GP-Sieg am Sonntag. In der WM liegt er nun nur noch 16 Punkte hinter seinem Teamkollegen. Zumindest bei den Konstrukteuren sollte McLaren im Kampf um Platz zwei nun wieder Favorit sein.

LOSER OF THE RACE: Romain Grosjean

LOSER OF THE RACE: Romain Grosjean

Wieder einmal kam der Franzose nicht weiter als zur ersten Kurve. Er hakte kurz vor dem Anbremsen der ersten Haarnadel bei Lewis Hamilton ein und räumte in weiterer Folge auch Fernando Alonso und Sergio Perez ab.

Da es nicht die erste hitzköpfige Start-Kollision von Romain Grosjean war, entschied sich die FIA dazu, ihm ein Rennen Nachdenkpause zu verordnen. Den Unmut seiner Kollegen im Paddock hat er sich ohnehin schon längst zugezogen. Den beinahe das halbe Starterfeld hatte heuer schon direkten Kontakt mit Grosjeans Lotus.

Tweet der Woche: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton twittert gerne. Neben unzähligen Liebesbekundungen an Nicole Scherzinger veröffentlichte der Brite nach dem Qualifying aber auch ein Foto von (normalerweise streng gehüteten) Telemetrie-Daten. Sehr zum Unmut der Teamführung, hinter den Kullisen dürfte Martin Whitmarsh seinem Schützling ganz schön den Kopf gewaschen haben. Öffentlich gab sich der McLaren-Boss freilich gnädig: "Er hat die beiden Twitter-Nachrichten selber wieder gelöscht, dann war die Sache gegessen." Die sensiblen Bilder sind nun wohl nur noch in den Archiven von Ferrari, Red Bull, Mercedes oder Lotus abrufbar.

Bad Boy der Woche: Pastor Maldonado

Drei Strafen an einem Wochenende: Das ist schon ein ganzes Stück Arbeit. Gelungen ist dieses Kunststück Pastor Maldonado. Weil er im Qualifying Nico Hülkenberg blockiert hatte, musste er in der Startaufstellung von Rang drei auf Platz sechs zurück. Im Rennen leistete er sich einen haarsträubenden Frühstart UND verschuldete wenig später eine Kollision mit Timo Glock. Diese beiden Aktionen ahndeten die Stewards mit jeweils minus fünf Plätzen für Monza (macht in Summe eine Rückversetzung von zehn Rängen). Der Venezolaner hält somit bei neun Strafen in dieser Saison.

Manöver der Woche: Kimi Räikkönen

So desinteressiert der Finne auch bei diversen Medien-Terminen wirken mag. Sobald der Weltmeister von 2007 im Auto sitzt, ist er ein knallharter Killer. Bewiesen hat er dies einmal mehr in Runde 34: Im Duell um Platz drei überholte er Michael Schumacher, indem er die Eau Rouge außen anfuhr und auf den Kerbs gnadenlos durchzog. Ein Manöver, dass sich erstens nicht jeder traut und zweitens selbst den Mutigsten nicht immer gelingt. Hut ab, Kimi!

Aufholjagd der Woche: Sebastian Vettel

Wäre Jenson Button nicht derart dominant gewesen, hätte sich auch Sebastian Vettel den Titel des "Man of the Race" verdient gehabt. Der Deutsche scheiterte im Qualifying in Q2, weshalb er im Rennen eine furiose Aufholjagd starten musste. Diese gelang in perfekter Manier. Von den Überholmanövern bis hin zur Strategie passte am Sonntag alles. Die Quali-Schwäche sollte er aber rasch ablegen, sogar Sportchef Helmut Marko hatte diese im Vorfeld von Spa bereits öffentlich kritisiert.

Aufreger der Woche: Crashes

Der Start-Crash war der bislang spektakulärste in dieser Saison. Aber nicht nur in der Formel 1 gab es Schrott: Im Porsche Supercup wurde ein Bolide nach einer Kollision aufs Dach gedreht, in der GP2 gab es im Hauptrennen sogar eine Rote Flagge nach einem Einschlag in die Reifenstapel. Spa ist immer noch eine der schwierigsten Strecken im Kalender, jeder Sieg hart erkämpft und hoch verdient.

Zahlen zum Wochenende

0 - Anzahl der Fahrerwechsel in dieser Saison. Bislang saßen exakt jene 24 Piloten in den Cockpits, die diese auch schon beim Saisonstart inne hatten. In Monza wird es - bedingt durch die Sperre von Romain Grosjean - die erste Rochade geben.

1 - Erstmals seit seiner Unterschrift bei McLaren stellte Jenson Button seinen Boliden auf Pole Position. Zudem durfte er sich über seinen ersten Sieg in Spa-Francorchamps freuen.

5 - So viele Zieleinläufe hat Kimi Räikkönen in Spa erst auf dem Konto. Mit Platz drei am Sonntag sah er übrigens erstmals nicht als Erster die Zielflagge!

23 - Anzahl an Punkteresultaten, die Fernando Alonso seit seinem Ausfall in Montreal im Vorjahr einfuhr. Hätte ihn Romain Grosjean nicht abgeschossen und wäre er in Folge innerhalb der Top-10 ins Ziel gekommen, hätte er mit 24 einen Allzeit-Rekord von Michael Schumacher egalisiert.

300 - Anzahl an Grand Prix, an denen Michael Schumacher bislang teilnahm. Um Rubens Barrichellos Rekord einzuholen, müsste der 43-Jährige noch mindestens eine Saison anhängen.

Michael Höller