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Die Formel 1 trauert um Sid Watkins

Die Formel 1 trauert um Sid Watkins

Der legendäre Formel-1-Arzt Professor Sid Watkins ist am Mittwoch im Alter von 84 Jahren gestorben.

Der englische Neurochirurg war in seinen 26 Jahren als Chefarzt der Motorsport-Königsklasse entscheidend an der Lebensrettung zahlreicher Piloten beteiligt - darunter etwa die Österreicher Gerhard Berger (Imola 1989) oder Karl Wendlinger (Monaco 1994).

Ein Freund von Lauda

Auch beim tragischen Unfalltod von Ayrton Senna am 1. Mai 1994 in Imola hatte sich Watkins um den Brasilianer gekümmert - ebenso wie am Vortag um den ebenfalls verunglückten Salzburger Roland Ratzenberger.

Auch Österreichs dreifacher Weltmeister Niki Lauda zählte den "Prof", wie Watkins im Fahrerlager genannt wurde, zu seinen engen Freunden.

26 Jahre Rennarzt

Eric Sidney Watkins war von 1978 bis 2004 als Chefmediziner in der Formel 1 tätig. Dazu verschrieb er sich als Beauftragter des Automobil-Weltverbandes (FIA) der Verbesserung der Sicherheit.

Der Liebhaber von Whiskey und Zigarren war bei den Fahrern besonders beliebt - wie zahlreiche Kurznachrichten nach seinem Ableben bewiesen.

"Danke für alles"

"Es war Sid Watkins, der 1994 in Imola mein Leben gerettet hat", erinnerte etwa der Brasilianer Rubens Barrichello.

"Ein großartiger Mensch, immer glücklich. Danke für alles, was du für uns Fahrer getan hast." Der Österreicher Alexander Wurz ergänzte: "Habe gerade die Nachricht gesehen, dass Sid gestorben ist. Diese Nachricht schmerzt."

Fischen statt fahren

In seinem Buch "Triumphe und Tragödien in der Formel 1" beschrieb Watkins die innere Unruhe, die Senna 1994 nach dem Tod Ratzenbergers im Qualifying verspürt hatte.

Er riet dem Dreifach-Weltmeister, das Rennen nicht zu bestreiten. "Hör auf und wir gehen fischen", sagte Watkins.

Senna letzter Todesfall

Sennas Antwort, die letzten Worte zu seinem Vertrauensmann, war einfach: "Sid, es gibt einige Dinge, über die ich keine Kontrolle habe. Ich kann nicht aufhören, ich muss weitermachen."

Der Ausnahmekönner starb noch am selben Tag. Es ist bis dato der letzte Todesfall eines Piloten in der Königsklasse.

Nachfolger von Watkins als Chefmediziner der Formel-1-Weltmeisterschaft ist seit 2004 der in Belgien lebende US-Arzt Gary Hartstein.