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Sind aller guten Dinge für Schumacher 28?

Sind aller guten Dinge für Schumacher 28?

Es ist womöglich der letzte Auftritt des Großmeisters in seiner Heimat.

Zum 28. Mal steht Michael Schumacher am Sonntag in einer Startaufstellung auf heimischem Boden.

12 Mal war er bislang am Nürburgring (das Rennen firmierte lange als "GP von Luxemburg" und "GP von Europa") am Start. 15 Mal raste er über den Hockenheimring, wo auch das Rennen am Sonntag über die Bühne geht.

Insgesamt neun Grand Prix' durfte er auf deutschem Boden gewinnen (siehe Tabelle unten) - damit hat er mehr Heimsiege als jeder andere Pilot in der Geschichte.

Der erste davon gelang ihm vor mittlerweile 17 Jahren am Hockenheimring auf Benetton. Von seinen damaligen Rivalen (u.a. Damon Hill, Gerhard Berger oder Mika Häkkinen) ist längst keiner mehr in der Formel 1 aktiv.

Im letzten Jahr bei Ferrari räumte Schumacher beide Siege (sowohl am Nürburgring als auch in Hockenheim) ab und setzte sich damit selbst ein Denkmal.

Seit seinem Comeback bei Mercedes hatte er mit Siegen aber nichts mehr zu tun. 2010 gab es in Hockenheim Rang neun, im Vorjahr am Nürburgring Platz acht.

"Heimvorteil gibt es nicht"

Ob es diesmal besser klappt? "Einen Heimvorteil gibt es vielleicht nicht, aber Heimatgefühle", meint der Lokalmatador im Vorfeld des Rennens.

"Natürlich fühlt man als deutscher Fahrer eine andere Vorfreude, wenn man zum Grand Prix von Deutschland antritt. Die Unterstützung der Zuschauer pusht die Motivation automatisch noch etwas höher", führt der Rekordweltmeister aus.

Keine Ansagen vor dem Heimspiel

Mit sportlichen Kampfansagen hält sich aber nicht nur der 43-Jährige zurück, auch sein Motorsportchef, Norbert Haug, übt sich im Understatement: "Ankündigungen hat es von mir zu keiner Zeit gegeben."

Siege am Nürburgring Siege in Hockenheim
1995 auf Benetton 1995 auf Benetton
2000 auf Ferrari 2002 auf Ferrari
2001 auf Ferrari 2004 auf Ferrari
2004 auf Ferrari 2006 auf Ferrari
2006 auf Ferrari

Wie "Auto Bild motorsport" erfahren haben will, sollen die Verhandlungen spätestens in der Sommerpause abgeschlossen werden, die Öffentlichkeit aber erst im Laufe des Herbstes über das Ergebnis informiert werden.

Schumacher ist noch hungrig

Zu "Sport Bild" meinte der Deutsche gewohnt kryptisch: "Der Zeitpunkt wird kommen, wo das Team und ich gemeinsam eine Entscheidung treffen und sie dann auch mitteilen."

Haug versichert: "Eile besteht dabei keine." Hunger hat Schumacher jedenfalls noch, an einen Rücktritt denkt er nicht: "Dafür habe ich noch zu wenig erreicht im zweiten Teil meiner Karriere."

"Andere Pläne habe ich ganz bewusst nicht", führt Schumacher aus. In Valencia hat der alte Haudegen vor rund vier Wochen mit Platz drei jedenfalls wieder Blut geleckt.

Michael Höller

Schumacher-Teamkollege Nico Rosberg lässt sich da schon zu etwas konkreteren Aussagen hinreißen. "Ich habe den Mercedes-Motor und Hockenheim hat einige lange Geraden", meint der 27-Jährige mit einem Augenzwinkern.

Baldige Zukunftsentscheidung?

Ob es tatsächlich das letzte Rennen Schumachers auf heimischem Boden sein wird, soll sich bereits in den nächsten Wochen entscheiden.

Lewis Hamilton und Paul di Resta gelten als die aussichtsreichsten Kandidaten, falls er und Mercedes sich nicht mehr einigen können.