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Leerer Platz und Freude auf Tribunal

Leerer Platz und Freude auf Tribunal

Das Thema Reifen. Es lässt und lässt die Formel 1 in dieser Saison einfach nicht los.

Auch vor dem Kanada-GP waren die Pneus das bestimmende Thema. Kurz vor dem Rennen in Montreal wurde bekannt, dass sich Mercedes und Reifen-Lieferant Pirelli wegen des Tests in Barcelona vor dem FIA Tribunal verantworten müssen.

Pirellis Platz bleibt leer

Umso gespannter konnte man vor der offiziellen Pressekonferenz sein, war doch Pirelli-Motorsport-Direktor Paul Hembery als einer der sechs Podiums-Gäste angekündigt.

Allerdings blieb sein Stuhl neben den Teamchefs von Mercedes, Ferrari, Red Bull und McLaren leer.

Die Pirelli-Anwälte hatten dem Briten abgeraten, sich den Fragen der Journalisten zu stellen.

Dass dabei aber wahrscheinlich ohnehin wenig Neues zu erfahren gewesen wäre, zeigte sich bei Ross Brawn. Sobald es bei Fragestellungen kritisch wurde, verwies der Mercedes-Teamchef auf die anstehende Verhandlung.

"Privater Test, kein Geheimtest"

Allerdings blitzte bei den Brawn-Antworten die Verteidigungs-Strategie von Mercedes durch. "Es gab die unglückliche Bezeichnung eines 'Geheimtests'. Es war ein privater Test, kein Geheimtest", so Brawn, der betont: "Die sportliche Integrität ist es unser sehr, sehr wichtig."

Wenn die Fakten alle auf dem Tisch liegen würden, was beim Tribunal der Fall sein wird, dann könne die Situation auch von Außenstehenden besser beurteilt werden.

Brawn: "Meine Entscheidung"

Er erklärt weiters: "Ich glaube nicht, dass wir den Pirelli-Test durchgeführt hätten, wenn wir nicht der Ansicht gewesen wären, dass wir ihn durchführen können."

Im Falle eines Schuldspruchs steht der Schuldige jedenfalls parat. "Der Test war meine Entscheidung", so Brawn.

"Wir freuen uns auf das Tribunal"

Bei Pirelli hat man keine Angst vor der Verhandlung, im Gegenteil. "Wir freuen uns auf das Tribunal", erklärte Motorsportdirektor Hembery abseits der Pressekonferenz. "Wir wollen unsere Sicht der Dinge darlegen und erklären."

Im Moment sei die Situation schwierig: "Manchmal ist es nicht schön, Dinge zu hören. Wenn man sich still verhält, nutzen die Leute ihre Fantasie. Aber der Sinn eines Tribunals ist es, alle Daten und Fakten auf den Tisch zu legen und anzusehen."

Pirelli fordert Änderungen

Unabhängig vom Ausgang der Verhandlung wird Pirelli einige Änderungen einfordern. Denn: "Die intensiven Diskussionen über die Reifen wollen wir nicht unbedingt sehen."

Es gäbe viele Punkte, die die Formel 1 zu diskutieren habe. "Wir haben unsere Meinung, aber jetzt ist nicht die Zeit, diese kundzutun."

Die aktuelle Situation sorge jedenfalls für einen Imageverlust: "Es gibt Bereiche, die Einfluss auf unser Geschäft haben und das verfolgen wir genau. Es geht darum, die Dinge in der Zukunft anders zu handhaben. Das streben wir an."