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Mercedes will "schwierige Zeit" hinter sich lassen

Mercedes will

Mercedes dominiert die Formel-1-Saison, der WM-Titel ist kaum noch gefährdet.

Nur wenn sich die beiden Teamkollegen Nico Rosberg und Lewis Hamilton weiter so intensiv bekämpfen wie Ende Juli beim GP von Ungarn, könnte die Konkurrenz noch eine kleine Chance haben.

Vor dem Rennen in Spa-Francorchamps am Sonntag (14.00 Uhr) ist das Team-interne Duell das große Thema.

Kein Schmusekurs

Selbst die Team-Verantwortlichen sind vor dem GP von Belgien nicht sicher, ob sich bei den beiden Mercedes-Rivalen während der Sommerpause die Gemüter etwas beruhigt haben.

"Ja, potenziell wird das noch heißer", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff vor ein paar Tagen in einem Interview auf der offiziellen Formel-1-Homepage.

Vor dem zwölften Saisonlauf ist der zuletzt in Ungarn eskalierende Streit im Lager der Silberpfeile offiziell kein Thema mehr. Alle Beteiligten mieden dieses Reizthema, sodass allenfalls zwischen den Zeilen herauszulesen war, dass trotz allen Totschweigens kein Schmusekurs angesagt ist.

Team gespalten

"Das letzte Rennen verlief für mich leider nicht nach Wunsch. Ich fuhr bei schwierigen Bedingungen auf die Pole und hatte mir danach mehr erhofft", erinnerte WM-Spitzenreiter Rosberg nur äußerst verklausuliert an den Riesenstreit auf dem Hungaroring.

Hamilton hatte die Teamaufforderung, seinen deutschen Stallkollegen vorbeizulassen, mehrfach ignoriert. Das hatte während und nach dem Grand Prix zu ständigen gegenseitigen Beschwerden geführt.

Auch Wolff und Mercedes-Aufsichtsrat Niki Lauda kamen zu völlig unterschiedlichen Urteilen in der Ungarn-Affäre.

"Die besten Momente wiederholen"

Hamilton (191 Punkte), der dank seines dritten Ranges auf den viertplatzierten Rosberg (202) drei Punkte gutmachen konnte und insgesamt noch elf Zähler zurückliegt, kündigte nun an: "Unser Ziel ist es, die schwierigeren Zeiten der vergangenen Wochenenden hinter uns zu lassen. Ab jetzt wollen wir bei jedem Rennen die besten Momente wiederholen."

Der Ex-Weltmeister meinte damit aber weniger die sich ständig wiederholenden Streitigkeiten zwischen den beiden Silberpfeil-Stars, sondern vielmehr, dass er auf ein Ende der technischen Probleme hofft.

Zuverlässigkeit erhofft

Darin sind sich Hamilton und sein Chef einig. "Mit Blick auf Spa sowie unsere zurückliegenden Leistungen steht eins fest: Das Hauptaugenmerk unseres Teams muss auf der Zuverlässigkeit liegen", betonte Wolff.

"Nur dann können wir unseren hart erarbeiteten Vorsprung aus der Anfangsphase dieses Jahres aufrechterhalten."

Klares Ziel für die restlichen acht Saisonrennen sei: "Wir wollen noch besser werden als wir es bisher schon waren."

Unerbittliche Dominanz

Dabei ist die Dominanz kaum noch zu steigern. Rosberg (4) und Hamilton (5) gewannen zusammen neun von bisher elf Grand Prix. Bei den beiden Siegen von Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo in Kanada und Ungarn leistete Mercedes durch diverse technische Defekte und den Stallorder-Knatsch unfreiwillig Schützenhilfe.

Auf dem legendären Ardennenkurs will Mercedes aber wieder die gewohnte Hackordnung herstellen. Vor allem Rosberg brennt darauf, auf einer "der spektakulärsten Strecken des Jahres" endlich seinen ersten Sieg oder wenigstens Podestplatz zu holen.

Rosberg will Spa-Bilanz verbessern

Der vierte Rang im Vorjahr war in Spa sein bisher bestes Resultat. "Meine Bilanz fällt dort nicht so gut aus wie auf einigen anderen Strecken. Aber ich bin fest entschlossen, das am kommenden Wochenende zu ändern. Das wäre ein passender Start in die zweite Saisonhälfte", erklärte er.

Hamilton will hingegen seine Aufholjagd fortsetzen. Sollte der Brite seinen zweiten Sieg in Belgien nach 2010 schaffen und Rosberg höchstens Vierter werden, würde er seinen härtesten Titelrivalen sogar von der WM-Spitze verdrängen.