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"Das Abenteuer beginnt..."

Howdy liebe LAOLA1.at-Leser!

Tennis-Cowboy? Ihr fragt euch vielleicht, wie ich zu der Ehre komme, auf LAOLA1 zu schreiben und euch ab sofort regelmäßig mit Blogbeiträgen zu versorgen?

Aber der Reihe nach:

Mein Name ist Johannes Schretter, ich bin 20 Jahre alt und im Herzen ein richtiger Steirer. Seit August vergangenen Jahres aber auch “Texaner”. Ein Steirer in den USA? Da war doch mal was, oder…?

Große Fußstapfen, die ich aber definitiv nicht versuchen werde schauspielerisch auszufüllen. Ich werde mich stattdessen auf das konzentrieren, was ich am besten kann: Tennis spielen.

Seit Jänner diesen Jahres studiere ich an der Baylor University in Waco, TX und spiele für das Herren-Tennis-Team unserer Universität.

Wie einige von euch vielleicht wissen, ist ein Studium in den USA normalerweise ein eher teures Unterfangen und deshalb nicht unbedingt die erste Wahl für einen österreichischen Studienanfänger, oder „Freshman“, wie man am College sagt. Der Coach des Tennis-Teams hat mich an die Uni geholt und mich mit einem Sport-Stipendium ausgestattet, das mir den Großteil meines vierjährigen Studiums finanziert.

Es war von Anfang an klar für mich, dass es eine einmalige Chance ist, auf's College nach Amerika zu gehen und nach meinem ersten Semester auf der Uni kann ich definitiv sagen, dass es die richtige Entscheidung war. Die Möglichkeiten, die man in Amerika hat, sind - sowohl im sportlichen als auch im akademischen Bereich - nicht mit denen zu Hause zu vergleichen. Wenn man sich die Sportanlagen und den Unicampus ansieht, hat man das Gefühl, als würde Geld keine Rolle spielen. Die ersten paar Monate lebt man in einer Art Traumwelt, weil alles so unrealistisch erscheint.

Alles in allem kann man sagen, dass Sport in Amerika - im Vergleich zu Österreich - einen viel größeren Stellenwert hat. Es stehen deutlich mehr finanzielle Ressourcen zur Verfügung, um entsprechende Anlagen und Stadien zu bauen. 

Die Leute hier haben mich von Anfang an mit offenen Armen empfangen. Nicht nur das Tennis-Team, sondern auch die „normalen“ Studenten, was natürlich sehr hilfreich war, vor allem am Anfang in einem fremden Land.

Ich muss zugeben, dass das für mich sehr erleichternd war, weil man doch wenig Ahnung hat, was auf einen zukommt, wenn man sich in Graz in den Flieger Richtung Amerika setzt. 

Auch vom sportlichen Aspekt her kann ich mich nicht beklagen. Unser Team hat die Saison als Nummer 2 im College-Ranking abgeschlossen und das Semifinale der NCAA Championships erreicht.

Wermutstropfen der Geschichte: Ich war das erste Semester "gesperrt" und durfte noch nicht für die Uni spielen. Der Grund für die Sperre ist meine fünfjährige Schulausbildung in Österreich und teilweise zu schwache Noten in bestimmten Fächern. Okay, in erster Linie waren die Noten schuld...

Diese Sperre hebt sich allerdings mit Beginn des nächsten Frühjahrsemesters auf und bei den nächsten Championships bin ich endlich selbst auf dem Platz. In der Zwischenzeit kann ich mit dem Team mittrainieren und mein Glück bei Profi-Turnieren in Texas versuchen.

Natürlich würde ich lieber sofort gemeinsam mit dem Team gegen andere Universitäten aus Amerika spielen, aber dadurch, dass ich im ersten Jahr noch Zuschauer bin, erhalte ich zumindest eine guten Eindruck davon, was College-Tennis bedeutet. Da dürfen Fans sogar während der Ballwechsel hineinrufen und herumbrüllen - ganz im Gegenteil zu Pro-Events.

Akademisch betrachtet verlief mein erstes Semester an der Uni ebenfalls nach meinen Vorstellungen (GPA: 3.5), obwohl ich meine Zeit zugegebenermaßen lieber in der Kraftkammer als in der Bibliothek verbracht habe.

Aber ich denke, das wäre in Österreich nicht anders. Glücklicherweise haben mir meine Teamkollegen sehr geholfen, mich an das ganze System zu gewöhnen und so war es dann auch nicht schwer, sich hin und wieder zum Lernen zu überwinden.

Ich hoffe, ich konnte euch einen guten ersten Eindruck geben, worum es im „Tennis-Cowboy“ geht: Ich werde euch interessante Informationen rund ums College-Tennis, lustige und auch weniger lustige Erlebnisse sowie Einblicke ins College-Leben während meiner Zeit hier im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ vermitteln.

I’ll be back!

 

Die Kolumne "Tennis-Cowboy" wird in Kooperation mit Smarthlete produziert. Smarthlete ist ein Recruiting-Netzwerk, das U.S. College Coaches und junge Athleten miteinander verbindet, um geeignete Kandidaten für verfügbare Sportstipendien zu finden. Während über andere Recruiting-Kanäle oftmals hohe Gebühren für die Vermittlung an ein College anfallen, bietet Smarthlete umfangreiche Informationen über das College Sport System sowie die Plattform, um sich selbständig ein Stipendium zu sichern.