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MotoGP-Wahnsinn durch Finale a la Formel 1 getrübt

MotoGP-Wahnsinn durch Finale a la Formel 1 getrübt

Rallye oder Rundstrecke? Wer bietet den attraktiveren Motorsport? Welche Piloten müssen mehr drauf haben?

Der ewige Streit über die weltbesten Vollgas-Artisten ist so alt, wie die atemberaubenden Duelle der Benzin-Brüder lang sind. Aktuell - das demonstrieren die Weltmeisterschaften 2015 - zeigen die Zweirad-Asse ihren Kollegen auf vier Rädern die lange Nase.

Die Motorrad-WM zog zuletzt alle in ihren Bann. In diesem Jahr hat sich die MotoGP in Sachen Spannung und Dramatik als die wahre Königsklasse des Motorsports erwiesen. Über 100.000 Fans pilgerten am Wochenende zum Circuit de la Comunitat Valenciana Ricardo Tormo, um bei der Titelentscheidung zwischen Allzeit-Größe Valentino Rossi und Herausforderer Jorge Lorenzo live mit dabei zu sein.

Italiens Fußball-Vereine zeigten die Live-Übertragung des finalen Rennens sogar im Vorfeld der Serie-A-Spiele auf den Vidiwalls in den Stadien. Der Italiener Rossi musste, nachdem er in Malaysia in einer "aberwitzigen und saudummen Aktion" den spanischen Dauer-Rivalen und Titelverteidiger Marc Marquez bei voller Fahrt mit einem Fußtritt aus dem Rennen befördert hatte, von der letzten Startposition ins Rennen gehen, Lorenzo fuhr von der Poleposition aus zu seinem dritten MotoGP-Titel nach 2010 und 2012.

Ein elektrisierendes Finale dessen Ausgang allerdings einen fahlen Beigeschmack hinterlässt. Die Spanier bildeten beim Heim-Rennen eine siegbringende Allianz. Rossis Intimfeind Marquez schirmte Leader Lorenzo ab und macht ihn mit einem Nicht-Angriffs-Pakt zum Champion.

Zum Leidwesen vieler Renn-Fans und zum klaren Imageschaden von Marquez war der Endspurt von Taktik und Planspielchen a la Formel 1 geprägt. Schade, die Vorfreude auf die WM 2016 bleibt aber dennoch groß.

Auch weil die spektakuläre Motorrad-WM (in der Moto 3 sicherte Danny Kent den Briten den ersten WM-Titel seit 38 Jahren, in der Moto2 triumphierte der Franzose Johann Zarco mit Punkterekotrd) Anfang August 2016 erstmals in der Steiermark gastiert. Der Run auf die Vorverkaufs-Karten hat bereits voll eingesetzt und es ist nicht auszuschließen, dass kommenden Sommer dann 100.000 Bike-Fans an den Red-Bull-Ring nach Spielberg pilgern.