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Das "Erbe" von Gigi Ludwig muss verhindert werden

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Das Fußball-Nationalteam ist Mannschaft des Jahres. Der Hype um die Truppe von Teamchef Marcel Koller kennt keine Grenzen.

Dem einen oder anderen ist die Europhorie unheimlich. ÖFB-Präsident Leo Windtner weiß, dass Erfolg der größte Verführer ist und versucht, den Verband auf neue Schienen zu stellen. Frei nach dem Motto: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Gehen muss schon bald Gigi Ludwig.

Der Generaldirektor, den seine Haus- und Hofberichterstatter seit Jahren als unersetzbar und „Gesicht des österreichischen Fußballs“ bezeichnen, war in Wahrheit der Bremsklotz vieler wichtiger Entscheidungen.

Visionäre sehen anders aus.

Der „Pensionist“ versuchte in erster Linie seine Seilschaften zu bedienen und regierte mit starker Hand nach alter Schule. Neue Medien, Merchandising, moderne Infrastruktur oder zeitgemäße Arbeitsabläufe, bei denen nicht diverse Landeskaiser bestimmen, wo es lang geht, waren seine Sache nicht.

Vor seinem endgültigen Abgang versucht Ludwig noch bei der Neustrukturierung mitzumischen und den einen oder anderen seiner Günstlinge in Stellung zu bringen. So besteht die interne Arbeitsgruppe über die Zukunft des ÖFB aus vier Landespräsidenten und Bundesliga-Chef Hans Rinner.

Politiker, Juristen und klassische Funktionäre jenseits der 50 Jahre – einschlägige Wirtschaftskompetenz ist offenbar keine zwingende Voraussetzung. Ob diese Herren, und es befinden sich in allen Gremien unter Einfluss Ludwigs ausschließlich Herren, visionär denken, sei dahingestellt.

Dabei wäre gerade jetzt das Timing besonders günstig, um auf Jahre hinaus die Weichen für nachhaltige sportliche und auch wirtschaftliche Erfolge des ÖFB zu stellen.

Im Stile von Ludwig zu agieren, wird zukünftig nicht mehr reichen, um den Verband zeitgemäß zu führen.

Es wäre dringend notwendig, dass sich jemand findet, der dieses geplante „Erbe“ des Machtmenschen rechtzeitig verhindert, sonst könnte es nach dem Hype um den EM-Traum ein böses Erwachen geben.