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Zeitlupe Rietzler


Leg dich nie mit Familie Jukic an...

Die Nachwirkungen der medaillenlosen Sommerspiele von London halten an. Nach dem Start der Initiative für die tägliche Turnstunde endet ein Dauerbrenner im heimischen Sport mit einem Paukenschlag. Schwimm-Präsident Paul Schauer legt zwei Tage vor seiner geplanten Wiederwahl sein Amt nieder.

Via Presseaussendung gibt sich der 65-Jährige im Machtkampf mit Schwimmer Dinko Jukic geschlagen. Der Olympia-Vierte reagiert prompt, und in der für ihn typischen Art auf den Abgang von Schauer: "Das ist die größte Leistung, die er in seiner Amtszeit vollbracht hat!"

Wer sich mit der Familie Jukic anlegt, der muss sich auf harte Bandagen einstellen. Da genügt schon einmal eine zynisch formulierte Frage bei einer Pressekonferenz oder ein falsches Wort in einem LAOLA1-Kommentar, um Trainer-Vater Zeljko Jukic, einen ehemaligen basketballer, aus der Reserve zu locken und zur Weißglut zu treiben. Das Wort „Jukic-Clan“ ist bei der in Vukovar, Novi Sad und Zagreb groß gewordenen Sportler-Familie ähnlich beliebt wie der nunmehrige Ex-Präsident des Verbandes.

Während Mirna ihre erfolgreiche Karriere mit der Olympia-Bronzemedaille in Peking krönte und sich im Herbst 2010 vom Leistungssport zurückzog, zeigen sich Vater und Sohn Jukic weiter streitbar und kämpferisch.

Dinko Junkic ist nach einem verbalen Rundumschlag gegen Funktionäre anlässlich der EM in Ungarn für zehn Monate gesperrt worden. Bei den Olympischen Spielen in London setzte er seine Attacken gegen die Strukturen im heimischen Sport fort und kündigte an, seine Karriere zu beenden, sollte Schauer erneut zum Präsidenten gewählt werden.

Nach dem Rücktritt seines "Lieblingsfeindes" darf sich Dinko Jukic als Sieger fühlen und der Schwimmverband tut gut daran, sich angesichts der Vorfälle in den letzten Jahren und Monaten beim Verbandstag am Samstag in Linz in jeder Hinsicht neu aufzustellen.

Wenn nicht, droht wohl auch der neuen Führung die nächste Auseinandersetzung mit Jukic.