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Ein Jubeltag für Lokalmatadore

Ein Jubeltag für Lokalmatadore

Erfolge sind der Lohn der Sportler. Mit großen Triumphen bei Olympia oder Weltmeisterschaften können sich die besten Athleten der Welt unsterblich machen. Als Siege mit den meisten Emotionen und der größten Genugtuung feiern die Top-Stars der Szene aber ihre Heimerfolge.

Am Sonntag war so ein Jubeltag für Lokalmatadore. Weltmeister Sebastien Vettel hätte nach seinem ersten Formel-1-Sieg auf deutschem Asphalt am liebsten jeden der 60.000 Besucher am Nürburgring persönlich umarmt. Beim Triumph von Olympiasieger Andy Murray auf dem heiligen Rasen vom Wimbledon war das kollektive Aufatmen einer ganzen Insel zu spüren. Mit dem ersten Erfolg eines Briten im Herren-Einzel im Tennis-Mekka nach 77 Jahren ist der Schotte der neue Sport-König in Großbritannien.

Und auch Österreichs Sportfans feiern einen neuen Helden. Riccardo Zoidl aus Goldwörth in Oberösterreich war zu Beginn der vergangenen Woche wohl nur Insidern bekannt. Heute ist der 25-Jährige die große Hoffnung des heimischen Radsports.

Zoidl, der als ein kompletter Radfahrer gilt, der sowohl am Berg als auch beim Zeitfahren seine Stärken besitzt, konnte die am besten besetzte Österreich-Rundfahrt aller Zeiten in beeindruckender Manier für sich entscheiden.

Als Lohn winkt nun ein gut dotierter Profivertrag bei einem der besten Rennställe der Welt. Der überraschende Heimsieg kann aber auch für die Organisation der Traditions-Veranstaltung Gold wert sein.

Das Team um Ö-Tour-Chefin Uschi Riha leistet ganze Arbeit und kämpft dennoch um jeden Euro. Mit dem Zugpferd Zoidl sollten sich neue, dringend benötigte Geldquellen erschließen lassen und auch eine entsprechende TV-Live-Berichterstattung der wunderschönen Etappen quer durch unser Land rückt dank des Heimsieges und der dadurch entstandenen Begeisterung für die Ö-Tour entlang der Strecke wieder in den Blickpunkt.

Es muss ja nicht unbedingt der ORF sein, der 2014 dann die 66. Int. Österreich-Rundfahrt auch live wieder ins rechte Licht rückt.