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Zeitlupe Altmann

 

Rogan: Cash statt Ruhm?

Wie philosophierte einst die Mama von Forrest Gump? „Dumm ist der, der Dummes tut.“

Wie förderlich Intelligenz im Spitzensport ist, ist keine unberechtigte Frage. Markus Rogan sprach am Sonntag in der Ö3-Sendung „Frühstück bei mir“ offen aus, was viele zu diesem Thema denken:

„Ich glaube, es ist ein Riesenvorteil, wenn du weniger denkfähig bist. Es gibt einen guten Grund, warum die richtig guten Sportler nicht viel im Kopf haben, weil da ist der Kopf nicht im Weg.“

Soweit, so gut. Jeder hat das Recht auf freie Meinungsäußerung, ein kleines Fünkchen Wahrheit mögen diese Theorien auch beinhalten – zu viel Grübelei ist nicht immer förderlich. Allgemeingültigkeit lässt sich jedoch keinesfalls attestieren - ganz im Gegenteil: Dafür gibt es Gott sei Dank schlichtweg zu viele ebenso erfolgreiche wie gescheite Sportler.

Möglicherweise rechtfertigt Österreichs erfolgreichster (deswegen nicht dümmster, oder?) Schwimmer der Geschichte, dem man kaum mangelnde Intelligenz unterstellen kann, damit auch für sich selbst, warum er nicht in einer Liga mit Michael Phelps oder Ryan Lochte plantscht.

Kritisch werden seine Ausführungen erst, als er selbige mit den Beispielen Armin Assinger und Hermann Maier begründet: „Warum hat der Armin, der relativ schlau ist, nur vier Rennen gewonnen und der Hermann 50?“

Ein Foul, das an Unnötigkeit kaum zu überbieten ist, von Rogan aber wohl bewusst platziert wurde. Als Meister der Selbstinszenierung wusste der 30-Jährige genau, dass ganz Sport-Österreich darüber diskutieren würde. Dies steigert den Bekanntheitsgrad und somit den Marktwert, dem durch „Flüge, Frauen und Champagner“ belasteten Geldbörserl wird es gut tun.

Auch der sportlichen Performance in London? Dazu ist die Ablenkung im Vorfeld wohl – wieder einmal – zu groß.

Wann war eigentlich der Moment in seiner Karriere, in dem Rogan offenkundig mehr Priorität aufs Abcashen als auf sportlichen Ruhm gelegt hat?

Schade, denn mit ein bisschen mehr Sozialintelligenz (!) hätte er sich vielleicht seine Karriere-Träume erfüllt – das Talent dazu hat(te) er.

Mit seiner Herangehensweise wurde er für einen Randsportler immerhin unverhältnismäßig reich. „Net bled!“, könnte man meinen.

Nur was würde Mama Gump sagen…?