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60 Dinge über Hans Krankl

60 Dinge über Hans Krankl

Happy Birthday Hans Krankl!

Der Goleador der Nation feiert am 14. Februar 2013 seinen 60. Geburtstag.

Kaum ein anderer hat dem österreichischen Fußball derart seinen Stempel aufgedrückt.

Goalgetter bei Rapid, Torschützenkönig beim FC Barcelona, zwei Tore beim legendären 3:2-Sieg über Deutschland in Cordoba, eine Ära als Trainer und Teamchef,...

Der Wiener ist ein Original und sein Leben hat unzählige interessante Geschichten zu bieten.

LAOLA1 hat an seinem Ehrentag 60 Dinge über Hans Krankl:

1 - Als der junge Hansi im Wiener Loquai-Park beim Kicken erstmals von einem Rapid-Scout entdeckt wurde, hielt ihn dieser für einen Tormann.

2 - Aktuell stellt sich der Ex-Goalgetter beim FC Fani, der Hobby-Truppe seines früheren Managers Skender Fani, übrigens tatsächlich hin und wieder ins Tor. Die Mannschaft spielt in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen in Wien am „ASV 13“-Platz.

3 - Der Musiker Hans Krankl veröffentlichte – zumeist unter dem Pseudonym Johann K. – mehrere Singles und Alben. Darunter „Ohne Ball’n und ohne Netz“, „Der Bätmän bin i“ und „Rostige Flügel“.

4 - Als seinen musikalischen Entdecker bezeichnet der Wiener den burgenländischen Kabarettist und Schauspieler Lukas Resetarits.

5 - Krankls erfolgreichste Single war „Lonely Boy“, eine im Wiener Dialekt gehaltene Cover-Version des Songs von Paul Anka. Das Lied war im Jänner 1986 Nummer zwei der österreichischen Hitparade und hielt sich insgesamt zehn Wochen in den Charts. Damals übrigens auf den Plätzen 1 und 3: Hans Hölzl alias Falco mit „Jeanny“ bzw. Hans Orsolics mit „Mei potschertes Leb’n“.

6 - Als Lieblingsband gibt der Teilzeit-Musiker übrigens „The Beatles“ an. Ebenfalls auf sein Stockerl schaffen es „The Kinks“ und Bob Dylan. Aber auch Lieder anderer Interpreten gab es von 1996 bis 1998 zu hören, als er als „Nachtfalke“ bei „Radio Wien“ eine eigene Sendung moderierte. 2008 gab es ein Hörfunk-Comeback bei „88.6“.

7 - Im Sommer 1992 gab es bei einem Live-Interview im ORF sogar Musik-Tipps. Zwar wollte Reporter Wolfgang Koczi mit dem SCR-Trainer über das Spiel reden, dieser hatte aber ganz offensichtlich keine Lust darauf. Folgender Dialog entstand: „Hans Krankl, sogn’s irgendwos!“ – „U2, morgen, Donauinsel.“ – „Und heute?“ – „Guns’n’Roses, Donauinsel.“

8 - Krankls Vater, 30 Jahre lang Schiedsrichter, arbeitete in Wien als Straßenbahn-Fahrer. Nicht weiter verwunderlich ist daher, dass der erste Verein, bei dem sein Sohn eingeschrieben war, der KSV Straßenbahn war.

9 - Der Ex-Stürmer ist seit 40 Jahren mit seiner geliebten Inge verheiratet und hat drei Kinder (Sandra, Johann und Maria). Tochter Maria war übrigens mit Rapid-Profi Markus Katzer liiert und hat mit ihm auch ein gemeinsames Kind (Ella).

10 - Auf der Homepage des großen FC Barcelona ist Hans Krankl in der Sektion „Legenden“ zu finden.

11 - Sein erstes Pflichtspiel im Trikot des SK Rapid bestritt der Stürmer am 8. Dezember 1970 im Cup-Achtelfinale gegen den SC Eisenstadt. Die Hütteldorfer gewannen auf der Pfarrwiese vor 4.500 Zusehern mit 2:1. Trainer Gerd Springer wechselte den damals 17-Jährigen in der 65. Minute für Toni Fritsch ein.

12 - In der Saison 1971/72 war der junge Stürmer von Rapid an den Wiener AC in die Regionalliga Ost (damals die zweithöchste Spielklasse) verliehen. Mit 27 Toren in 26 Spielen war er Torschützenkönig und fast für die Hälfte der 58 Treffer, die der Dritte in dieser Spielzeit erzielte, verantwortlich. 1973 fusionierte eben dieser WAC übrigens mit dem FK Austria Wien.

13 - Im Sommer 2004 musste sich Krankl einige Kritik gefallen lassen. Während in Portugal nämlich die EURO 2004 über die Bühne ging, zog es der damalige ÖFB-Teamchef vor, es bei einem Kurztrip auf die iberische Halbinsel zu belassen und sich einen Großteil der Spiele in seinem italienischen Lieblings-Urlaubsdomizil Jesolo via Fernseher zu Gemüte zu führen.

14 - In Foren der Austria-Fans macht immer wieder ein Bild die Runde, auf dem Hans Krankl mit einem Fanschal der Violetten zu sehen ist. Das Foto entstand 1993, als der FAK auswärts gegen den FC Barcelona spielte und eine Gruppe von Veilchen die Rapid-Legende vor dem Stadion „erwischte“.

15 - Im Winter 1986 musste er Rapid schließlich verlassen. Der Grund dafür war, dass die Klub-Führung die Mannschaft auf ein Trainingslager nach Tadschikistan schickte. Das Team sprach sich dafür aus, dass Krankl im Namen aller Spieler intervenieren sollte. Letztlich knickten alle ein, Krankl blieb aber stur und der Vertrag wurde aufgelöst.

16 - Im Sommer 1981 hatte der FC Barcelona keine Verwendung mehr für Krankl. Der AC Milan wollte den Stürmer unbedingt verpflichten, es wurde sogar schon Einigung erzielt, aber dann bekam der Stürmer doch kalte Füße, sagte ab und entschied sich für eine Rückkehr zum SK Rapid. „Ja, das war ein Fehler, absolut. Ein schwerer Fehler“, sagt er rückblickend im „Kurier“.

17 - Zwölf Millionen Schilling bezahlte der FC Barcelona 1978, um den Stürmer vom SK Rapid loszueisen. Als ihn die Hütteldorfer 1981 zurück in die Hauptstadt holten, waren neun Millionen Schilling fällig. Damals ein schöner Batzen Geld. Um sich die Ablöse leisten zu können, wurde der „Krankl-Schilling“ eingeführt. Die Eintrittskarten wurden um einen Schilling erhöht. Die Fans zahlten diesen Preis gerne, um ihren Liebling wieder in Grün-Weiß zu sehen.

18 - 1978 musste sich der gelernte Mechaniker bei der Wahl zu „Europas Fußballer des Jahres“ lediglich dem Engländer Kevin Keegan, der übrigens ebenfalls am 14. Februar zur Welt kam, allerdings zwei Jahre früher, geschlagen geben.

19 - In seiner Zeit als Teamchef verhalf Krankl nicht weniger als 41 Spielern zu ihrem Nationalteam-Debüt. Einige waren danach Stammkräfte (Paul Scharner, Rene Aufhauser, Andreas Ivanschitz, Jürgen Macho, Roland Linz), andere wiederum nicht (Thomas Höller, Thomas Hickersberger, Rolf Landerl, Alen Orman, Thomas Eder, Heinz Arzberger, Gernot Sick, Sebastian Martinez, Patrick Pircher).

20 - Als Rapid-Trainer kam er dem Cupsieg in Österreich zwei Mal ganz nahe. 1990 lagen die Hütteldorfer bis zur 92. Minute gegen die Austria 1:0 voran, ehe Andreas Ogris in der Nachspielzeit noch der Ausgleich gelang und die Violetten in der Verlängerung das Spiel mit 3:1 zu ihren Gunsten entschieden. Ein Jahr später blamierte sich der SCR im Endspiel gegen den SV Stockerau und musste sich mit 1:2 geschlagen geben.

21 - 6., 24., 58., 59., 61., 76., 87. – in diesen Minuten trug sich der Angreifer bei Rapids 11:1-Sieg über den GAK in die Torschützenliste ein. Sieben Tore in einem Bundesliga-Spiel sind weder davor, noch danach einem Spieler gelungen. Gleichzeitig war das auch der schnellste Hattrick der Liga-Geschichte.

22 - Seit 1. April 2011 steht eine Wachsfigur von Hans Krankl in „Madame Tussaud’s“ in Wien. Gemeinsam mit Gerhard Berger und Renate Götschl zählt er zu den ersten österreichischen Sportlern, denen diese Ehre zuteil wurde.­­­­

23 - Als am 10. Mai 1977 das Gerhard-Hanappi-Stadion mit einem Wiener Derby eröffnet wurde, machte Krankl etwas, was sonst eigentlich so gar nicht seine Art war – er erzielte den einzigen Treffer nicht selbst, sondern bereitete ihn Paul Pawlek vor.

24 - Als Assistgeber glänzte Krankl nämlich sonst nur sehr selten. „Wenn er mannschaftsdienlicher gespielt hätte, wäre er absolute Weltklasse gewesen. Aber ein Pele hat halt nicht von der Eckfahne geschossen, sondern auf den Mitspieler gepasst“, sagt Gustl Starek im „ballesterer“. Heribert Weber erinnert sich an ein 7:1 Rapids gegen den LASK in der Saison 1984/85, nach dem der Stürmer sauer war, weil er keines der Tore erzielt hatte.

25 - Vor dem sportlich bedeutungslosen WM-Quali-Spiel in Aserbaidschan am 7. September 2005 verblüffte er als Teamchef die mitreisenden Journalisten, als er im Flugzeug alle darum bat, auf einem Zettel „ihre“ Aufstellung aufzuschreiben (Stichwort „Schmieranski-Team“). Schließlich gab sich Krankl allerdings alle Mühe, eine Startelf zu nominieren, die kein einziger Medien-Vertreter gefordert hatte. Das Endergebnis: 0:0.

26 - „Die sollen kürzen die Mathematikstund. Die sollen kürzen die Lateinstund. Wer braucht Latein?“, mischte sich Krankl einst auch in die Bildungspolitik ein. Er forderte mehr Turnstunden und schloss seinen Apell mit den legendären Worten: „Wir marschieren voran! Mit der österreichischen Fahne. Die Revolution kann nur so beginnen. Ob ma’s schaffen, is a andere Frage.“

27 - Das Trainer-Debüt des Wieners abseits seines Herzensklubs ließ keine Wünsche offen. Nur zwei Tage nachdem er den kriselnden VfB Mödling übernommen hatte, deklassierte er mit den Niederösterreichern den Wiener Sportclub mit 5:0. Krankl gab sich anschließend sehr bescheiden und sprach von einem „Verdienst der Mannschaft.“

28 - Sein erstes Länderspiel bestritt er im Alter von 20 Jahren gegen den damals amtierenden Weltmeister Brasilien. 42.000 Zuseher erlebten ein 1:1 mit. Teamchef Leopold Stastny ließ den jungen Angreifer durchspielen.

29 - Zwei Mal wurde der Jahrhundert-Rapidler mit dem Klub seines Herzens Meister – 1982 und 1983. So richtig in Feierstimmung war Krankl aber beide Male nicht. Bei seinem ersten Titel saß er im letzten Spiel gegen Wacker Innsbruck gesperrt auf der Tribüne, bei seinem zweiten war er zum Liga-Finale verletzt und erlebte die Feierlichkeiten mit Gips und Krücken. (30)

30 - Als Stürmer im Nationalteam hat er bei der WM 1978 beim 2:1-Sieg gegen Spanien in der 76. Minute den Siegtreffer erzielt, beim 1:0 gegen Schweden war er mittels Foul-Elfmeter ebenfalls der spielentscheidende Mann. Bei der WM 1982 gelang ihm beim 2:0-Erfolg über Algerien der zweite Treffer des ÖFB-Teams. Und irgendwas war da ja auch noch am 21. Juni 1978 in Cordoba gegen Deutschland…

38 - „Um diese Buben wird uns noch ganz Europa beneiden“, sagte Hans Krankl im August 2002, nachdem er Roland Linz und Roman Wallner beim 2:3 in der Schweiz von Beginn an auflaufen ließ. Tatsächlich war das Duo danach in sieben verschiedenen europäischen Ländern aktiv (Wallner: Deutschland, Schottland, Griechenland/Linz: Frankreich, Portugal, Schweiz, Türkei).

39 - Die Suchmaschine „google“ findet für das Kunstwort „irreregulär“ rund 33.500 Treffer.

40 - Dass Krankl stets seinen eigenen Weg verfolgte und wenig davon hielt, sich bei anderen etwas abzukupfern, ist unbestritten. Einen Mann bezeichnet er als Trainer aber immer noch als Vorbild: Johann Cruyff. Lustigerweise ist das übrigens just jener Mann, als dessen Nachfolger er zu aktiven Zeiten beim FC Barcelona präsentiert wurde.

41 - Im Juli 2006 war Hans Krankl bei der „Premiere“-Sendung „Talk und Tore“ gemeinsam mit Arsene Wenger zu Gast. Just in jenem Moment, in dem der Arsenal-Coach Namen österreichischer Spieler, an denen er einmal interessiert war, nennen wollte, fiel ihm Krankl ins Wort. So mancher LAOLA1-Redakteur nimmt ihm das heute noch übel.

42 - Am 16. Mai 1979 gewann Krankl mit dem FC Barcelona den Europacup der Cupsieger. Das Finale von Basel gegen Fortuna Düsseldorf wurde mit 4:3 n.V. gewonnen. Der Goleador, mit dem Kopf bei seiner Frau im Krankenhaus, erzielte in der 111. Minute das vorentscheidende 4:2. „Es war der schönste Tag meiner Karriere“, sagt er.

32 - Im April 2004 lief das Nationalteam gegen Luxemburg auf Anregung von Trainer Hans Krankl erstmals seit langer Zeit wieder in rot-weiß-roten Dressen auf. „Auch wenn das Spiel oft nicht so gut ist, wenigstens anständig angezogen soll man sein“, sagte der Patriot.

33 - 1978/79 wurde Krankl mit 29 Toren im Trikot des FC Barcelona spanischer Torschützenkönig. Folgende Spieler haben diesen Titel mit mehr Treffern geholt: Pruden (1941, Atletico, 30), Mariano Martin (1943, Barca, 32), Telmo Zarra (1946, Bilbao, 34 und 1951, Bilbao, 38), Alfredo di Stefano (1957, Real, 31), Hugo Sanchez (1987, Real, 34 und 1989, Real, 38), Baltazar (1989, Atletico, 35), Romario (1994, Barca, 30), J. Antonio Pizzi (1996, Teneriffa, 31), Ronaldo (1997, Barca, 34), Diego Forlan (2009, Atletico, 32), Lionel Messi (2010, Barca, 34 und 2012, Barca, 50) und Cristiano Ronaldo (2011, Real, 40).

34 - Im Mai 1979 musste der damalige Spanien-Legionär schwere Stunden überstehen. Seine Frau Inge wurde bei einem Autounfall schwer verletzt. Barca-Vizepräsident Joan Gaspart stellte prompt seinen Leibarzt zur medizinischen Versorgung ab. Inge erholte sich gut und konnte ihren Hans davon überzeugen, elf Tage später beim Europacup-Finale der Cupsieger in Basel gegen Fortuna Düsseldorf anzutreten.

35 - In diesen Tagen lernte Krankl auch die katalanische Herzlichkeit kennen. Zahlreiche Anhänger spendeten Blut und vor der Klinik auch Trost. „Die Blutspenden, die Briefe, die wir bekommen haben, die Madonnen-Statuen und Bildnisse, die Kreuze – es war einfach unglaublich. Es sind Tausende Sendungen gekommen, nicht nur aus Katalonien, sondern aus ganz Spanien“, erinnert er sich in „11Freunde“ an die Anteilnahme.

36 - „In dieser restlichen Zeit werde ich erkennen, ob ich wirklich weiter Trainer sein will oder nicht“, sagte Krankl, als der damals 56-Jährige seine bislang letzte Station als Übungsleiter antrat. Den LASK rettete er 2009 in neun Spielen vor dem Abstieg. Danach konnten sich die Parteien auf keine weitere Zusammenarbeit einigen, Krankl wollte vorne mitspielen, die Linzer hatten dafür das Geld nicht. „Ich habe in den vergangenen Wochen wieder große Lust auf den Trainer-Job bekommen“, meinte Johann K. damals. Wie schon eingangs erwähnt, der LASK ist seine bislang letzte Trainer-Station.

37 - Ernst Dokupil über seine Zeit als Aktiver bei Rapid: „Vorher habe ich ja sehr viele Tore geschossen, aber bei Rapid hat nur einer die Tore geschossen – Hans Krankl. Der war mir immer im Weg, und über ihn bin ich nicht drüber gekommen. Als Spieler.“

43 - Sechs Jahre später traf Krankl wieder im Endspiel dieses Bewerbs. Damals aber im Trikot von Rapid und mit keinem so guten Ausgang. Die Hütteldorfer mussten sich in Rotterdam nämlich den Everton FC mit 1:3 geschlagen geben.

44 - Die Legende, dass Krankl als Trainer keine Titel feiern konnte, ist so nicht ganz richtig. Zu seiner Ehrenrettung muss nämlich festgehalten werden, dass er Rapid 1990 und Austria Salzburg 1999 zum Sieg des Wiener Stadthallenturniers führte.

45 - Nein, es hat nicht an Trainer Krankl gelegen, aber was mit so manchem Verein während bzw. nach seiner Zeit auf der Bank passiert ist, mutet schon kurios an. Während er den SCR betreute, wurde die Rapid-Aktie eingeführt. Die Folge war wenige Jahre danach ein Fast-Konkurs. In Innsbruck wurde in seiner Ära Geldgeber Klaus Mair wegen Veruntreuung verhaftet. Der VfB Mödling fusionierte kurz nach Krankls Abgang mit Admira Wacker. Der SV Gerasdorf wurde nach seinem Engagement mit dem VSE St. Pölten zusammengelegt und als FC Niederösterreich geführt. Fortuna Köln bekam im Anschluss an Krankls Trainer-Tätigkeit große finanzielle Schwierigkeiten. Und der LASK. Naja, der LASK eben…

46 - 1972 unterschrieb der junge Stürmer seinen ersten Profi-Vertrag. 1.000 Schilling Fixum plus Prämien überwies ihm der SK Rapid damals monatlich. Ein Jahr später durfte sich das Talent über eine ordentliche Gehaltserhöhung freuen: 3.500 Schilling pro Monat und ein stolzes Handgeld von 35.000 Schilling. „Davon habe ich mir gleich ein Auto gekauft“, verrät er „Österreich“.

47 - In der Saison 1977/78 bombte der Rapid-Stürmer in der Bundesliga alles weg. Unfassbare 41 Tore gelangen ihm. Sein Vorsprung in der Torschützenliste war riesig, der Zweitplatzierte Hans Pirkner brachte es mit 20 Treffern nicht einmal auf die Hälfte von Krankls Ausbeute. Den Goldenen Schuh als Europas besten Torjäger gab es als Draufgabe, den Meistertitel aber nicht, den holte die Austria mit 14 Punkten Vorsprung auf Rapid.

48 - 320 Tore in 427 Bundesliga-Spielen hat der Goleador erzielt. Das ergibt 0,75 Tore pro Spiel. Zum Vergleich: Ernst Stojaspal (1,20), Robert Dienst (0,94), Toni Polster (0,77), Marc Janko (0,64), Philipp Hosiner (0,60), Walter Schachner (0,54), Helmut Köglberger (0,50), Ivo Vastic (0,42).

59 - Einer der vielen berühmten Krankl-Sager lautet: „Wir müssen gewinnen, alles andere ist primär.“ Dieser Satz inspirierte die Sportfreunde Stiller zu ihrem Lied „Wir müssen gewinnen“. Der Refrain: „Es geht hier nicht um Leben oder Tod, es geht um mehr, wir müssen gewinnen alles andere ist primär.“

60 - Seine Tätigkeit als Kolumnist bei „Österreich“ sollte hinlänglich bekannt sein. Doch schon vor der WM 1978 hatte Krankl in der „Krone“ eine Kolumne. Kurz vor der Endrunde gab es von der FIFA aber die Weisungen, dass Aktive nicht für Zeitungen schreiben dürfen. Der Stürmer schlug „Krone“-Sportchef Michael Kuhn kurzerhand vor, einfach unter einem Synonym zu schreiben. Völlig überraschend wurde der Vorschlag abgelehnt. Ebenso wie jener, den der Goalgetter vor der WM 1990 am Strand von Jesolo der „Krone“ unterbreitete: Man möge ihn doch zu den Österreich-Spielen fliegen.


Zusammengestellt von Harald Prantl

50 - 37 Spiele betreute er das ÖFB-Nationalteam. Sein Lieblingsspieler unter den insgesamt 67 eingesetzten war Rene Aufhauser, der mit 27 die meisten Partien in dieser Zeit zu Buche stehen hat. Die erfolgreichsten Torschützen in der Ära Krankl: Markus Schopp, Mario Haas und Roman Wallner mit je fünf Toren. (50)

51 - Sein letztes Pflichtspiel für den SK Rapid bestritt der Wiener am 14. Dezember 1985, also fast genau 15 Jahre nach seinem Debüt. Es war ein 3:0 gegen den GAK, 2.400 Fans waren im Hanappi-Stadion zugegen, als Coach Vlatko Markovic den Fan-Liebling in der 63. Minute für Sulejman Halilovic aus dem Spiel nahm.

52 - 1988/89 führte Krankl als Stürmer Casino Salzburg zurück in die Bundesliga. Besonders beeindruckend: Sein Seitfallzieher-Tor im November 1988 im Spiel gegen den FC Kufstein. Nicht umsonst das Tor des Jahres 1988.

53 - Mit August Starek, Hubert Baumgartner, Ernst Dokupil, Heribert Weber, Peter Persidis, Lothar Matthäus, Josef Hickersberger, Georg Zellhofer, Peter Pacult, Zoran Barisic und Peter Schöttel saßen elf Verantwortliche auf der Rapid-Trainerbank seit Krankl diesen Job im Sommer 1992 abgab. Doppelt soviele, nämlich 22, waren vor ihm Coach der Hütteldorfer.

54 - Wer heute seinen 60. Geburtstag feiert, wurde logischerweise vor zehn Jahren 50. Damals bekam der Jubilar von seiner Frau und seinen Kindern eine Harley Davidson geschenkt. In Wien sieht man ihn allerdings zumeist mit einem Smart durch die Gegend düsen.

55 - Am 12. April 1974 spielte Krankl wohl sein denkwürdigstes Derby. Beim 4:0-Sieg der Grünen über die Austria im Wiener Stadion gelangen dem Goleador alle vier Treffer. Insgesamt hat er im Rapid-Trikot 19 Mal gegen die Violetten getroffen – nur Franz „Bimbo“ Binder gelangen mit seinen 21 Treffern mehr SCR-Tore gegen den FAK.

56 - Im Oktober 1994 weilte der damalige Trainer des FC Tirol in Madrid, um den kommenden Europacup-Gegner Deportivo La Coruna zu beobachten. Währenddessen spielte seine Mannschaft in der Liga auswärts gegen Vorwärts Steyr und blamierte sich mit einer 0:5-Schlappe bis auf die Knochen. „Ich habe die Aufträge von Krankl befolgt“, beteuerte Franz Leberbauer, der ihn auf der Bank vertreten hatte.

57 - Etwas in Rage geriet der Rapid-Trainer Ende Oktober 1989, als sich Referee Franz Benedek während des SCR-Gastspiels bei der Vienna doch tatsächlich erdreistete, Goalie Michael Konsel auszuschließen. Krankl stürmte wutentbrannt aufs Feld und warf dem Unparteiischen das Tormann-Trikot ins Gesicht. Eine Sperre gab es dafür übrigens nicht.

58 - Nach seinem Doppelpack gegen Deutschland 1978 in Cordoba bekam Krankl die Wut der „Bild“-Zeitung zu spüren. Diese veröffentlichte die Telefonnummer des Österreichers, damit ihm deutsche Fans so richtig die Meinung geigen konnten.