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LAOLA1-Einzelkritik zu Österreich - Ukraine

LAOLA1-Einzelkritik zu Österreich - Ukraine

Der Fokus des ÖFB-Teams vor dem Testspiel gegen die Ukraine lag auf defensiven Grundprinzipien.

Dies machte sich beim 3:2 gegen den EM-Co-Veranstalter bemerkbar. Während man defensiv lange Zeit wenig anbrennen ließ und zwei unglückliche Tore kassierte, ging offensiv lange Zeit wenig bis gar nichts. Vor allem die Startformation enttäuschte diesbezüglich vor der Pause trotz früher Führung.

Letztlich sahen 13.000 Zuschauer im Innsbrucker Tivoli-Stadion jedoch einen Erfolg der Elf von Teamchef Marcel Koller, weil nach der Pause auch das Spiel nach vorne besser funktionierte und Marko Arnautovic per Doppelpack zum Matchwinner wurde. LAOLA1 nahm die ÖFB-Kicker wie gewohnt genau unter die Lupe:

 

HEINZ LINDNER (1 Länderspiel/0 Tore):

Team-Debüt für den Austrianer! Der 21-Jährige bekam den Vorzug gegenüber Gratzei und Königshofer und erlebte einen ruhigen Abend. War lange kaum zu Paraden gezwungen. Erst nach der Pause musste er bei einem Schuss von Mileskiy erstmals eingreifen. Bei beiden Gegentoren machtlos.

FLORIAN KLEIN (11/0):

Nach Schiemer (in der Ukraine) und Garics (gegen Finnland) wollte Koller im dritten Spiel die dritte Alternative auf der umkämpften Position des Rechtsverteidigers sehen. Das Experiment dauerte nur 28 Minuten, denn der Neo-Salzburger musste verletzungsbedingt vom Platz und wurde von Garics ersetzt. Bis zu seiner Auswechslung erledigte Klein seine Aufgabe defensiv sehr gut, vom starken ukrainischen Youngster Konoplianka war bis auf eine gute Aktion nichts zu sehen. Offensiv war der bisherige Austrianer bemüht, aber wirkungslos.

SEBASTIAN PRÖDL (33/3):

Stark! Der Bremen-Legionär ließ nichts anbrennen, gewann die meisten seiner Zweikämpfe, verfügte über gutes Stellungsspiel. Für die namhaften Ukraine-Stürmer Devic, Voronin oder Shevchenko gab es kein Vorbeikommen. Schade, dass er beim Ausgleich den Freistoß unglücklich abfälschte.

PAUL SCHARNER (39/0):

Erstmals unter Koller im Aufgebot, und der Teamchef wollte den England-Legionär auch gleich in Aktion sehen. Dafür ließ er Dragovic auf der Bank. Scharner erledigte seine Aufgabe gut, behielt stets die Übersicht und war vor allem auch im Spielaufbau sehr bemüht. Bei beiden Gegentoren konnte man der Abwehr keinen Vorwurf machen.

MARKUS SUTTNER (2/0):

Defensiv gut, neutralisierte den starken Yarmolenko gekonnt, rettete das eine oder andere Mal, bevor es brenzlig wurde. Offensiv vor allem in den ersten 45 Minuten zu passiv, weswegen Ivanschitz vor ihm die Unterstützung fehlte. Traute sich nach der Pause mehr.

 

JULIAN BAUMGARTLINGER (20/0):

Eine der auffälligeren Erscheinungen. Defensiv lange Zeit solide, ehe er mit einem Ballverlust den 2:2-Ausgleich einleitete. Offensiv gemeinsam mit Alaba für den Spielaufbau zuständig. Beide zentralen Mittelfeldspieler mussten diesmal ein wenig defensiver agieren als zuletzt, weshalb die Aktionen zu weit hinten starteten, meist zu wenige Spieler vor dem Ball waren.

DAVID ALABA (18/0):

Lange Zeit keine sonderlich gute Performance. Nach mäßiger erster Halbzeit nach der Pause besser. Schaltete sich mehr ins Kombinationsspiel ein uns leitete so auch den 2:1-Führungstreffer wunderbar ein. In Minute 74 hätte sein Weitschuss beinahe zur 3:2-Führung den Weg ins Tor gefunden.

MARKO ARNAUTOVIC (18/6):

Der Sieggarant! Agierte lange Zeit mit zu wenig Power. Man wurde den Eindruck nicht los, dass er zu oft die komplizierte Lösung sucht, als den einfachen Pass zu spielen. Drehte aber nach der Pause so richtig auf, indem er erst – denkbar unkompliziert und staubtrocken – das 2:1 erzielte. Sein 3:2-Siegtreffer fiel unter die Kategorie sehenswert.

ZLATKO JUNUZOVIC (18/2): 

Brachte Österreich mit einem schönen Freistoß über die Mauer früh in Führung. War auch abseits dieses Treffers der Aktivste im Offensiv-Quartett, auch wenn beileibe nicht alles gelang. Dennoch konnte sich der Bremer mit seinem Auftritt für die Stammelf empfehlen, nicht zuletzt mit seinem schönen Assist zum Siegestor.  

ANDREAS IVANSCHITZ (54/9):

Holte den Freistoß zur frühen Führung heraus, konnte bei seinen Antritten auch das eine oder andere weitere Mal nur per Foul gestoppt werden. Ansonsten lange Zeit wirkungslos, bis er beim zwischenzeitlichen 2:1-Führungstreffer den Ball gekonnt zu Arnautovic weiterleitete.

MARC JANKO (26/11):

Verhungerte vor der Pause komplett, als er vergeblich auf wenigstens einen brauchbaren Ball wartete. Hätte sich vielleicht mehr fallen lassen und aktiver ins Spielgeschehen einbinden, Kombinationen mit den Flügeln suchen müssen. Nach einer Stunde von Debütant Bürger abgelöst.

GYÖRGY GARICS (25/1):

Der Bologna-Legionär musste bereits nach einer knappen halben Stunde für den verletzten Klein ins Spiel. Suchte immer wieder den Weg nach vorne und glänzte dabei teilweise mit feinen Kombinationen. In der 51. Minute wurde er mit einem Weitschuss gefährlich. Defensiv fehlerlos.

 

PATRICK BÜRGER (1/0):

Der Mattersburg-Stürmer feierte nach einer guten Stunde sein Länderspiel-Debüt, indem er Janko ablöste. Ging weitere Wege als der Kapitän, versuchte seinen bulligen Körper einzusetzen, strahlte aber kaum Gefahr aus.

VELI KAVLAK (16/0): Zu kurz eingesetzt

GUIDO BURGSTALLER (2/0): Zu kurz eingesetzt

YASIN PEHLIVAN (15/0): Zu kurz eingesetzt

 

- Sehr Gut

- Gut

- Befriedigend

- Genügend

- Nicht Genügend

 

Peter Altmann