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"Ein großer Tag"

Jonatan Soriano ist keiner, der das Rampenlicht sucht. Es findet ihn.

Große Worte sind nicht das Ding des Stürmer-Stars von Red Bull Salzburg. Der Spanier übt sich viel lieber in katalanischer Bescheidenheit.

Für große Taten ist der Angreifer allerdings immer wieder zu haben. So auch am Mittwochabend in Wien-Hernals beim Salzburger 12:1-Sieg gegen den Wiener Sportkub in der zweiten Runde des ÖFB-Cups.

Am 29. Geburtstag 100. Tor im 111. Spiel

Schließlich schaffte Soriano das, was noch keinem Salzburger vor ihm in der Red-Bull-Ära gelang: Der Kapitän erzielte sein 100. Tor für die "Bullen".

Und das ausgerechnet an seinem 29. Geburtstag mit seinem zweiten Treffer beim höchsten Sieg in der Vereinsgeschichte. Noch beachtlicher: Es war dies erst sein 111. Spiel in fast drei Jahren für die Mozartstädter.

Darauf angesprochen rückte Soriano im LAOLA1-Gespräch wieder einmal zuerst die Mannschaft in den Vordergrund. „Ich bin sehr glücklich. In erster Linie, weil wir wieder gewonnen haben", sagte der Iberer nach dem Ende der Negativ-Serie.

"Es ist unglaublich für mich"

Doch an dieser besonderen persönlichen Marke kam auch "El Capitan Catalan" an diesem Abend nicht vorbei. "100 Tore sind einfach unglaublich für mich, auch das macht mich heute sehr glücklich", freute sich der Spielführer des Gäste-Teams, der Anfang 2012 aus Barcelona in die Mozartstadt kam.

Sein Jubiläums-Treffer, das 9:1 gegen den Sportklub, war sicher nicht so wichtig wie zuletzt das 2:2 gegen Celtic und auch nicht so schön wie sein legendäres Weitschuss-Tor aus über 50 Metern im Europa-League-Sechzehntelfinale bei Ajax Amsterdam.

Auch wird es nicht in solch Erinnerung bleiben wie sein Hattrick beim 6:2 gegen den WAC anno 2013, als er unmittelbar nach der Geburt seiner dritten Tochter ins Stadion kam, zur Pause eingewechselt wurde und traf, traf, traf.

Fünf Tore wie gegen Grödig diese Saison erzielte Soriano an diesem Cup-Abend ebenfalls nicht. Doch darum geht es ihm nicht. Dem stets fairen Sportsmann geht es nur darum, seinen Mitspielern zu helfen. 100 Tore sind dafür eine Auszeichnung.

„Ich habe viel Respekt für den ganzen Verein und die Mannschaft. So gesehen ist es heute für mich einfach ein großer Tag", freute sich der Angreifer, der mittlerweile Deutsch gelernt hat und noch einen Vertrag bis 2017 besitzt.

Soriano glaubt an Wiederkehr des "alten" Salzburg

Auch der Anführer der "Bullen" hatte zuletzt mit der Formkrise des Meisters zu kämpfen, mit dem Dutzend an Toren hofft der Kapitän nun an einen Turnaround.

„Wir haben die letzten Wochen schlecht gespielt, wir hatten kein Selbstvertrauen und ich hoffe, dass sich das mit diesem Sieg geändert hat."

Soriano, der sich auch dieses Mal wie traditionell nach Spielen mit drei erzielten Treffern den Ball schnappte, glaubt, dass das Team wieder sein altes Gesicht zeigen kann.

„Ja, sicher. Warum nicht? Wir sind die gleiche Mannschaft mit dem gleichen Stil. Wir brauchen einfach das Selbstvertrauen dazu. Das hatten wir nach Malmö nicht.“

Am Sonntag gastiert der Neo-100er mit seiner Truppe bei Rapid. In 15 Pflichtspielen erzielte Soriano in dieser Spielzeit bereits 18 Treffer.

Und egal wie viele noch folgen werden. Das Rampenlicht wird er dennoch nicht suchen, es wird ihn allerdings vermutlich noch öfter finden.

 

Bernhard Kastler