news

Die Bundesliga-Vereine sind heiß auf den ÖFB-Cup

Die Bundesliga-Vereine sind heiß auf den ÖFB-Cup

Der ÖFB-Cup fristet seit Jahren ein glanzloses Dasein im Schatten der Bundesliga.

Er wird weder von den Fans noch von den Medien richtig angenommen und wird von allen Beteiligten stiefmütterlich behandelt.

Dabei ist der K.o.-Bewerb der schnellste Weg nach Europa und bietet kleinen Verein die Möglichkeit, sich auf der großen Fußballbühne zu präsentieren.

Der ÖFB hat in den letzten Jahren durch verschiedene Maßnahmen versucht, den Cup attraktiver zu gestalten. An diesem Wochenende wird der Bewerb erstmals als Saison-Auftakt gespielt. Außerdem ist Verband bestrebt, das Finale in Zukunft in einem fixen Stadion auszutragen.

LAOLA1 hat bei ÖFB-Präsident Leo Windtner, Rapid-Präsident Rudolf Edlinger, Austria-Manager Markus Kraetschmer und Ried-Manager Stefan Reiter nachgefragt, welcher Stellenwert der ÖFB-Cup für sie hat und wie sie zum neuen Saison-Auftakt stehen.

Leo Windtner (ÖFB-Präsident): "Es macht mich stolz, dass der ÖFB-Cup als Saisonauftakt gespielt wird. Das ist, glaube ich, ein weiterer Schritt, diesen Bewerb, der in den letzten Jahren absolut gewonnen hat, noch  attraktiver zu gestalten. Der Cup ist eine Riesenchance für die großen Klubs der Bundesliga, weil man mit sechs Siegen in Europa ist. Aber wie man auch bei der Auslosung gesehen hat, ist es auch eine große Chance für die sogenannten kleinen Klubs den großen den berühmten Haxen zu stellen, oder auch vom großen Kuchen ein bisschen mitnaschen zu können. Und damit wächst insgesamt die Spannung und die Attraktivität des österreichischen Cups. Was den fixen Final-Ort betrifft wollen wir nicht vorgreifen, denn in Kärnten geht es mit dem Ausbau der Wörthersee-Arena in die richtige Richtung. Für uns wäre das auch im Hinblick auf die Länderspiel-Austragungen eine absolute Bereicherung. Wenn das gegeben ist, dann werden wir entscheiden und das Finale für die nächsten drei bis fünf Jahre fix an einen Ort vergeben. Es ist schließlich auch wichtig, dass der Cup eine Tradition entwickelt."

Rudolf Edlinger (Rapid-Präsident): "Der ÖFB-Cup steht schon sehr im Schatten der Meisterschaft, das ist überhaupt keine Frage. Was eigentlich schade ist, denn auf der anderen Seite ist der Cup natürlich eine große Chance für Vereine, die nicht immer im Rampenlicht stehen. Daher bin ich froh, dass man versucht neue Akzente zu setzen. Denn ich persönlich halte den Cup für einen interessanten Bewerb. Vor allem darf man nicht vergessen, dass man im Gegensatz zur Meisterschaft mit sechs Siegen in Europa ist. Es ist aber durchaus positiv, wenn der Cup vor der Meisterschaft beginnt. Er rückt dadurch ein bisschen mehr ins Blickfeld, da die Sommerpause faktisch mit dem Cup-Spiel beendet ist. Insofern halte ich diese neue Regelung für sehr gelungen."

Markus Kraetschmer (Austria-Manager): "Ich finde es sehr gut, dass zum Saisonauftakt die erste Cup-Runde gespielt wird, und der Bewerb somit den Stellenwert bekommt, den er verdient. Gerade als Rekord-Cupsieger mit 27 Titeln freuen wir uns darauf und wollen endlich den 28. holen. In den letzten Jahren hat sich viel rund um den Cup getan. Bundesliga und ÖFB haben hier sehr gut zusammengearbeitet. Es geht immer nur Schritt für Schritt. Der Ausschluss der Amateurmannschaften tut beispielswiese natürlich weh, ist aber für die Entwicklung des Cups ein wichtiger Schritt gewesen. Auch die TV-Übertagungen, sowohl im klassischen Fernsehen, als auch im Internet werden immer besser. Ich glaube, was in den letzten Jahren noch fehlte, ist der Final-Ort. Das ist der letzte, große Schritt um den Cup so attraktiv zu machen wie man ihn aus Deutschland, dem großen Vorbild, kennt. Meine persönliche Meinung ist, dass das Finale nach Wien gehört, weil es die Hauptstadt ist. So wie es in Deutschland heißt: „Wir fahren nach Berlin“, muss es bei uns in ein paar Jahren heißen: „Wir fahren nach Wien“."

Stefan Reiter (Ried-Manager): "Der ÖFB-Cup hat in den letzten Jahren eine Aufwertung gewonnen. Wir sind das beste Beispiel dafür. Als Cup-Finalist in die Euro-Leauge-Qualifikation zu kommen, ist für einen Klub wie die SV Ried natürlich ein tolles Erlebnis. Aber es muss noch mehr getan werden. Es muss wie in der Bundesliga bereits ab der ersten Runde Live-Übertragungen geben. Wir haben ein paar ganz interessante Paarungen. Die Leute müssen sensibilisiert werden, dass der Cup stattfindet. Wir brauchen hier die Zusammenarbeit mit den Medien. Wenn das passiert, wird der Cup auch in Österreich sehr zuschauerintensiv werden. Attraktiv ist er für uns Klubs sowieso."