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"Ich bin besorgt"

Seit 82 Jahren ist der AC Milan nicht mehr so schlecht in eine Saison gestartet.

Erstmals seit 1930 kassierte Milan zum Auftakt der Serie A zwei Heimniederlagen.

Nach einem 0:1 gegen Aufsteiger Sampdoria Genua unterlag der Vizemeister am Samstagabend auch Atalanta Bergamo mit 0:1.

Allegri ist besorgt

"Milan am Boden", titelte die "Gazzetta dello Sport" am Sonntag. Nach drei Runden liegen die Mailänder mit drei Punkten nur im Mittelfeld.

Das Tor von Luca Cigarini in der 64. Minute stürzte Milan in die Krise und bringt Trainer Massimiliano Allegri endgültig in Bedrängnis.

"Ich bin besorgt", gab der angeschlagene Coach zu.

"Wir müssen mehr Einsatz und Selbstbewusstsein zeigen", forderte Allegri. "Wir werden auch in Zukunft Spiele verlieren, aber nicht so", versprach der Trainer den enttäuschten Fans vor dem Champions-League-Start am Dienstag zu Hause gegen Anderlecht.

Kommt Ruud Gullit?

Auf internationalem Parkett muss Allegri die Wende schaffen, sonst ist sein Job in Gefahr.

Die italienischen Sporttageszeitungen spekulieren bereits seit Tagen über einen Bruch zwischen dem Trainer und den Milan-Bossen.

Die "Gazzetta" zitierte Ex-Milan-Star Ruud Gullit vor dem Wochenende bereits mit den Worten: "Wenn Milan ruft, komme ich!"

Der Niederländer hatte zuletzt den russischen Erstligisten Terek Grosny betreut.

Zahlreiche Abgänge

Den Fehlstart allein an Allegri festzumachen, scheint allerdings etwas billig.

Mit Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva hat Milan im Sommer zwei Topspieler an Paris St. Germain verloren. Auch die Routiniers Clarence Seedorf, Mark van Bommel, Alessandro Nesta, Gianluca Zambrotta, Gennaro Gattuso und Filippo Inzaghi sowie Stürmer Antonio Cassano verließen den Verein.

Die Fans reagierten mit Fernbleiben. Noch nie in der Ära von Besitzer Silvio Berlusconi (seit 1986) hat Milan so wenige Saisonkarten verkauft.