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Rodgers wagt das "kalkulierte Risiko" Balotelli

Rodgers wagt das

Brendan Rodgers liebt den Nervenkitzel:

Wenige Wochen nach dem Abschied von Skandal-Profi Luis Suarez zum FC Barcelona hat der Liverpool-Coach einen neuen "bad guy" verpflichtet.

"Es ist seine letzte Chance"

Nachdem der Wechsel des italienischen Stürmers Mario Balotelli vom AC Milan zu den "Reds" bekanntgeworden war, warnte die englische Boulevardzeitung "Sun" bereits: "Hier droht Ärger".

Auch Rodgers gab ohne Einwände zu, dass er mit dem Transfer des eigenwilligen Profis ein "Risiko" eingegangen sei. Das 1:3 seiner Mannschaft am Montagabend in der Premier League bei Manchester City dürfte den 41-Jährigen aber darin bestärkt haben, dass dies notwendig war, um an die überragende vergangene Saison anknüpfen und in der Champions League eine gute Rolle spielen zu können.

Nach dem zweiten großen Transfer von Balotelli in nur 19 Monaten machte der Coach aber auch klar: "Es ist seine letzte Chance, um bei einem großen Klub Fuß zu fassen."

Rodgers ist nicht zu beneiden

Balotelli steht in Liverpool vor einer großen Herausforderung. Er soll den Abgang von Suarez kompensieren.

Der Uruguayer erzielte in 110 Liga-Spielen 69 Treffer und war in der vergangenen Saison der überragende Torjäger auf der Insel. Doch auch Rodgers ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden:

Er muss den 24-jährigen Kicker im Zaum halten, den Kollege Jose Mourinho nach der gemeinsamen Zeit bei Inter Mailand als "untrainierbar" bezeichnete.

Kalkuliertes Risiko

"Es ist ein Risiko, aber wir sind überzeugt, dass wir ihm als Spieler und im Reifeprozess eines jungen Mannes weiterhelfen können", sagte Rodgers.

"Er kennt seine Makel und Fehler. Er sucht jemand, der ihm hilft", erklärte der Coach nach einem dreieinhalbstündigen Gespräch mit dem Exzentriker und meinte, er habe keine Bedenken, dass Balotelli die Struktur der "Reds" zerstöre.

"Er weiß genau, er ist nur ein Teil der Mannschaft."

Balotelli soll für Gefahr sorgen

Warum Rodgers das Risiko eingeht, wurde im Duell beim Meister deutlich.

"Nach einer überragenden Saison wird es schwer für Liverpool, dieses Level wieder zu erreichen. Es wäre auch seltsam, wenn sich nicht bemerkbar machen würde, dass sie einen der besten Spieler der Welt verloren haben", urteilte der "Daily Mirror" am Tag nach der Auftaktniederlage.

Balotelli soll die Gefahr und Unberechenbarkeit zurückbringen, die mit Suarez verloren gegangen ist. "Etwas, das ihm nicht fehlt, ist Selbstvertrauen. Er hat den Glauben und die gewisse Arroganz auf dem Feld, die die besten Teams haben", betonte Rodgers.

Liverpool war chancenlos

Genau das fehlte seiner Truppe im Etihad-Stadion. Balotelli verfolgte die Partie seines neuen Klubs gegen seinen ehemaligen auf der Tribüne.

Der neue Hoffnungsträger musste mitansehen, dass der Vizemeister beim Titelverteidiger chancenlos war. Zwei Abwehrpatzer der Neuzugänge Dejan Lovren und Alberto Moreno ermöglichten den "Citizens" leichte Treffer.

Der montenegrinische Superstar Stevan Jovetic (41., 55.) und Argentiniens Teamstürmer Sergio Aguero (69.) ließen sich nicht lange bitten. Der einzige Liverpool-Treffer resultierte aus einem späten Eigentor von Pablo Zabaleta (83.).

Debüt am Sonntag?

Bereits am Sonntag im Auswärtsspiel gegen Tottenham Hotspur soll sich das ändern - am besten gleich durch einen Treffer von Balotelli.

"Ich bin so froh, zurück zu sein. Es war ein Fehler, England zu verlassen", meinte der Torjäger, der ManCity nach einer Rauferei mit Coach Roberto Mancini im Jänner 2013 in Richtung Italien den Rücken gekehrt hatte.