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Herzog: "Werde mich nicht anbieten"

Herzog:

Vom Abgang Thomas Schaafs bei Werder Bremen hat natürlich auch Andreas Herzog Notiz genommen.

Der ehemalige Spielmacher der Norddeutschen hegt selbst aber keine Ambitionen auf dessen Nachfolge.

"Das entscheide nicht ich. Ich werde mich aber sicher nicht anbieten“, meint Herzog gegenüber „Sky Sport News HD“ und betont gleichzeitig, dass ihm sein derzeitiger Job als Co-Trainer von US-Teamchef Jürgen Klinsmann „irrsinnig Spaß“ mache.

„Bremen ist mir natürlich ans Herz gewachsen, keine Frage, aber ich bin jetzt nicht so, dass ich hier Bewerbungsschreiben aufgebe - das brauche ich nicht."

Neuer Trainer wird es schwer haben

Wer immer nun das Ruder bei den Werderanern übernimmt, für ihn wird es nicht einfach. Dessen ist sich Herzog sicher: „Nach dieser Saison braucht Werder frisches Blut, nicht nur im Trainerteam, sondern auch bei den Spielern. Nach Otto Rehhagel hat es einige Jahre gedauert, bis man wieder erfolgreich war. Jetzt wird es nach Schaaf für den neuen Coach vielleicht ähnlich schwer."

Laut dem ÖFB-Rekordinternationalen hatte es Schaaf aufgrund der mangelnden Qualität der Spieler nicht leicht. Hätte der mittlerweile zu Wolfsburg abgewanderte Sportdirektor Klaus Allofs zu Beginn noch einen „fantastischen Job gemacht“, so seien die Neuverpflichtungen der letzten zwei, drei Jahre keine Glückstreffer mehr gewesen.

"Man hatte Micoud, Diego, Özil - egal, wo die in Deutschland gespielt hätten, sie hätten die jeweilige Mannschaft gleich um 30 Prozent verbessert. Nach Özil war dann kein richtiger Spielmacher mehr da, der in der Offensive den Takt angegeben hat. Aaron Hunt war heuer ganz gut, aber er allein war nicht gut genug."

Werder ohne Schaaf für Herzog nicht vorstellbar

Für Schaaf, unter dem Herzog von 1999-2001 selbst spielte, hat der ehemalige Spielmacher nur lobende Worte übrig: „Thomas ist als Mensch top, umsonst bist du nicht 14 Jahre bei einem Verein, da musst du einfach eine gewisse menschliche Qualität haben.“

Ein Werder Bremen ohne Schaaf, der seit 1972 durchgehend für den Verein in verschiedenen Funktionen aktiv war, könne sich Herzog noch gar nicht so richtig vorstellen. Der 44-Jährige, der achteinhalb Jahre bei den Norddeutschen unter Vertrag stand, lässt sich sogar zu einem ganz besonderen Vergleich hinreißen.

Klassenerhalt enorm wichtig

„Er hat eine Ära geprägt wie seinerzeit Otto Rehhagel und war ähnlich erfolgreich - Meister, Pokalsieger, Europacupfinale. Auch für ihn ist eine wunderbare Zeit zu Ende gegangen, aber so ist das Fußballgeschäft. Er wird sicher genug Auswahlmöglichkeiten haben, um einen Verein zu trainieren.“

Das Wichtigste sei gewesen, dass Bremen sich nach der verkorksten Saison den Klassenerhalt sicherte. Jetzt könnten Schaaf und Werder neue Wege gehen.

„Man kann beiden Seiten nur erfolgreichere Zeiten wünschen“, so Herzog.