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"Volltreffer" Dante wird mit Lob überschüttet

„Ich bin glücklich, nun in München zu sein und hoffe und erwarte, dass eine großartige Saison vor uns liegt.“

Diese Aussage tätigte Abwehrspieler Dante im August im Gespräch mit LAOLA1.

Sein Wunsch sollte – bislang zumindest – in Erfüllung gehen. Der Brasilianer avancierte prompt zu einer fixen Größe im Spiel des FC Bayern und ist aus der Mannschaft des souveränen Tabellenführers nicht mehr wegzudenken.

Der Lockenkopf, der im Sommer für 4,7 Millionen Euro Borussia Mönchengladbach verließ,  um an die Isar zu wechseln, hat sich nicht nur bestens integriert, sondern zugleich von Beginn an Verantwortung übernommen.

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„Er hat sich sofort zurechtgefunden, was nicht immer leicht ist“, zollt ihm Teamkapitän Philipp Lahm Respekt.

Der 29-Jährige strahlt große Ruhe auf dem Platz aus und trägt so maßgeblich dazu bei, dass die Münchner mit nur sechs Gegentreffern in bislang 16 Bundesliga-Spielen die mit Abstand beste Defensive stellen.

Heynckes gerät ins Schwärmen

So kommt es nicht von ungefähr, dass Trainer Jupp Heynckes ins Schwärmen gerät, wenn er über seinen Schützling spricht. Dante sei „ein Volltreffer als Einkauf“ und bis auf „ganz wenige Ausnahmen ein Garant für die Sicherheit."

Damit nicht genug, setzt ihm der 67-Jährige, ein Verfechter des Rotationsprinzips, die Krone auf. „Wenn er fit ist, dann spielt er.“

Überragende Pass-Quote

Die Statistik belegt dies, hat Dante doch sämtliche Liga-Matches durchgespielt. Des Weiteren offenbaren die Zahlen, wie unverzichtbar er für seinen Klub geworden ist.

92,4 Prozent seiner Pässe erreichen den Mitspieler – ein überragender Wert. Erst recht, wenn man bedenkt, dass der Brasilianer aufgrund seiner Stärke in der Spieleröffnung keiner jener Abwehrspieler ist, die sich rein auf Sicherheitspässe stützen.

Gefahr bei Standards

Auch seine Torgefährlichkeit bietet den Bayern neue Optionen. Mit elf Torschüssen verzeichnet er deutlich mehr als seine Innenverteidiger-Kollegen Daniel van Buyten, Holger Badstuber und Jerome Boateng zusammen (acht).

Gerade hier bestand für die Münchner Nachholbedarf, zählten die Standards doch lange Zeit nicht unbedingt zu den Stärken des Rekordmeisters.

Garant mit kleinem Makel

Selbst Matthias Sammer, der mit der Verteilung von Lob für gewöhnlich sehr sparsam umgeht, schwärmt vom 1,88m-Hünen. „Er ist ein Gigant bisher“, zitiert der „kicker“ den Sportvorstand.

Bei aller Lobhudelei muss allerdings auch ein Kritikpunkt erlaubt sein. Dantes Zweikampf-Quote (59,3 Prozent) ist ausbaufähig. Verglichen mit Holger Badstuber (67,0) oder Philipp Lahm (63,5) hinkt er deutlich hinterher.

Traum von der WM

Der Brasilianer gelobt Besserung und verspricht, weiter „in jedem Training Vollgas“ zu geben, um auch diese kleine Schwachstelle auszumerzen.

Das wird auch nötig sein, um seinem ganz großen Traum näher zu kommen. Dante will bei der Weltmeisterschaft 2014 in seinem Heimatland Teil der „Selecao“ sein, wurde bislang aber noch nicht mit einem Nationalteam-Einsatz für den Rekord-Weltmeister belohnt.

Spielt er jedoch weiter auf einem derart hohen Niveau, wird es auch für Teamchef Luiz Felipe Scolari über kurz oder lang kein Vorbeikommen an Dante geben.

 

Christoph Nister