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Bayern-Kantersieg: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Bayern-Kantersieg: Es ist nicht alles Gold, was glänzt

5:0 Tore. 23:5 Torschüsse. 78 Prozent Ballbesitz.

Die nackten Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Der FC Bayern hat den Hamburger SV im Auftaktspiel der deutschen Bundesliga beherrscht.

Die ersten drei Punkte sind für die Münchner eingefahren, schlussendlich waren die Hanseaten jedoch nur ein kleiner Schritt auf dem Weg zum anvisierten vierten Meistertitel in Folge, den bislang noch nie eine deutsche Mannschaft geschafft hat.

Bei allem Überschwang über herausragende Zahlen und tolle Tore ist bei den Münchnern aber noch nicht alles Gold, was glänzt. Andererseits war beim HSV, der weiter auf Positiv-Schlagzeilen warten muss, nicht alles schlecht.

Fünf Erkenntnisse des Eröffnungsspiels der 53. Bundesliga-Saison:

Harter Brocken

Die Hamburger erwiesen sich in der ersten Hälfte als enorm harter Brocken. Als Dosenöffner fungierte daher wenig überraschend eine Standardsituation. Einen Alonso-Freistoß verwertete Benatia per Kopf. Der Aktion ging allerdings eine Fehlentscheidung voraus. Bevor Schiedsrichter Dankert ein Foulspiel an Costa pfiff, klärte Alaba an der Seitenlinie – der Ball war allerdings im Aus, was die Unparteiischen übersahen.

Grenzgänger

Mit Spahic hat der HSV einen Eisenfuß verpflichtet, der ganz klar als „Aggressive Leader“ voranging. Es gab kaum eine Aktion, in der er nicht mit einem Bayern-Spieler aneckte und diesem seine Meinung kundtat. Der bald 35-Jährige (18. August) hatte allerdings auch großes Glück, dass er, bereits mit Gelb verwarnt, nach einem rüden Foul an Lewandowski in der zweiten Hälfte nicht vom Platz gestellt wurde.

Rotationsmaschine

Wohl dem, der einen Götze oder Thiago in der zweiten Spielhälfte ins Spiel bringen kann. Trainer Guardiola ist darum bemüht, seinen Stars immer wieder Verschnaufpausen zu verschaffen. Diesmal hat es die beiden Super-Techniker erwischt, während etwa Bernat gar nicht zum Einsatz kam. Wenn Ribery, Badstuber oder auch Martinez zurückkehren, wird der Konkurrenzkampf noch verschärft. Ein derart breit aufgestellter Kader ist ein Luxus, auf Dauer wird es aber unzufriedene Stars geben – dann ist das diplomatische Geschick Guardiolas gefordert.

Hacke, Spitze, eins, zwei, drei

Mit dem 2:0 war das Spiel wohl entschieden. Entsprechend gelöst wirkten die Bayern-Stars auch auf dem Platz. Die Vorarbeit von Costa zu Müllers 3:0 per Außenrist-Flanke ließ selbst Nicht-FCB-Fans mit der Zunge schnalzen, auch der Steilpass von Lewandowski vor dem 4:0 durch Müller war von allerhöchster Güteklasse. Costa, der ein starkes Bundesliga-Debüt feierte, belohnte sich selbst mit dem Treffer zum Endstand.

Zahlenspielereien

Die beste Nachricht für den HSV: Er hat das schwerste Spiel in dieser Saison bereits hinter sich. Die Bilanz der letzten sechs Gastspiele bei den Bayern: 0 Punkte, 3:36 Treffer. In München fühlen sich die Nordlichter offensichtlich alles andere als wohl. Für die Bayern war es bereits das 600. Bundesliga-Spiel ohne Gegentreffer, das 350ste zuhause. Arjen Robben hat indes sein 200. Pflichtspiel im FCB-Trikot gefeiert und der amtierende Meister hat auch im 13. offiziellen Eröffnungsspiel nicht verloren (elf Siege, drei Remis).


Christoph Nister

STAT-CHECK BAYERN


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