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Yaya Toure bemängelt seine Popularität

Yaya Toure bemängelt seine Popularität

Yaya Toure hat in seiner bisherigen Karriere unter anderem sechs Meisterschaften, einen Champions-League-Titel und dreimal die Auszeichnung für Afrikas Fußballer des Jahres gewonnen.

Dennoch fühlt sich der Star der Elfenbeinküste nicht entsprechend gewürdigt.

"Ich hätte mehr Anerkennung verdient", sagte der 31-Jährige, der mit seinem Team bei der WM am Samstag in Recife auf Japan trifft.

Herkunft als Ursache?

Als entscheidenden Grund für die angeblich zu geringe Wertschätzung wertete Toure seine Herkunft. Er werde nur deshalb nicht als einer der besten Mittelfeldspieler der Welt gesehen, weil er aus Afrika stamme, meinte der Legionär von Manchester City.

"Einige Menschen sehen Afrikaner noch immer als Tiere und nicht als Menschen."

Die fehlende Anerkennung betrifft laut Toure auch andere herausragende afrikanische Spieler wie seinen Landsmann Didier Drogba oder den Kameruner Samuel Eto'o. Schuld daran seien die Medien.

"So lange wir gut spielen, aber nicht die Aufmerksamkeit der Medien haben, werden wir nicht dort hinkommen, wo wir hinwollen."

Vergleich mit Messi

Europäische Spieler haben es in punkto medialer Unterstützung leichter, meinte Toure und nannte als Beispiele die Barcelona-Strategen Xavi und Andres Iniesta.

"Sie werden oft für ihre Offensiv-Qualitäten gelobt, aber wenn sie einmal im Defensivverhalten einen Fehler machen, werden sie praktisch nie kritisiert."

Deren Clubkollege Lionel Messi habe es mittlerweile zu einer Popularität gebracht, die ein Spieler wie er, Toure, gar nicht erreichen könne.

"Egal, wo man in Afrika hingeht, jeder kennt Messi. Doch wenn man in Europa die Leute fragt, wer Yaya Toure ist, sagen sie 'Wer ist das?' Vielleicht kennen einige meinen Namen, aber nicht mein Gesicht. Das Gesicht von Messi kennt jeder."

Keine Karte zum Geburtstag

Mit Messi, Xavi und Iniesta gewann Toure von 2007 bis 2010 mit Barca sieben Titel, danach ging er um rund 30 Millionen Euro zu Manchester City.

Für die Meistertitel 2012 und 2014 sowie den FA-Cup-Sieg 2011 war der strenggläubige Muslim maßgeblich verantwortlich, in der abgelaufenen Saison erzielte er 20 Tore - dies schaffte als Mittelfeldspieler in der Premier League vor ihm nur Frank Lampard.

Trotz dieser beeindruckenden Bilanz machte sich bei Toure zuletzt wieder das Gefühl mangelnder Wertschätzung breit, was diesmal an seinem Arbeitgeber lag. Seit die City-Klubbesitzer aus den Vereinigten Arabischen Emiraten dem Ivorer bei einer Feier im Mai in Abu Dhabi nicht zum 31. Geburtstag gratulierten, steht ein Vereinswechsel im Raum.

Ein Geburtstags-Tweet und eine Torte von den "Citizens" waren zu wenig.

"Wenn er von Manchester City nicht respektiert wird, wird er gehen", sagte Toures Manager Dimitri Seluk, der aber laut englischen Medien nur eine Gehaltserhöhung für seinen Schützling erwirken will.

Toure selbst kündigte an, sich erst nach der WM zu diesem Thema zu äußern.