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"Soligorsk ist keine Übermannschaft"

Die SV Ried startet am Donnerstag ihren zweiten Anlauf auf die Europa-League-Gruppenphase.

In der vergangenen Saison scheiterten die Innviertler nach einem Aufstieg gegen Bröndby Kopenhagen im Playoff an PSV Eindhoven, diesmal müssen sie bereits in der zweiten Qualifikationsrunde das erste Mal ran.

Unmittelbar vor dem Meisterschaftsstart am Sonntag wartet am Donnerstag (18.30 Uhr) das schwierige Auswärtshinspiel beim weißrussischen Vizemeister Schachtjor Soligorsk.

Die Truppe von Chefcoach Heinz Fuchsbichler flog am Mittwochvormittag mit einem Charterflieger von Linz nach Minsk, von dort ging es mit dem Bus weiter ins 150 Kilometer entfernte Soligorsk.

"Eher ein Platz mit Tribüne"

Nach einer anstrengenden Anreise erwartet die Rieder zumindest im 4.500 Zuschauer fassenden Stroitel-Stadion kein Hexenkessel.

"Auf einer Seite ist eine Tribüne, auf den anderen drei Seiten ist nichts. Also es ist eher kein Stadion, sondern ein Platz mit Tribüne", berichtete Co-Trainer Gerhard Schweitzer, der den Gegner im Meisterschaftsspiel gegen BATE Borisow vor Ort beobachtet hatte.

Aus sportlicher Sicht müssen die Fuchsbichler-Schützlinge in Soligorsk, einer Stadt mit mehr als 100.000 Einwohnern und einem großen Kalisalzabbau-Werk, aber mit harter Gegenwehr rechnen.

"Spielen irrsinnig schnörkellos"

"Ihre Stärken liegen im körperlichen Bereich, sie sind auch gut organisiert, spielen irrsinnig schnörkellos und operieren fast nur mit langen Bällen", charakterisierte Rieds Trainer die Soligorsk-Mannschaft.

Beim mehrmaligen DVD-Studium wurde neben einer starken linken Seite aber auch etwas anderes deutlich.

"Es ist keine Übermannschaft, das habe ich auch gesehen. Wir haben unsere Chancen", war Fuchsbichler optimistisch.

Wichtig wäre vor allem ein Auswärtstor.

"Und wenn geht kein Gegentor, das wäre wünschenswert", ergänzte Rieds Trainer. Im Europacup denken die Oberösterreicher nur von Spiel zu Spiel.

"Rene steht momentan goldrichtig"

"Wir wollen ein gutes Ergebnis erreichen, damit wir im Heimspiel angreifen können, und wenn wir das erledigt haben, können wir schauen, was uns als nächstes erwartet", sagte Fuchsbichler.

Fast der gesamte Kader machte die Reise nach Weißrussland mit, die nicht einsatzfähigen Ivan Carril, Clemens Walch und Markus Hammerer allerdings nur aus Trainingszwecken.

Die Hoffnungen ruhen vor allem auf Rene Gartler, der im Cup beim 4:1 in Kufstein gleich einen Doppelpack erzielte.

"Rene steht momentan immer goldrichtig, das ist super. Er arbeitet sehr konzentriert und wird auch dafür belohnt. Ich hoffe, es geht so weiter", lobte Fuchsbichler seinen Stürmer.

Der Ex-Rapidler selbst rechnete mit einer hohen Hürde.

"Es ist sicher keine schlechte Mannschaft, wenn man bedenkt, dass sie hinter Champions-League-Teilnehmer Borisow Zweiter geworden sind, aber wir haben sicherlich das Potenzial, um weiterzukommen", meinte der 26-Jährige.

Aufseiten der Weißrussen dürfte genau jene Elf beginnen, die gegen Borisow am 7. Juli sowie zuletzt am 13. Juli gegen Neman Grodno in der Meisterschaft ein 1:1 holte.

Soligorsk-Trainer optimistisch

Soligorsk liegt nach 18 Spielen der Ganzjahresmeisterschaft drei Punkte hinter Borisow zurück, hat aber auch noch ein Spiel mehr ausgetragen.

"Wir haben keine guten Erinnerungen an den Europacup, jetzt wollen wir aber etwas erreichen und ich glaube, dass wir den Aufstieg schaffen werden", sagte Soligorsk-Trainer Wladimir Schurawel.

Sturm gewann 2008

Auch die Weißrussen sind über den Gegner bestens informiert, war doch beim ÖFB-Cup-Spiel der Rieder in Kufstein ein Spion vor Ort.

Kapitän Andrei Leontschik gab die Marschrichtung vor: "Die Aufgabe ist sehr schwierig, aber ich bin überzeugt, dass wir gewinnen können."

Das bisher einzige Duell mit Soligorsk aus österreichischer Sicht entschied 2008 Sturm Graz in der 2. UI-Cup-Runde (2:0 h, 0:0 a) für sich.

Im Vorjahr zogen die Grazer im Play-off zur Champions League gegen Borisow (1:1 a, 0:2 h) den Kürzeren.

 

Schachtjor Soligorsk-SV Ried
Soligorsk, Stroitel-Stadion, 18.30 Uhr, SR Ovidiu Alin Hategan/ROM
Rückspiel am 26. Juli (19.00 Uhr) in der Keine-Sorgen-Arena

Soligorsk: Tsygalko - Roschkow, Postnikow, Januschkewitsch, Kolomyts
- Grenkow, Chachaturyan - Balanowitsch, Komarowski, Sitko - Osipenko

Ersatz: Grybauskas - Kirenkin, Leontschik, Tsewan, Rios, Kowalew, Janusch, Puchow, Wergeytschik

Ried: Gebauer - M. Reiter, Reifeltshammer, Riegler - Hinum, Hadzic,
A. Schicker - Nacho, Zulj, Meilinger - Gartler

Ersatz: Lucic, Schober - Schreiner, Trauner, Grössinger, Ziegl, Guillem, Möschl, Ibrahimovic, Rensch

Es fehlen: Walch (Trainingsrückstand nach Mittelohrenentzündung),
Carril (im Aufbautraining), Hammerer, Karner (rekonvaleszent),
Burghuber, Baumgartner (nicht im Kader)