Nach und nach kamen die Gäste in diese Regenschlacht, es regnete seit der Ankunft in Belgien durch, besser hinein und landeten vor der Pause einen Doppelschlag. Beide Treffer, aber vor allem jener von Kevin Kampl, wunderschön herausgespielt. Allerdings sollte es nicht das schönste Tor bleiben.

"Wir haben wunderschöne Treffer erzielt, aber auch sehr gut verteidigt. Wir sind geschlossen aufgetreten, hatten ein klares Konzept und haben verdient gewonnen", resümierte Schmidt nach den intensiven 90 Minuten.

Wunderschöne Treffer mit Alan als Höhepunkt

Linksverteidiger Andreas Ulmer erkannte indes die Effizienz als Schlüsselfaktor: "Wir haben unsere wenigen Chancen genützt."

Vor allem Alan, der nach dem zwischenzeitlichen 1:2, den Salzburger Endstand herstellte - und wie! Mit einem wunderschönen Fallrückzieher knallte der Brasilianer das Leder zum 3:1 in die Maschen.

"Es war ein schönes Tor, aber wichtiger war der Sieg", gab sich der Stürmer nach dem Spiel bescheiden. Unrecht hat der mögliche ÖFB-Angreifer der Zukunft damit freilich nicht.

"Der Trainer hat uns gesagt, dass dieses Spiel heute wie eines in der K.o.-Phase ist. Das haben wir gut gemacht, das Ergebnis war das Wichtigste", so der 24-jährige Zaubertorschütze.

Erster Sieg in Lüttich macht Lust auf mehr

Es war für eine Salzburger Mannschaft der erste Sieg in Lüttich im dritten Anlauf. 2010 hatten die "Bullen" im Sechzehntelfinal-Hinspiel wie 2013 2:0 zur Pause geführt. Dieses Mal unterlagen die Österreicher nicht noch 2:3, sondern gewannen und blicken nun hoffnungsvoll ins Frühjahr.

"Wir sind eine gute Truppe und bereit für jede Mannschaft", sagte etwa Alan im Hinblick auf die Möglichkeiten in der K.o-Phase.

Dusan Svento, der das erste Tor (in dieser Saison) und das zweite mit einem Ferserl mustergültig auflegte, schilderte: "Das Team hat riesiges Potenzial, schauen wir mal, was passiert."

"Wir brauchen uns vor niemanden verstecken, so selbstbewusst können wir sein. Mal sehen, wen wir bekommen", wartet Kampl, der zum ersten Mal seit 15. September traf - und das vor Familie und 50 Freunden, die extra aus seiner 1,5 Autostunden entfernten Heimat in Deutschand angereist waren.

"Wir sollten von Spiel zu Spiel schauen, aber es ist schon sehr viel drinnen", betonte Ulmer im Kontext des Europa-League-Frühjahrs "Wir müssen am Boden bleiben, brauchen etwas Losglück und trauen uns aber auch was zu. Wir sollten nicht zu weit schauen", schlug indes Schwegler vor.

"Können Top-Gegner ausschalten"

Was sagt der Coach? "Wir sind sicherlich in der Lage, uns in zwei Spielen gegen einen Top-Gegner durchzusetzen. Wenn wir Top-Leistungen bringen und ein wenig Schlachtenglück haben",formulierte Schmidt.

Sein Pendant Guy Luzon lobte indes Kampl und Alan in den höchsten Tönen ("Die können für jedes Team in Europa spielen, sie werden nicht lange in Salzburg sein"), hielt aber auch fest, dass "das Ergebnis nicht zeigt, was wirklich am Feld war. Salzburg war einfach viel effizienter."

Somit war diese Partie für die Mozartstädter bereits auch eine gute Probe für die K.o.-Phase. "Das war eine wichtige Erfahrung. Nämlich, dass sich ein Gegner von unserem Gegenpressing lösen kann, wir aber dennoch den Kampf annehmen können. Das war eine wichtige Komponente", wusste Schwegler.

So sah das auch Schmidt: "Lüttich ist unter Wert aus der Europa League ausgeschieden, die große Qualität hat man heute gesehen und solch ein Kaliber kann uns auch im Frühjahr begegnen."

Schmidt erkennt weitere Fortschritte

Angst und bange wird ihm deswegen ganz und gar nicht. "Wir sind in der Lage, uns darauf einzustellen und auch zu kämpfen. Unsere Stärke ist nicht die individuelle Qualität alleine, sondern die extreme Geschlossenheit und Überzeugung, unsere Spielidee ohne Zweifel umzusetzen."

Der Deutsche erkennt dabei auch weitere Fortschritte: "Ich glaube, wir verteidigen besser als zuvor. Was das Defensivverhalten betrifft, haben wir uns weiterentwickelt. Auf der Innenverteidiger- und auf der Sechser-Position haben wir noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht."