„Es ist natürlich immer positiv, wenn man Tore schießt, egal wann. Wir wissen, dass wir am Ende noch zulegen und Chancen kreieren können. Das ist für uns sehr wichtig“, erklärte Hofmann das Geheimnis, warum ausgerechnet die Schlussminuten immer wieder für Tore genützt werden können.

Zuletzt wurde dies gegen Dynamo Kiew unter Beweis gestellt, als Christopher Trimmel in der Nachspielzeit noch das 2:2 erzielte.

„Wichtig ist, dass wir die Tore erzielen. Schön wäre es natürlich, wenn wir in Führung gegangen wären, wir hätten durchaus genug Möglichkeiten gehabt, haben die leider nicht genützt. Das macht mich trotzdem nicht nervös, weil es für mich wichtig ist, dass man sich permanent Torchancen erarbeiten kann. Das spricht für den Charakter und die Moral der Mannschaft, dass sie nie aufgibt, immer an sich glaubt, aber auch guten Fußball zeigen kann“, analysierte Barisic.

„Mannschaft auch gewillt, ins offene Messer zu laufen“

Als Sabitzer per Kopf eine perfekt getimte Flanke des eingewechselten Thomas Schrammel in den Maschen versenkte, belohnte sich Rapid für den hohen Aufwand, der betrieben wurde. Mehr war schlussendlich nicht mehr drin.

„Selbst nach dem Ausgleich wollte die Mannschaft noch einmal nachlegen und unbedingt gewinnen. Auch das zeigt den Charakter der Mannschaft, dass sie auch gewillt ist, ins offene Messer zu laufen, wenn es sein muss. Das spricht für sie“, war der Chefbetreuer zufrieden.

Mit dem Remis zeigten sich die Spieler durchaus zufrieden, auch wenn der eine oder andere die Chance witterte, den ersten Dreier mit nach Hause zu nehmen. In der Tabelle hingegen bleibt Rapid vor den beiden Heimspielen gegen Genk und Thun mit lediglich zwei Punkten Tabellen-Schlusslicht.

Trotzdem wird die Hoffnung auf den Aufstieg noch nicht aufgegeben. Die zuletzt gezeigten Leistungen stimmen alle Beteiligten positiv.

Nüsse sammeln für die Winterzeit

„Da müssen wir ruhig bleiben und schauen, was geht. Wir haben aber jetzt gesehen, dass wir mithalten können. Wir haben auf jeden Fall eine Chance“, meinte Boyd.

Auch Palla merkt trotz Rückstand an: „Aufgeben werden wir sicher nicht. Es ist natürlich sehr schwer, das wissen wir. Aber in der Gruppe waren wir nie Favorit. Es heißt, kämpfen bis zum Ende.“

Während der Trainer der Tabelle keine Beachtung schenkt, geht Hofmann davon aus, dass in den ausstehenden drei Partien „noch alles drin ist“. Im besten Fall winkt ein Showdown am letzten Spieltag gegen Dynamo Kiew. Dafür braucht es jedoch schon davor zwei ertragreiche Spieltage im Ernst-Happel-Stadion.

Je näher der Winter kommt, desto mehr Vorräte legt sich US-Stürmer Boyd schon einmal an. „Jetzt ist es okay, jetzt haben wir einen Punkt geholt. Langsam holen wir unsere Nüsse ran, irgendwann ist dann Winterzeit. Schauen wir mal, wie viele Nüsse wir dann haben.“


Aus Genk berichtet Alexander Karper