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Rooneys Tor zählt, Ukrainern wird keines gegönnt

Rooneys Tor zählt, Ukrainern wird keines gegönnt

England steht als Sieger der Gruppe D im Viertelfinale der EM in Polen und der Ukraine. D

ie Engländer setzten sich am Dienstagabend in der Donbass-Arena von Donezk gegen Mitgastgeber Ukraine hauchdünn mit 1:0 (0:0) durch.

Den entscheidenden Treffer erzielte ausgerechnet der nach seiner Sperre erstmals einsatzberechtigte Stürmerstar Wayne Rooney per Kopf (48.).

Die Ukrainer waren großteils die bessere Mannschaft und hatten auch Pech, dass ein Treffer von Marko Devic (62.) wohl zu Unrecht nicht anerkannt wurde.

Zweiter Gastgeber bei EURO gescheitert

Die Engländer bekommen es nun am Sonntag in Kiew mit Italien, dem Zweiten der Gruppe C, zu tun.

Mit der Ukraine (3) ist damit nach Polen auch der zweite Gastgeber wie auch vor vier Jahren Österreich und die Schweiz nach der Gruppenphase ausgeschieden.

Vor Schweden (3) und hinter Frankreich (4) gab es aber immerhin Rang drei.

Die Donbass-Arena ist damit weiterhin kein guter Boden für die Blochin-Truppe, ist sie dort nach fünf Partien doch immer noch sieglos.

Rooney wieder zurück, Schewtschenko nur Joker

Bei den Engländern rückte Rooney nach abgesessener Sperre erwartungsgemäß in die Mannschaft, für ihn musste mit Andy Carroll einer der Torschützen vom 3:2-Sieg gegen Schweden auf die Bank.

Während die "Three Lions" also auf ihren Stürmerstar bauen konnten, fehlte dieser im Dress der Ukrainer.

Der mit Knieproblemen kämpfende Andrij Schewtschenko hatte den Fitnesstest vor der Partie nicht bestanden und saß daher zu Beginn nur auf der Bank.

Da auch Andrij Woronin erstmals im Turnier nicht erste Wahl war, bildeten Devic und Artem Milewskij ein völlig neues Sturmduo. Auch sonst würfelte Teamchef Oleg Blochin seine Truppe personell ordentlich durcheinander.

Im offensiven Mittelfeld bekam Denis Garmasch gegenüber Sergij Nasarenko den Vorzug, in der Innenverteidigung wurde Taras Michalik durch Jaroslaw Rakizki ersetzt.

Ukrainer haben "Three Lions" im Griff

Die neue Mischung machte ihre Sache aber sehr gut. Die Gastgeber dominierten das Spielgeschehen, hatten mehr Ballbesitz, waren viel bissiger und engagierter.

Auf der anderen Seite offenbarten die Engländer immer wieder Schwächen in der Abwehr.

Schüsse von Garmasch (7.) und Oleg Gusew (22.) gingen drüber, bei einem Abschluss des agilen Andrij Jarmolenko war England-Goalie Joe Hart auf dem Posten (30.).

Den Engländer merkte man an, dass ihnen ein Remis zum Weiterkommen reicht, sie machten kaum etwas fürs Spiel und wurden auch nur einmal gefährlich.

Der am langen Eck alleine stehende Rooney setzte einen Kopfball nach Young-Idealflanke neben das Tor (28.).

Nicht gegebenes Tor lässt Blochin toben

Nach dem Seitenwechsel stellte die Truppe von Teamchef Roy Hodgson gleich einmal den Spielverlauf auf den Kopf.

Eine Flanke von Steven Gerrard wurde von den Ukraine-Verteidigern Selin und Chatscheridi zweimal abgefälscht und Rooney musste am langen Eck nur mehr zum 1:0 einköpfeln (48.).

Spielbestimmend waren aber weiterhin die Gastgeber. Ein Milewskij-Kopfball vom Fünfer nach Jarmolenko-Flanke ging nur knapp drüber (61.).

Eine Minute später gesellte sich zur mangelnden Effizienz auch noch Pech.

Englands John Terry dürfte vor den Augen des Torrichters den Ball nach einem Devic-Abschluss hinter der Linie abgewehrt haben. Schiedsrichter Viktor Kassai ließ allerdings weiterspielen.

Schlussoffensive wird nicht belohnt

Für Devic war es die letzte gute Aktion, für die Schlussoffensive brachte Blochin den 35-jährigen Schewtschenko.

Kurze Zeit später ließ sich Hart beinahe von einem Konopljanka-Hammer überraschen (73.). In der Nachspielzeit verfehlte Jarmolenko nur knapp das Tor (91.).

Schewtschenko konnte dem Spiel keine entscheidende Wende geben, die Ukrainer mussten als bessere Mannschaft doch unverdient als Verlierer den Platz verlassen.

Bei den Engländern avancierte Ashley Cole, der in der 68. Minute eine der wenigen Chancen seiner Mannschaft ausgelassen hatte, mit seinem 21. Einsatz zum alleinigen Rekord-Turnierspieler.

Der Chelsea-Spieler überholte damit Peter Shilton und David Beckham, die es auf jeweils 20 Partien bei einer EM oder WM brachten.