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Scherb: "Bitte, Hände weg vom Ligaformat!"

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Zum dritten Mal in Folge startet Österreichs zweithöchste Spielklasse am Freitag mit zehn Teams in die neue Saison.

Ein Format, das die Zwölferliga ablöste und nicht völlig unumstritten ist. Nicht zuletzt der Aufstiegsmodus, der den Regionalligameistern kein automatisches Weiterkommen garantiert, sorgt dafür.

Geht es nach St. Pöltens Coach Martin Scherb, ist die Zehnerliga aber alternativlos. "Bitte, Hände weg vom Ligaformat", forderte Scherb am Mittwoch.

Für Scherb, der mit St. Pölten immerhin schon in seine fünfte Erstliga-Saison geht, ist eines klar: "Diese Liga hat sich in den vergangenen zwei Jahren sportlich unheimlich entwickelt."

"Qualität höher als in der Bundesliga"

"Im Frühjahr, zumindest zu Beginn war die Qualität in der Liga höher als die in der Bundesliga", erklärt der 43-Jährige bei der Liga-Auftakt-Pressekonferenz in Niederösterreichs Landeshauptstadt.

"Ich habe die Zehnerliga erlebt, die Zwölferliga mit den Amateurteams (der Bundesligisten, Anm.) ebenfalls. Sportliche Herausforderung ist ausschließlich mit diesem Format mit zwei Zehnerligen gegeben", sagte Scherb.

Die immer wieder von den Landesverbänden erhobene Forderung nach dem direkten Aufstieg und die damit verbundene Aufstockung wird von der Liga kritisch gesehen.

Dritte Liga als Lösung?

Zuletzt äußerte sich Ligavorstand Georg Pangl im Frühjahr negativ ("Es fehlt die wirtschaftliche Basis") und handelte sich dafür prompt Kritik vom ÖFB ein.

Während manche den Status quo - also ohne direkten Aufstieg der Regionalligisten, die derzeit in die Relegation müssen - als gegeben ansehen, kann sich Scherb die Möglichkeit einer dritten österreichweiten Spielklasse vorstellen.

"Da kann man dann eine Lizenzierung light machen, und das wäre auch wieder ein Thema für die Amateurteams der Bundesligisten", merkte Scherb an.

Sechzehnerliga ist nicht "mehrheitsfähig"

Ähnliche Ansichten vertritt Erste Liga-Präsident Gerhard Stocker. "Sind drei Regionalligen wirklich klug? Vielleicht sollte man eine echte Übergangsliga vom Amateur- zum Profi-Fußball machen", meinte der Tiroler, der im Hinblick auf die Landesverbände, denen teilweise eine Sechzehnerliga vorschwebt, aber einschränkte: "Das ist nicht mehrheitsfähig."

Wichtig ist Stocker aber vor allem, Klarheit zu haben - und das noch im Herbst. "Ich wünsche mir, dass wir im Winter sagen können, 'das ist das Ende der Ligadiskussion."

Lösung für einige Jahre

"Das Ligaformat wird beschlossen, und dann fährt man es in den nächsten Jahren ohne ständige Diskussion. Das ist ein Dauerbrenner, der sollte endlich gelöscht werden", betont Stocker.

Pangl will derzeit die Gesprächsbasis nicht gefährden. "Die Bundesliga selbst will sich offiziell zu der Frage nicht äußern bzw. die Positionen nicht öffentlich abstecken", erklärte er.

"Es gibt Gespräche mit dem ÖFB. Ich gehe davon aus, dass wir noch vor dem Winter zu einer Lösung kommen. Und die muss dann für ein paar Jahre halten."