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Spanien vor Halbinale für EM-Revanche gerüstet

Spanien vor Halbinale für EM-Revanche gerüstet

Der Fußball-Confederations-Cup mag als Retortenprodukt gelten, als besseres Aufwärmen für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.

Was bei der WM-Generalprobe in Brasilien bisher aber geboten wurde, kann sich wahrlich sehen lassen.

Die Halbfinalduelle Brasilien - Uruguay und die Wiederholung des EM-Finales von 2012 Spanien - Italiensind nur der augenfällige Ausdruck eines Turniers, das bisher Fußball auf hohem Niveau geboten hat.

Hochkaräter im Halbfinale

Nun also stehen sich Rekord-Weltmeister (Brasilien), Premieren-Weltmeister (Uruguay), Vierfach-Weltmeister (Italien) und aktueller Weltmeister (Spanien) gegenüber - die Traum-Halbfinali sind perfekt.

Gerade das Duell zwischen Spanien und Italien verspricht höchste Spannung.

Denn die Nerazzurri brennen auf Revanche für das 0:4 vor einem Jahr im EM-Finale in Kiew.

Italien auf Revanche aus

"Ich denke, für Italien ist das Spiel sehr wichtig, denn die Erinnerung an die Niederlage bei der EM ist bei ihnen noch frisch. Ich bin sicher, sie werden auf Revanche aus sein", sagte Spaniens Trainer Vicente del Bosque nach dem 3:0 über Nigeria zum Abschluss in Gruppe B.

"Das Spiel wird eine echte Herausforderung für uns." Von den Vorstellungen seines Teams war er jedenfalls angetan.

"Das ist der Fußball, den wir uns vorstellen: Wir sind alle Verteidiger, wir sind alle Mittelfeldspieler, wir sind alle Angreifer", kommentierte er die Vorstellung von Außenverteidiger Jordi Alba, der mit einem für ihn ungewöhnlichen Doppelpack glänzte.

Probleme mit der Hitze

Größter Gegner für die Spanier im schwül-heißen Estadio Castelao war mehr das Wetter als der Afrikameister.

Cesc Fabregas musste wegen eines Hitzeschlags raus, sein Barcelona-Kollege Sergio Busquets übergab sich nach dem Abpfiff in den Stadion-Katakomben.

"Die Hitze war unwahrscheinlich, die Füße tun weh", erzählte Jordi Alba.

Balotelli fehlt gegen Spanien

Bitter für Italien, dass Zweifach-Torschütze Mario Balotelli für das Gigantenduell absagen muss.

Der Stürmer leidet an einer Oberschenkelverletzung, die er sich am Samstag bei der 2:4-Niederlage im letzten Gruppenspiel gegen Gastgeber Brasilien zugezogen hatte.

Für ein eventuelles Finale könnte der 22-Jährige aber wieder fit werden. Auch Abwehrspieler Iganzio Abate fällt mit einer verrenkten Schulter definitiv aus.

Italien-Coach Cesare Prandelli hofft, dass zumindest Spielmacher Andrea Pirlo nach seiner Wadenzerrung fit ist.

Brasilien hat nicht vergessen

Uruguay wiederum blickte nach dem 8:0 über Tahiti mit großer Vorfreude auf das Südamerika-Duell mit den Gastgebern.

Auch da kommt es zu einer Revanche - für eine Partie, die auch nach 63 Jahren in Brasiliens Fußball-Seele weder vergessen noch verwunden scheint.

Das kleine Uruguay raubte dem großen Brasilien durch ein 2:1 im Maracana von Rio de Janeiro 1950 den fest eingeplanten ersten WM-Titel.

Uruguay schont Spieler

Uruguays Trainer Oscar Tabarez hatte seine Taktik schon gegen Tahiti voll auf das anvisierte Spiel gegen die Selecao ausgerichtet.

"Wir haben eine paar Spieler geschont, sonst hätten sie länger gebraucht, um sich zu erholen. Jetzt haben wir zwei weitere Chancen, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Obwohl wir Brasiliens Qualitäten kennen, wollen wir ein gutes Resultat erreichen", sagte der Coach.

Tahiti hat "viel gelernt"

Für Tahiti bleiben schöne Erinnerungen an eine ungewöhnliche Bühne, aber auch eine Reihe Negativrekorde: Die meisten Gegentore (24) bei einem Confed Cup.

Die beiden höchsten Niederlagen der Turniergeschichte und das schnellste je bei einer Mini-WM kassierte Gegentor (Uruguays Abel Hernandez/79 Sekunden).

"Diese Spiele haben den gigantischen Unterschied zwischen Profi- und Amateurfußball offenbart", sagte Trainer Eddy Etaeta.

"Das Turnier ist vorbei, aber wir haben viel gelernt. Wir werden uns verbessern, Schritt für Schritt", sagte der Trainer.