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Stranzl & Dragovic: Ihr ähnliches Schicksal

Stranzl & Dragovic: Ihr ähnliches Schicksal

Für Mönchengladbach und den FC Basel ist der Traum vom Sprung in die Champions-League-Gruppenphase wohl ausgeträumt.

Die Deutschen finden sich nach einem 1:3 zu Hause gegen Dynamo Kiew vor dem Play-off-Rückspiel in einer ebenso schlechter Position wie die Schweizer, die sich CFR Cluj ebenfalls vor heimischer Kulisse 1:2 geschlagen geben müssten.

Mit Gladbach und Basel würden sich auch Martin Stranzl und Aleksandar Dragovic verabschieden. Die beiden Innenverteidiger durchlebten am Dienstagabend ein ähnliches Schicksal.

Die Borussen gingen ebenso wie die Basler 1:0 in Führung, ehe sie noch einen bitteren Abend erleben mussten.

Schweizer geben Spiel aus der Hand

Während der Bundesligavierte der vergangenen Saison beim ersten internationalen Auftritt seit 1995 die Überlegenheit der Ukrainer anerkennen musste, bugsierte sich Basel selbst ins beinahe Out.

Der Schweizer Meister schien gegen sehr defensiv eingestellten Rumänen das Schwerste mit der Führung durch Marco Streller (44.) nach eine Dragovic-Kopfballvorlage geschafft zu haben. Doch nach der Pause entglitt dem FC die Kontrolle über das Spiel.

Innerhalb von fünf Minuten und ohne dass etwas auf die Wende hingedeutet hätte, schlug Cluj durch Modou Sougou (66., 71.) zweimal zu.

"Cluj braucht sich nicht zu früh freuen"

Dragovic sparte nach der Partie nicht mit Selbstkritik. "Wir haben uns teilweise verhalten wie Kinder. Wir haben 1:0 geführt und sind nach vorne gestürmt. Das darf uns nicht passieren, aber aus Fehlern lernt man", meinte der Wiener gegenüber Medienvertretern.

Fast trotzig wollte der 21-Jährige vom Aus noch nichts wissen. "Cluj braucht sich nicht zu früh zu freuen. Wir haben uns auch gefreut beim 1:0 gegen Bayern München", erinnerte Dragovic an das Achtelfinal-Aus in der Königsklasse im Vorjahr.

Da war Basel nach einem Heimsieg mit einem 0:7 aus München abgereist.

Gladbach: Abgefälschter Schuss als Anfang vom Ende

Dass Dragovic überhaupt in Cluj einlaufen kann, war in Minute 91 aber mehr als unsicher. Nach einem Zweikampf mit Sougou traf der bereits verwarnte ÖFB-Internationale offenbar vorsätzlich das Schienbein des Senegalesen. Der schwedische Referee Eriksson zückte zum Glück für den Österreicher keine Karte.

Im Borussia-Park von Gladbach lagen die Hausherren durch ein Tor von Alexander Ring (13.) früh voran. Dann sorgte ein abgefälschter Weitschuss von Taras Michalik (28.) für den Ausgleich, ehe die Neuzugänge Granit Xhaka und Alvaro Dominguez patzten und dem ukrainischen Jungstar Andrej Jarmolenko das 2:1 (36.) ermöglichten.

Das 1:3 aus Gladbacher Sicht durch ein Eigentor von 12-Millionen-Stürmer Luuk de Jong (81.) passte ins Bild eines verpatzten Abends.

"Die richtige Mischung fehlt"

"In der Champions League spielt man gegen die Besten der Welt. Fehler werden gnadenlos bestraft", erkannte Abwehrchef Stranzl.

Trainer Lucien Favre beklagte in der neu zusammengestellten Gladbacher Mannschaft vor allem das Fehlen der Offensivstärke. "Unsere Stürmer sind alle zu ähnlich. Die richtige Mischung fehlt", sagte der Schweizer, der aber schon vor der Saison wusste, welche Spieler ihm zur Verfügung stehen.

Die Neuausrichtung benötigt Zeit. "Die haben wir nicht, um die neuen Spieler zu integrieren. Da braucht man fünf oder sechs Spiele", meinte Stranzl.

Zumindest drei Österreicher vertreten

Der in der Champions League erfahrene Burgenländer vermisste auch die internationale Abgebrühtheit: "Vielleicht kommt die Champions League noch zu früh für uns. Dann müssen wir in der Europa League Gas geben."

Scheitern Gladbach und Basel, würde ein Trio Österreich in der Champions League vertreten. David Alaba ist mit dem FC Bayern ebenso fix in der Gruppenphase dabei wie Christian Fuchs mit Schalke 04 sowie Marc Janko mit dem FC Porto.